Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

menschenherz, n.

menschenherz, n.
1)
herz eines menschen; namentlich als sitz des menschlichen verstandes, der gedanken, überlegung, meinung, gesinnung, und mit hinneigung oder übertritt in die persönliche bedeutung des eigenthümers (vgl. dazu herz 7 bis 9, th. 4², 1219 fgg.): eine uberschwengliche ewige liebe, die kein menschenherz begreifen kan. Luther 6, 202ᵇ; diese riesenhände schienen heute die säule wie eine Hermes- und gedächtnissäule hingestellt zu haben für das schwache gedächtnis des menschenherzens. J. Paul Qu. Fixl. 31;
ein mühlstein und ein menschenherz, wird stets herum getrieben,
wo beides nicht zu reiben hat, wird beides selbst zerrieben.
Logau 2, 73, 72;
du herr, hast selbst in händen
die ganze weite welt,
kannst menschenherzen wenden,
wie es dir wolgefällt.
P. Gerhard 113, 59;
komm (freude) in jedes menschenherz!
Gleim 2, 93;
o labyrinth des irrsals, du menschenherz!
Stolberg 1, 341;
kamst du (Jesus) nieder, mitzufühlen
unser menschenherz,
es zu heben, es zu leiten
himmel-himmelwärts!
Herder z. litt. 4, 135;
sie singen von allem hohen, was menschenherz erhebt.
Uhland ged. 391.
2)
menschenherz, name einer muschel, cardium cardissa. Nemnich 2, 871.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1883), Bd. VI (1885), Sp. 2055, Z. 1.

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Zitationshilfe
„menschenherz“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/menschenherz>.

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