Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

meilenzeiger, m.

meilenzeiger, m.
etwas was die zahl zurückgelegter meilen anzeigt, meilenstein:
schneegestöber füllt
erd und himmel; wie die leichen stehen
thürm und meilenzeiger eingehüllt.
Gökingk lieder zweier lieb. (1779) 36;
wie meilenzeiger stelle deine boten,
und wenn du mir das heer entvölkern solltest! (Marina zu Odowalsky).
Schiller hist.-krit. ausg. 15, 2, 467;
für die durch solche zeiger angegebene wegstrecke selbst:
es ist zu spät. indem du deine worte
verlierst, ist schon ein meilenzeiger nach dem andern
zurückgelegt von meinen eilenden,
die mein gebot nach Prag und Eger tragen.
Wallensteins tod 2, 2.
im 17. und 18. jahrh. hiesz meilenzeiger auch eine reisebüchern beigedruckte oder auf dem deckel eines taschencompass eingegrabene tabelle, welche die entfernung verschiedener orte unter einander nach meilen bezeichnete:
nur nimm, wir rathen dir, den meilenzeiger mit,
ein unbekandter weg führt manchmal zum verirren.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 10 (1882), Bd. VI (1885), Sp. 1910, Z. 61.

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Zitationshilfe
„meilenzeiger“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/meilenzeiger>.

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