Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

mauerbrecher, m.

mauerbrecher, m.
1)
gerät zum zerbrechen einer mauer; zunächst name für ein mittelalterliches belagerungswerkzeug, lat. aries, franz. mouton: ahd. arietes mûrprehhun Steinmeyer-Sievers 2, 222, 63. 226, 42; mhd. ist das wort nicht aufgewiesen, dafür wahrscheinlich die ausdrücke igel, katze, vgl. Schulz höf. leben 2, 355; nhd. der maurenbrächer, ein maurenstürmer in kriegen, kriegszrüstung zum sturm, sambuca, balista, tormentum murale Maaler 285ᵇ; dann aber auch von den groszen feuergeschützen: die anzahl hauptstück oder mawerbrecher, welche in eine schanze verordnet, so die geladen und fertig gemacht. Kirchhof mil. disc. 170; bildlich:
die blicke spielten da wie ballen sonder ruh,
die seufzer solten mir statt mauerbrecher dienen.
wie mauerbrecher brechen wir
in ihre heeresmacht.
Gleim 4, 125.
2)
spottname für einen prahlenden kriegsmann: der gut kriegszmann und maurenbrecher hett gewölt, er wer zehen meilwegs von dannen gewesen (er wollte bei nacht nicht über einen kirchhof gehen). Wickram rollw. 69, 22 Kurz.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 10 (1882), Bd. VI (1885), Sp. 1776, Z. 55.

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Zitationshilfe
„mauerbrecher“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/mauerbrecher>.

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