Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

maurer, m.

maurer, m.
cementarius.
1)
ahd. mûrari (cementarius mûrari, cementarii mûrara, mûrari, mûræri, mûrare Steinmeyer-Sievers 1, 434, 22—26), mhd. mûrære, mûrer, aber in mitteldeutschen quellen mit umlaut: cementarius myrer Dief. 111ᵇ, woraus die nicht unhäufige, namentlich auch von Luther vertretene nhd. form mäurer entspringt: den meurern und steinmetzen. 2 kön. 12, 12; den zimmerleuten, und bawleuten, und meurern. 22, 6; und Hiram der könig zu Thyro sandte boten zu David und cedernholz, meurer und zimmerleute, das sie jm ein haus baweten. 1 chron. 15, 1; cementarius mewrer Alb.; die namentlich von schriftstellern nördlicher heimat bis ins vorige jahrhundert gebraucht worden ist (sie ist noch jetzt düringisch-obersächsisch, in Leipzig meier Albrecht 168ᵇ, d. i. meuerer): meurer, caementarius, faber murarius Stieler 1257; mäurer, murarius, faber murarius, caementarius Steinbach 2, 32; schmiede, mäurer und dergleichen. Schuppius 55; mäurern und zimmerleuten. der stadt Leipzig ordn. (1701) 496;
nun war der grund gelegt (zum hospital),
und bald wird man das erste stockwerk sehen;
doch nein, Elmire kömmt, und heiszt, vom zorn bewegt,
die mäurer aus einander gehen.
Gellert 1, 180;
während die im süden heimische unumgelautete form nachher die alleinige herschaft erlangt hat: cementarius mawrer Dief. 111ᵇ; maurer cementarius Dasyp., Maaler 285ᵇ; ein maurer, faber murarius Frisch 1, 650ᶜ; meister Hans Rupprecht maurrer. Tucher 35, 27; ist fast ein sprichwort, zimmerleuth und maurer, seind rechte laurer; ehe sie essen, mässen, stehen und sich besinnen, so ist der tag von hinnen. Abr. a S. Clara Judas 1, 88; des maurers arbeit .. geschieht wo nicht immer im verborgnen, doch zum verborgnen. Göthe 17, 98;
nun, maurer, deckt und mauret aus!
der segen gottes ist im haus.
Uhland ged. 62 (zimmerspruch).
2)
maurer, seit dem vorigen jahrh. das mitglied des geheimbundes der freimaurerei (vgl. freimäurer, freimaurer th. 4¹, 118): ich glaube ein freimäurer zu sein; nicht so wohl, weil ich von älteren maurern in einer gesetzlichen loge aufgenommen worden: sondern weil ich einsehe und erkenne, was und warum die freimäurerei ist. Lessing 10, 254;
so du als ein maurer handelst,
auf der weisheit pfaden wandelst.
Stolberg 1, 85;
wir dienen der liebe, sie bindet
die herzen der maurer allein.
Blumauer 1, 252;
des maurers wandeln
es gleicht dem leben.
Göthe 3, 69.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 10 (1882), Bd. VI (1885), Sp. 1814, Z. 20.

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Zitationshilfe
„maurer“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/maurer>.

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