Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

maulbeerbaum, m.

maulbeerbaum, m.
morus, ahd. und noch mhd. blosz mûlboum: moro mûlboum Steinmeyer-Sievers 2, 726, 36; morus mulbaum, murbaum Dief. 369ᵃ; sicomorus wilde mulbaum 532ᶜ; aber die weitere form schon im späteren mhd.: morus haiʒt ain maulperpaum in kriechisch. Megenberg 330, 8; welich paum haiʒent wild maulperpaum? daʒ sint mori oder rubi silvestres, die haiʒent prânper oder kratzpaum. 24; sicomorus mag der hôch maulperpaum gehaiʒen. 347, 28; und seither einzig: er lief fur hin, und steig auf einen maulberbaum. Luc. 19, 4; der maulbeerbäume sein zweierlei geschlecht, das eine ist weisz, und trägt weisze beeren, das ander schwarz, und hat schwarze beeren. Sebiz feldb. 354; das laub von denen maulbeerbäumen ist die ordentliche speise der seidenwürmer. öcon. lex. 1544;
secht da auf disem maulbeerbaum
stunden acht tisch mit gutem raum.
Schmelzl lobspr. 110;
dem maulbeerbaum ist oft die freude zu vergleichen,
dasz beides nur am letzten blüht,
um auch zu erst die frucht zu reichen.
Menantes ged. (1704) 50;
dasz dich des blitzes glut versehrt,
o maulbeerbaum, der du genährt
den wurm, der diese seide spann!
Freiligrath dicht. 1, 65;
der indianische maulbeerbaum, morinda, morus indica. Nemnich 3, 599.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 10 (1882), Bd. VI (1885), Sp. 1798, Z. 58.

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Zitationshilfe
„maulbeerbaum“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/maulbeerbaum>.

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