Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

mantelkind, n.

mantelkind, n.
ein vor der ehe geborenes und nachher dadurch legimitiertes kind, dasz es die mutter bei der trauung unter den mantel nahm. Frisch 1, 641ᵇ (vgl. das breiten des mantels über einen zu schützenden unter mantel 2 sp. 1608 fg.); mnd. mantelkint Schiller-Lübben 3, 32; in bildlicher anwendung: ich habe nach und nach einen familienzirkel von abstrakten wesen (man nennt sie im gemeinen leben sünden und fehler) zusammengezeugt, die ganz des teufels sind und ihrem guten vater und andern viele streiche spielen: indessen sinds allemal meine leiblichen kinder und keine mantelkinder und können von mir verlangen, dasz ich sie warm halte und mit dem alten mantel der liebe bedecke. J. Paul a. d. teuf. pap. 2, 42; weil der mensch, wenn er den vater kennt, ungemein gern auch dessen geist- und leibliche findel-, mantel- und ächte kinder kennen lernen will. palingen. 1, vorr. s. viii.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 9 (1882), Bd. VI (1885), Sp. 1613, Z. 71.

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mannsherz mattweisz
Zitationshilfe
„mantelkind“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/mantelkind>.

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