Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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mauche, f.

mauche, f.,
mit oberdeutscher consonantenstufe für das üblichere mauke (s. d.).
1)
ort zum verbergen, heimlicher winkel:
wann wölchs mensch gewont leckerei
in der jugent, der wirt ein schlauch,
si fressen heimlich in der mauch
was si in die winkel mügen bringen,
es sy an nüsz, biern oder andern dingen
in die örmel und in die buͦsen.
tischzucht (Straszburg o. j.) A 4ᵇ;
auch wol heimliches fressen (vgl. mauchelsucht):
damit jr geiz, jr mauch und frasz
hab allzeit gnug und volle masz.
B. Waldis päpst. reich 1, 9.
2)
eine fuszgeschwulst der pferde: von der mauchen .. dise stat der mauchen soltu stetiglich brennen mit einem heiszen eisen. Albrecht rossarzn. (1542) 27; die mauchen der rosz zu heilen. Tabernaemont. 596; auch an anderem vieh, vgl. nachher mauchkraut.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 10 (1882), Bd. VI (1885), Sp. 1771, Z. 25.

mauke, f.

mauke, f.
wie mauche sp. 1771 in seinen verschiedenen bedeutungen, aber mit mittel- und niederdeutscher lautstufe des inlautenden consonanten.
1)
die pferdekrankheit: mauke, ist eine kleine geschwulst, welche sich an denen füszen der pferde unter den langen haaren zwischen den fesseln setzet, endlich aufbricht, und grindigt wird. öcon. lex. 1542; scherzhaft auf menschen übertragen: bedenk (mit einem hölzernen fusze), weder gallenspath, noch mauke, kein rheumatismus, kein podagra, kein nagel im fleisch, keine hüneraugen! Sturz 2, 311; in Leipzig mauke altes übel: er hat seine mauke. Albrecht 167.
2)
mauke, aphis, eine art blattläuse. Nemnich; mauke, ein kleines ungeziefer von grüner farbe an rosensträuchern, artischoken und andern gartengewächsen. öcon. lex. 1543; ich habe bei feuchtem wetter diese grüne mauken, die sich gern an rosenstauden, artischocki und andere gewächse anlegen, mit einem scharfen bürstlein gemach abkratzen und also vertilgen lassen. Hohberg 1, 478ᵇ. mauke auch eine schnakenart, tipula phalaenoides.
3)
mauke, franz. la gale, eine ansteckende krankheit des weinstocks, wobei die blätter schon im sommer gelb werden, und endlich eingehen der pflanze erfolgt. Nemnich.
4)
mauke, versteck, obsthort der kinder (Woeste in Kuhns zeitschr. 2, 205); am Rhein und Taunus die mauke und die maukel, versteck von obst und geld. Kehrein 275; schwäb. die mauke, das maukennest, ort, worin kinder ihre näschereien verstecken. Schmid 378; schles. die mauke und maute, versteck von obst und geld. Weinhold 60ᵇ.
5)
mauke, brei. Weinhold ebenda (vgl. dazu munke): wie fraszen wir uns die bänsche so voll in der gelben hirschenmauke. Schoch stud. leb. F.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 10 (1882), Bd. VI (1885), Sp. 1781, Z. 72.

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Zitationshilfe
„mauche“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/mauche>.

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