Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

menschengott, m.

menschengott, m.
1)
gott aller menschen: dasz sie diesen allgemeinen guten menschengott bis an ihr ende nicht erkannt und ihr ganzes leben einen meinungengott verehrt habe. Pestalozzi Lienh. u. Gertr. 3, 112;
weil aber mein gemüht
durch sündlich-bösen samen
ist dergestalt vergift,
dasz ich vil übels stift,
hab ich dich, mänschengot!
um ablasz stehts zu bitten.
Rompler 189.
2)
mensch und gott, Christus:
bald wird deine krone (des hauptes Christi dornenkrone),
siegprangend, wie der sterne glanz,
dem menschengott zum lohne
ein ewger gotteskranz.
Herder z. litt. 4, 129.
3)
mensch, der auch gott ist, sich gott fühlt:
und hat gefühl und kraft, ein menschengott,
nur göttliches zu wollen und zu thun.
Herder z. litt. 3, 64.
vergl. menschgott.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1883), Bd. VI (1885), Sp. 2052, Z. 31.

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Zitationshilfe
„menschengott“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/menschengott>.

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