Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

merkwort, n.

merkwort, n.
wort als merkzeichen; in der bühnensprache das schluszwort einer rede als zeichen für den mitspielenden, dasz er fortzufahren habe, stichwort: dasz ich auf meine merkworte sehr aufmerksam sein musz. Tieck 6, 78; Emanuels ruhe, womit er die gastrolle des lebens bis aufs letzte merkwort ausspielte. J. Paul Hesp. 4, 43; warum hat sich noch niemand darüber verwundert, dasz er (der dichter) in den scènes détachées des traumes den agierenden personen wie ein Shakespear die eigenthümlichste sprache, die schärfsten merkworte ihrer natur eingibt, oder vielmehr, dasz sie es ihm souflieren, nicht er ihnen? J. Paul briefe u. lebensl. 64;
was ist ihm (dem schauspieler) Hekuba, was ist er ihr,
dasz er um sie soll weinen? hätte er
das merkwort und den ruf zur leidenschaft
wie ich: was würd er thun?
Shakesp. Hamlet 2, 2,
the motive and the cue for passion;
bei den buchdruckern merkwort, blatthüter, kustos das am untern ende einer seite allein gesetzte wort, das sich als anfang der nächsten wiederholt.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1883), Bd. VI (1885), Sp. 2107, Z. 26.

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Zitationshilfe
„merkwort“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/merkwort>.

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