Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

menschenfresser, m.

menschenfresser, m.
ἀνθρωποφάγος, 'dergleichen noch in den andern theilen der welt sind' Frisch 1, 659ᵃ:
(meinen bruder), den der barbar an die Preuszen verschacherte, dasz ihn zu schanden
hackte der wilde Kalmuck und menschenfresser und Tater.
Voss 2, 26;
die riesen sind fast immer menschenfresser.
Tieck Octavian. 281;
romantische menschenfresser
hausen auf jenem schlosz,
die mit barbarischem messer
abschlachten klein und grosz.
Uhland ged. 407;
vom tode (vergl. oben menschenfrasz): Katzenberger ... hatte sich .. auf den gottesacker geschlichen, weniger um gefühle, als um knochen einzusammeln, das einzige, was der menschenfresser, der tod, ihm zuwarf unter den tisch. J. Paul Katzenbergers badereise 2, 9;
das kälberne fleisch ist nicht mein speisz (sagt der tod),
ich bin der menschenfresser.
Abr. a S. Clara Judas 1, 296;
menschenfresser auch name einer haifischart, squalus carcharias. Nemnich 4, 1354: ein gewisser stachelmäuliger hai oder seehund (κυων καρχαρος), welchen einige den menschenfresser nennen. Ramler 1, 228; sowie des brasilianischen geiers, vultur aura. Nemnich 4, 1582.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1883), Bd. VI (1885), Sp. 2045, Z. 81.

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Zitationshilfe
„menschenfresser“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/menschenfresser>.

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