Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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rustig, adj.

rustig, adj.,
s. rostig.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 9 (1892), Bd. VIII (1893), Sp. 1550, Z. 39.

rustig, adj.

rustig, adj.
quietus, s. oben rüste, f. quies und rusten, verb. quiescere. adj. rustig, quietus, adv. vacanter Stieler 1636. aus dem nd.: rustig, gerustig, ruhig, geruhig; gerustige nagt. slaapt rustig brem. wb. 3, 561. rüstig ten Doornkaat Koolman 3, 76ᵃ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 9 (1892), Bd. VIII (1893), Sp. 1550, Z. 40.

rüstig, adj.

rüstig, adj.
expeditus, paratus, promptus, strenuus; s. oben rust, rüst und rüsten.
1)
mundartlich in oberdeutschen gegenden im sinne von geputzt, geschmückt, schön gekleidet (s. rüst, rüsten, rüstung) Hintner 199. Schöpf 572. adverbial:
ich geh doch her gekleydet lüstig,
geschmucket gar sauber und rüstig.
H. Sachs fastn. sp. 1, 65, 367 neudruck.
2)
im sinne von gerüstet, kriegsbereit, reisig: rüstiger zeug, exercitus instructus, rüstiger schiffzeug, classis procincta Stieler 1645. mnd. item dat menn de scherme unnd ledderen, herwagene, ... rustich unnd verdich make. quelle bei Schiller-Lübben 3, 536ᵃ; darumme begeren wy ... dat gy an reyssygen tuge up sin, als gy starkest unde rustigest werden konen. ebenda;
lord marschall. mylord Aumerle, ist Heinrich Hereford rüstig?
Aumerle. in voller wehr, begehrend einzutreten.
Shakesp. Richard Il. 1, 3.
3)
in gewöhnlicher anwendung, frisch, kräftig, körperlich tüchtig für kampf, anstrengung, arbeit, behend, hurtig: noch rüstig im alter. Frisch 2, 138ᵇ; ein rüstiger mann und streitbar, und verstendig in sachen, und schöne. 1 Sam. 16, 18. rüstiges bauervolk. Adelung. adverbial: rüstig arbeiten, wandern, kämpfen; rüstig über etwas her sein. zunächst von personen, dann von ihren thätigen gliedern (rüstige hand, rüstiger arm) und ihren wirkenden kräften (rüstiger muth, rüstige kraft); ferner von thätigkeiten: rüstige wanderung, rüstige arbeit. weitere übertragungen s. unter den belegen: dann einer mit steigen, rüsten, zimmern, steinhawen geschickt, behenter und rustiger ist dann ein ander. Tucher baumeisterb. 245, 19; ha! willkommen mein Euryalus! meiner künste rüstiges werkzeug! Schiller räuber 4, 8 trauersp.; Silvio, ihr gemahl, rüstig, munter und liebenswürdig genug. Göthe 23, 201; unsere gestrige tagereise, bis in die nacht hinein verlängert, hatte die rüstigen und jugendlichen kräfte aufgezehrt. 57; das haus war baufällig, da wir noch rüstig waren. 11, 285; und wirklich fanden wir an ihm einen gewandten und rüstigen streiter. 36, 247; mit wenigen aber rüstigen worten erklärte die alte den zustand 30, 115; ich verspreche hier dem rüstigen leser feierlich. Tieck 15, 5; wohin seine rüstige mutter eben gewandert war, um einkäufe zu machen. L. v. Ranke werke 1, 196; J. Rist führte den namen der rüstige in der fruchtbringenden gesellschaft:
von faust ist Schnaubo faul, doch rüstig in dem sinne;
ein hertze hat er wol, doch wenig hertzens drinne.
Logau 3, 150, 73;
so ein vollkommener körper gewisz verwahrt auch die seele
rein, und die rüstige jugend verspricht ein glückliches alter.
Gothe 40, 297;
ihr seht es ihr an, sie ist rüstig geboren,
aber so gut wie stark.
298;
und guckt auch der morgen zum fenster herein,
ein rüstiger zecher lacht ihm in's gesicht.
Raimund 3, 193;
ich ziehe rüstig meiner straszen,
es giebt mir niemand das geleit.
Uhland ged. 60;
nun stampft es rüstig durch die gasse,
die decke kracht vom schweren tritt.
4)
besonderes: rüstig im sinne von lustig, lebhaft: dasz kein gasterei unnd malzeit recht herrlich, .. rustig unnd lustig sey, wa nicht frawen sind darbei. Garg. 72ᵇ. schnell, eilig:
geh beszre schlusz und wunsch! doch nein! komm rüstig her.
dich nur wieder zu umfangen,
will ich, wenn die welt vergangen,
noch so rüstig aufferstehn.
366.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 9 (1892), Bd. VIII (1893), Sp. 1550, Z. 45.

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rothorn ruszbrand
Zitationshilfe
„rustig“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/r%C3%BCstig>.

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