Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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maue, f.

maue, f.
1)
ärmel, mhd. mouwe, mnd. mouwe, mowe, mawe, niederl. mouwe, manica brachiale, ein (von J. Grimm kl. schr. 3, 108. 5, 441 besprochenes) wort, das wie es einst aus dem niederdeutschen ins höfische mhd. vordrang, sich nach dieser zeit eben dahin wieder zurück gezogen hat, in den niederdeutschen mundarten zum theil noch jetzt lebt, und in der schriftsprache nur gelegentlich bei schriftstellern niederdeutscher heimat erscheint: manica mouwe, mauwe, mawe, muwe, mowe Dief. 347ᵃ;
zog er ein gläszlein ausz der mawen,
und sprach, jhr solt selber zuschawen.
froschmeuseler M 7ᵇ (1, 2, 15);
und schuttet sie (die Pygmäen) tod aus den mauen,
welchs erbärmlich war anzuschauen.
Dde 4ᵇ (2, 2, 15);
in einer redensart nach dem niederd. mouen an to setten weten, eine sache geschickt anzugreifen wissen (brem. wb. 3, 193): A. folgen sie meinem rath, und lassen sie ihr gelehrtes werk drucken. B. das will ich ja eben gern. aber da steckt der knoten, ich weisz nicht wo. A. was? wissen sie da keine mauen anzusetzen? da müszte doch rath zu werden. Siegfr. v. Lindenberg 1, 142.
2)
maue auch muskel, wie niederl. mouwe, vleeschmouwe pulpa, torus (Kilian): mawen, dick fleisch ohn bain, pulpa. Schm. 1, 1554 Fromm. s. auch fleischmaue th. 3, 1761. vergl. unten mauicht.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 10 (1882), Bd. VI (1885), Sp. 1772, Z. 39.

mauen, verb.

mauen, verb.
schreien wie eine katze (vgl. mauchzen, maunen, maunzen, mauzen, miauen): setz ain katz in ain vogelhaus wie du wilt, so bleibt sy dennocht ain katz, sy wirt nit ain zeiszlin, sy beleibt ain katz und mauwet allwegen. Keisersberg has im pf. Bb 2ᵃ; zum loch kam eine katze, die mauet. Henneberger preusz. landt. 401; der löwe fänget an zu mauen wie eine katze. A. Gryphius 1698 1, 744 (Peter Squenz); die katzen, wenn sie was gutes haben, so mauen sie, gleich als schmeckte es nicht. Chr. Weise kl. leute 296; wer kann in den verzweifelten groszen städten schlafen? die karossen, die nachtwächter, die trommeln, die katzen, die korporals — das hört nicht auf zu rasseln, zu schreien, zu wirbeln, zu mauen, zu fluchen. Lessing 1, 526;
dîn êren henne kræt, sô krozt dîn han.
mau katze, esel rauwest iht?
Frauenlop sprüche 304, 4;
und wie uns vergangen das grawen,
kunten wir nicht gnugsam anschawen
sein (des Murners) händ und füsze mit luchsklawen,
sein maul, damit er pflag zu mawen.
froschmeuseler R 7ᵇ (1, 2, 25);
besonders hat er (der feldherr) gar kitzlichte ohren,
kann die katze nicht hören mauen.
Schiller Wallenst. lager, 9. auftr.;
wie mit gemurr fortrennt ein prustender kater,
traf ihn für nächtliches mauen ein wurf von der zofe pantoffel.
Voss 2, 142;
mit acc.: etwas mauen: sie verschrieb ihm eine anzahl sehr geschickter katzen, die ihm alle abend ein französisches koncert oder eine oper von Lulli vormauen muszten. Wieland 12, 171;
mein kater maut tragödie.
Uhland ged. 405.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 10 (1882), Bd. VI (1885), Sp. 1772, Z. 64.

mäuen, verb.

mäuen, verb.
widerkauen: ruminare möwen Dief. 503ᶜ; ruminor, ich möwe, keuge die speisz widerumb. Dasypod.; möuwen wie das vych, oder widerköuwen, ruminare, ruminari Maaler 293ᵇ; der mewet die speis vorhin ee er sie isset wie ein ochs, der die speis nach dem essen mewet und douwet. Keisersberg sünd. d. m. 7ᵃ; bair. mäuen, wiederkäuen, ruminare. voc. von 1735 bei Schm. 1, 1554 Fromm.; schweiz. mauen, mäuen, mauwen käuen Stalder 2, 202, mit dem dim. mäuelen, von menschen, langsam und ohne lust, mit wenig appetịt essen. ebenda.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 10 (1882), Bd. VI (1885), Sp. 1773, Z. 17.

meuen

meuen,
s. mäuen sp. 1773.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 12 (1884), Bd. VI (1885), Sp. 2164, Z. 22.

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Zitationshilfe
„maue“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/maue>.

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