Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)
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schwindel, m.
schwindel, m.
vertigo. ableitung von schwinden (in der bedeutung II, 2, s. daselbst), also eigentlich abnahme, schwinden des bewusztseins. die bildung ist nur im hd. nachzuweisen (schwed. svindel stammt wol aus dem deutschen; vgl. indes neuisl. sundl, n. das verb. sundla, schwindlig werden, schon im altisl. bezeugt) und erst in nhd. zeit recht üblich geworden: ahd. swintal nicht bezeugt, dafür die verbalabstracta suuintilôd, aporia, vertigo, und suintilunga 6, 884 f., mhd. swindel, swintel (nur im eigentlichen sinne) handwb. 2, 1376, nhd. durchgehends
schwindel ohne abweichungen der form, vgl. 1496. 2, 670. gramm. 2, 35. 477, anm. auch mundartlich in derselben verwendung, s. 4, 9. 147; nd. swindel (aus der schriftsprache) 90ᵇ. 3, 382ᵇ.
1)
im eigentlichen physischen sinne, eine schwäche infolge von blutentleerung des gehirns, wobei das bewusztsein abnimmt und sich alles im wirbel zu drehen scheint, vgl. öconom. lex.² 2682.
a)
vertigo swindel, houp-swindel, schwindel, schwindel desz houptz (i. globus et motus circularis); swindel vel -tel, swindelen, -elunge gloss. 615ᵃ; swindal, swindung, swimel. nov. gloss. 380ᵃ. im mhd. ist dies die einzige bedeutung: eʒ vertreibt auch den swindel und die âmaht. 340, 9;
swer ûf die zinnen sitzen gie
und er ze tal diu ougen lie,
den dûhte daʒ gevelle
sam er sæhe in die helle,
der swindel in ze tal zôch.
Erec 7882;
ich kleube etlîchem sîn houbet,
daʒ er den swindel gewinnen mac.
Apollon. 12544;
ouch tet er helferîchen rât
dien, die den swindel liten.
Marienl. 134, 25.
b)
nhd. schwindel, vertigo Dasypodius; tournement de teste, estourdissement de teste 294ᵃ; vertigo ... der häuptschwindel, wenn alles mit einem ümbgehet. fons lat. 720ᵇ; schwindel m. vertigo. vid. schweimel 1413; vertigine, capo-giro, stordimento dict. 2, 724ᵃ; schwindel, der, vertigo ... der haubt- sive kopfschwindel, rotatio capitis cum caligine oculorum. unde: vom schwindel übern haufen fallen. 1981; haubtwirbelung, sive schwindel. 2518; mit häufigen schwindeln geplagt seyn. wie im schwindel herum taumeln. Adelung; dasz ein bauwr eim doctor geklagt, wie in der schwindel und hauptwehe übel peinige. wendunm. 1, 141 Oesterley (1, 110); disz kraut ist auch allen denen personen gut, welche den schwindel haben. feldb. 251; schwindel, ein gebrechen desz hirns. dieser mangel wirdt von den Griechen scotomia, den Lateinischen vertigo, genannt, dasz ist, ein umbwirblen. wir nennens aber gemeiniglich schwindel. das ist ein solcher gebrechen, dasz einen nicht anders gedünckt, denn es lauffe alles, so er sehe, gescheibs mit jhm umb, oder es vergehet jm das gesicht, jhm schwermen seltzame sachen und farben vor den augen umb. arzneib. (1597) 129 C; es (lindenblütenwasser) wird auch sonst gebraucht wider den schlag, den schwindel und andere kalte gebresten desz hirns. kräuterb. 1397 G; vom schwindel desz haupts, σκότωμα. vertigo, der schwindel, nennen wir, wann einem das haupt schwindelt, und wüste ist, als wann alles mit einem umgieng, dasz ihm das gesicht drüber vergehet, und gar finster vor den augen wird. hausbuch (1680) 2, 87ᵃ; ein gut trisenet für den schwindel und siechtag desz haupts. hausz- u. feld-apothek 61ᵇ; wer den schwindel hat, dem bedünckt, der boden gehe über und über. Lehmann bei 4, 480; nicht ungleich dem schwindel, der uns alles doppelt sehen, und ohne stab oder aufenthalt, fallen machet. Pathm. s. 272; die ohnmacht, welche auf einen schwindel (einen schnell im kreise wiederkehrenden und die fassungskraft übersteigenden wechsel vieler ungleichartigen empfindungen) zu folgen pflegt, ist ein vorspiel vor dem tod. 10, 170; komm! hilf mir auf! — es ist nur ein anstos von schwindel. räuber 5, 1 schausp.; Verrina (hält beide hände vors gesicht, und wankt in den sopha.) sei ruhig. es ist nur ein schwindel meine tochter. Fiesko 1, 10; 'schweig', erwiederte der tod, 'habe ich dir nicht einen boten über den andern geschickt? kam nicht das fieber, stiesz dich an ...? hat der schwindel dir nicht den kopf betäubt?' märchen 611; es war aber nur ein minutenlanger schwindel, der seine sinne lähmte. kinder der welt 2, 22;
und ist dem menschen trefflich gut,
für den schwindel jhm helffen thut.
4, 2, 118ᶜ;
kaum floh der schwindel, so bot er den arm
der schönen.
reise 6, 259;
der schwindel starrer augen.
1, 260.
c)
verbale fügungen.
α)
den schwindel haben, bekommen Adelung; einer, der den schwindel hat, scomaticus, vulgo vertiginosus, melius vertigine laborans. 1981; den schwindel bekommen, vertigine corripi. 2, 554; Sennacherib .. krieget ein harten schwindel, da jm für Jerusalem 185000 mann
in einer nacht vom engel gottes erlegt, und er von seinen eigen kindern erschlagen wurde. Sar. 83ᵃ; das kraut nymphaea ... von dem, der den schwindel bekommt, starck angesehen; vergehet der schwindel des hauptes alsbald. Pathm. s. 166. — den schwindel vertreiben, mederi vertigini. 2, 250ᶜ.
β)
schwindel als subject: einem der schwindel ankommen, venir la vertigine etc. ad uno. es kam mir ein schwindel, mi viene un raccapriccio. dict. 2, 724ᵃ; kaum aber hatten sie sich losgelassen, als Wilhelmen ein schwindel überfiel, nicht sowohl um seinetwillen, als weil er die kinder über dem ungeheuern abgrunde hängen sah. 21, 41; hat michs doch angepackt wie der schwindel. räub. 5, 1 schausp.; und wenn er oben war, dann schlug es zwei, dann packte ihn der schwindel und risz ihn hinab. 1, 357;
ein schwindel, aber nur zum spasz,
befiel Dorinen, als ihr lehrer ...
der steife Cleon, bey ihr sasz.
3, 103;
woher sonst dieses zittern, diese angst?
ist niemand hier? mir kommt ein schwindel an.
treuer diener 2.
d)
schwindel entsteht von krankheit u. ähnl.: das häuptwehe ... verursachet entweder den schwindel, oder die mimerey, oder das rasen. sprachenth. 297. von trunkenheit: saufen macht schwindel, sequitur vertigo potantes. saufschwindel, capitis error ex crapula. 1981;
so auch:
daher in Wien geradezu schwindl für rausch 147ᵇ. — von üblen gerüchen: der blose hauch seines mundes wird dich in jenen schwarzen todähnlichen schwindel hauchen, der den geruch eines berstenden asses und den anblick eines leichenvollen wahlplatzes begleitet. räuber 1, 3 schausp. — von ermüdung der augen, besonders bei fortwährendem wechsel der gesichtswahrnehmungen: gleichermaszen zerrüttet auch das, was sich schnell bewegt, unsere augen, so dasz, wenn du in einen reiszenden strom hinabsiehst, eine art von schäumen und schwindel in dir entsteht, und auch das stillstehende sich vor dir zu bewegen scheint. 53, 110;
am gewöhnlichsten beim hinabblicken in einen abgrund, eine bedeutende tiefe, oder beim befinden auf einer steilen höhe: nicht ohne schwindel hinab sehen können. Adelung; fremder. wo geht man hinauf, meine herren! ich möchte sie gerne besuchen. einer. ich rath' es ihnen nicht, wenn sie zum schwindel geneigt sind. 3, 212 (pandaemon. 1, 2); er (der schieferdecker) sieht nicht hinauf, wo vom zug der wolken am himmel der tötliche schwindel herabtaumeln kann auf sein festes auge. 1, 194;
vergl.:
daher sprichwörtlich: wer den schwindel hat, darf kein schieferdecker werden. wer am schwindel leidet, der musz nicht klettern. 4, 480; im gleichnis: warum machst du gemeinschaft mit uns, wenn du sie nicht durchführen kannst? willst fliegen und bist vorm schwindel nicht sicher? 12, 233 (Faust I). — ferner im bilde:
leert herr — — wohlseyn aus,
bis der schmausz
unsern köpffen schwindel gebe!
915.
die gäste schlummern hier, aufs kanape gesunken,
den mittagsschwindel aus, wenn sie zu viel getrunken.
verm. werke 155.
durch den zerfahrnen dunst von einer dünnen wolke,
eröfnet sich zugleich (auf einem berge) der schauplatz einer welt,
ein weiter aufenthalt von mehr als einem volke
zeigt alles auf einmahl, was sein bezirk enthält:
ein sanfter schwindel schlieszt die allzuschwachen augen,
die den zu breiten kreis nicht durchzustrahlen taugen.
ged.¹⁰ s. 36.
wo euch die grause höh,
die klipp auf der wir stehn in keinen schwindel stürtzet.
1, 68;
auf dir (den alpen) hauset entsetzen und graun in wolken gehüllet,
deine pfade besucht der bleiche starrende schwindel!
1, 210.
den gift'gen schierlingstrank
des pfaffenthums, von welchem schon das zweite
jahrtausend sich im schwindel dreht.
dom Karlos 1, 2.
e)
auch von der drehkrankheit der schafe, s. Nemnich, vergl. schwindelköpfig 1.
2)
weiterhin bezeichnet schwindel in freierer verwendung einen ähnlichen zustand mehr seelischer art, eine erregung, wobei man die klarheit seines selbstbewusztseins und die freie selbstbestimmung verliert, rausch, taumel, so im bilde: mit seinen (Egmonts) gesundheiten
haben die gäste einen dauernden rausch, einen nie sich verziehenden schwindel geschöpft. 8, 186 (Egm. 1, 2). taumel der erregung, der begeisterung, der eine masse ergreift: der lärm nahm überhand. 'meine herren, rief der regierende archon so laut er konnte, was für ein schwindel hat sie überfallen?' 19, 250 (Abder. 2, 7); der allgemeine schwindel liesz keine wahl übrig; viele trieb bloszer leichtsinn zu der parthey, eine glänzende kameradschaft lockte die geringen, den furchtsamen gab die grosze anzahl ein herz. 7, 186; unangesteckt von dem schwindel ritterlicher oder religiöser begeisterung, welcher einen souverain nach dem andern dahin risz, krone und leben an das glücksspiel des kriegs zu wagen, strebte Johann Georg dem solidern ruhme nach, das seinige zu rath zu halten und zu verbessern. 8, 95; schnell muszte die hülfe seyn, ehe derselbe schwindel auch die übrigen truppen ansteckte, und man sich von allen armeen auf einmal mitten unter feinden verlassen sah. 317; giebt nun dieser feldherr zugleich auch proben seiner stärke, ... so reiszt der schwindel der begeisterung auch den furchtsamsten dahin. 9, 119;
beim einzelnen: auch Festus urtheilte, dasz die viele belesenheit den Paulus verwirrt gemacht, und gab seinen fanatischen schwindel den büchern schuld. 2, 92. gewöhnlicher von überhebung, aufgeblasenheit, gröszenwahn: Hermann. ich habe niemals über das geklagt, was Wodan that. und er ist es, der unsre fürsten im schwindel hintaumeln läszt. Brenno. und der fürsten stolz ist es, der sie des taumels würdig macht. 9, 325 (Herm. u. d. fürst. 9); da allerlei wahn, dünkel und schwindel obwaltet. 12, 66; jedem übrigens ganz unbenommen, den andern in gedanken so niedrig, sich selbst aber so hoch zu stellen, als es sein schwindel erlaubt. reise 6, 310; dasz der glückliche nur dadurch gestürzt ward, dasz er sich in seinem glück nicht zu mäszigen wuszte, indem er entweder den neid andrer gegen sich erweckte, oder, vom guten fortgange seiner wünsche betäubt, in einer art von schwindel auch das unmögliche wünschte und über die linie, die ihm das schicksal gezogen hatte, die er auch mit nüchternem auge wohl hätte finden mögen, tollkühn hinausbrach. 15, 419 Suphan; nun wirst du mir zugeben, Danischmend, dasz es je und allezeit eine höchst gefährliche sache ist, der erste mann in der republik zu seyn: gefährlich für den mann selbst, den sehr leicht ein gewisser schwindel darüber anwandeln kann. 8, 213 (Danischmend 26);
ferner vom taumel, rausch der liebe: meine liebe hat sich mit einer krankheit angefangen, womit die meisten unsers geschlechts befallen werden. mir ist es einerley, ob man sie milzsucht, oder fieber, oder gar den verliebten schwindel heiszt; so viel weis ich noch, dasz ich damals meine freunde beredete, ich sey hezaubert. 1, 209; heilsames gift! du sollst mir dieses bangen, diese schwindel, diese todesschweisze auf einmal verschlingen und lösen. 3, 197 (Egm. 1, ende); ich that's doch nur aus dieser elendigen ursach', weil ich nämlich von unserer angebeteten mamsell nicht los kann ... pah! wenn ich nur erst weg bin, wird der schwindel auch vergehen. 6, 130;
noch anders, von dem wahnsinne Orests:
ich bin betrübt, wie blutdurst meinen mann,
das ganze volk der schwindel fassen kann!
Satyr. 5).
13, 98 (und wenns gleich auch zu wünschen wer, ..
das wir den allerfrömbsten herren
erwehleten, und ehrten gern,
so bleibt dabey doch die gefahr,
das sich der auch verandert gar.
das auff der hösten ehren spitz,
der schwindl jhn führt in aberwitz.
froschm. V 1ᵃ;
gold und silber in dem beutel, gold und silber auff dem kleide;
dieses ist der hoffart schwindel, jenes hilfft ausz noth und leide.
2, 125, 31;
voll süszen schwindels flieg ich nach dem plaze.
dom Karlos 3, 2;
besinne dich! lasz deine klugheit nicht
verliebtem schwindel unterliegen!
203ᵃ;
Aucassin. gut, ich gehe, vater, fürchtet keinen neuen schwindel mehr!
233ᵇ.
bin ich bestimmt zu leben und zu handeln
so nehm' ein gott von meiner schweren stirn
den schwindel weg, der auf dem schlüpfrigen,
mit mutterblut besprengten pfade fort
mich zu den todten reiszt.
Iphig. 2, 1).
9, 35 (3)
eine weitere bedeutungsentfaltung zeigt schwindel, besonders in der neuern sprache, indem es einen unbesonnenen, unsoliden handel bezeichnet, meist als ausdruck moralischer verurtheilung.
a)
stellen, die sich dieser verwendung nähern, bietet vereinzelt schon das ältere nhd.: von disen haben auch die rhömische christen ... vil entnummen, und in jr religion tragen, als die leynine kleyder, beschorne blatten, der schwindel und verdraͤen beym altar. weltb. 9ᵇ.
b)
so besonders kaufmännisch von einem unreellen geschäfte, nahezu soviel wie betrug: 'der schwindel in der handlung, welcher den marchand avanturier ausmacht'. Adelung; das ist nichts als schwindel. Campe. ähnlich: 'kurz und gut! ich sehe nicht ein, warum einer meiner söhne nach fremdem gute die hand ausstrecken soll, ohne einen streich darum gearbeitet zu haben. das ist ein schwindel wie ein anderer!' 'es ist ein schwindel, der da ist, so lange die welt steht,' sagte die frau mit lachen, 'dasz zwei sich heiraten wollen, die sich gefallen!' 6, 287.
c)
auch von einer behauptung, meinung u. ähnl., die nicht genügend fundiert, leichtfertig, irrig oder erlogen ist: eine solche voraussetzung ist schwindel ... die Johanneische Lazarusgeschichte ist ohne schwindel nicht zu halten, sonst würde ja wohl Hengstenberg nicht, um sie zu halten, geschwindelt haben; kann, wenn sie nicht wahr ist, das christenthum nicht wahr sein, so ist das christenthum selbst ohne schwindel nicht zu halten; dann wäre es aber nicht einmal des schwindelns werth. d. halben u. d. ganzen 124; heute sind die pferde wieder angekommen, recht erholt. die sorge wegen der fuchsstute war ein schwindel. Bismarck bei Hesekiel d. buch v. gr. Bism.² s. 297 (brief v. 4. sept. 1863);
sagt, was ist geist? ein ding, das wir nicht kennen;
von dem wir ohne grund und räthselhaft
im schwindel nur uns eigenschaften nennen.
ged. (1826) 227.
d)
vielfach nur im wegwerfenden sinne, um etwas als nichtig und wertlos zu bezeichnen, eitles treiben: ich musz mir doch den schwindel einmal ansehen. ferner concret von sachen: der ganze schwindel, ähnlich wie plunder, bettel; in der gaunersprache 'die ganze ungetheilte beute'. 4, 607.
4)
besonderheiten.
a)
im ältern nhd. wird schwindel zuweilen auf schwinden bezogen und für 'schwund, abnahme' gebraucht (scherzhaft, vgl. schwindsucht):
den schwintel er im pewtel hat.
1, 517ᵈ.
b)
in der gaunersprache für not. im schwindel sein, 'in not, verlegenheit'. 4, 607. so auch als soldatenausdruck, z. b. wenn einer seinen anzug zum appell nicht in ordnung hat, oder eilen musz zurecht zu kommen, auch ängstlich ist, dasz es beim dienst schlecht geht.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 14 (1898), Bd. IX (1899), Sp. 2653, Z. 72.
schwindel, adj.
schwindel, adj.,
ganz vereinzelt für schwindelnd: mit weinenden augen, mit schwindelem hirne. der ewigen weiszheit betbüchlin (1518) 106ᵇ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 14 (1898), Bd. IX (1899), Sp. 2657, Z. 49.
schwindeln, verb.
schwindeln, verb.
schwindel erregen, empfinden, treiben. ableitung zu schwindel, vgl. daselbst, wie dieses dem hd. sprachgebiete eigenthümlich (vgl. indesz altn. mik sundlar Cleasby-Vigfusson 604ᵇ). ahd. suintilôn, vertiginem pati, aporiari. 6, 884; mhd. swindeln handwb. 2, 1376; vgl. Kluge⁵ 343ᵃ. nhd. schwindeln, früher auch schwindelen, schwindlen, ohne abweichungen. das sehr seltene umschriebene perf. wird mit haben gebildet: es hat ihm geschwindelt, gli è venuta la vertigine. dict. 2, 724ᵇ; ebenso 2, 555.
1)
es schwindelt in unpersönlicher fügung:
a)
die person, die schwindel empfindet, wird im dativ hinzugefügt; vgl. gramm. 4, 231. so schon ahd.: suintilôt uns, uns suuintilôt, aporiamur, vertiginem patimur. 6, 884 (dagegen altn. mik sundlar, s. oben); ebenso mhd. und nhd.: einem schwindeln ò schwinden, patire di ò haver la vertigine; girare, barcollare colla testa. dict. 2, 724ᵇ; es schwindelt (mir), vertigine laboro 2, 555; vertiginem sentio 2, 250ᶜ. erst in der neuern sprache beginnt das sprachgefühl zu schwanken und ganz vereinzelt den acc. zu gestatten: mich schwindelt auf der bahn, die ich wandele! ritter v. geist 9, 246;
beides dicht neben einander:
éinmal ist der acc. auch im mhd. überliefert:
noch seltener fehlt eine solche ergänzung bei schwindeln überhaupt:
oder wenn, den die flocken zu tausenden in sich verhüllten,
und den schwindelte, sturm auf das gestade mich warf.
2, 244;
mich schwindelt!
fluch u. segen 1, 3).
2, 19 (ist dir nicht auch, als trüge uns empor
ein königlicher aar zur gold'nen sonne?
mir schwindelt nicht; Rienzi, banget dir?
werke 3, 351 (Cola Rienzi 3, 4);
dich schwindelt nicht?
352.
in dunket, wie siben sunnen an dem himel wær',
und er umbe liefe, als ein gedræter topf;
in swindelt' umb den kopf.
minnes. 3, 312ᵇ Hagen;
ein mæʒlich stîgen wirret niht;
von unmæʒlîchem stîgen swindelt lîhte, sô man giht.
Roethe.
96, 5 b)
schwindeln im eigentlichen, physischen sinne: daʒ zwelft (zeichen der schwangerschaft) ist, daʒ der frawen diu haut kräuʒelt unt daʒ ir swindelt in dem haupt. 39, 9; wem swintelt und âmacht her gêt, dem geuʒt man rôsenwaʒʒer ein. 345, 30; Pontus der richt auff und schluͦg Andreen von Lator mit sölicher macht das er dormisch davon ward. und do Pontus sahe das dem von Lator schwindelt, do nam er jn mit gantzen krefften bey dem helm. Pontus (1498) e 3ᵃ; wann ich fasten sol, so schwindelt mir und schlottert mir der kopff. bilg. 3ᵃ; etlichen menschen schwindelt, das sie umfallen wöllen, ist inen gleich als ob der himmel und das erdtrich umlauf. Dryander arzenei (Frankf. 1542) 75ᵇ;
und nun vergeht mir das gesicht und schwindelts .. (er fällt in ohnmacht).
Shakesp. Heinrich IV, 2. theil 4, 3.
c)
wenn man sich in bedeutender höhe befindet oder in eine tiefe hinabsieht: thal so tieff dasz einem, so er hinab sahe, schwindelt. discipl. milit. 14. wenn man einen andern in solcher lage sieht:
freier, geistiger, beim anblick von etwas groszem, erhabenem: es ist nichts natürlicher ... als dasz uns vor einem groszen anblick schwindelt, vor dem wir uns unerwartet befinden, um zugleich unsere kleinheit und unsere grösze zu fühlen. aber es ist ja überhaupt kein ächter genusz als da, wo man erst schwindeln musz. 21, 42;
anderes: ich war einsam, und mir schwindelte vor der gränzenlosen stille, wo mein überwallend leben keinen halt mehr fand. 2, 126 Köstlin. so auch es schwindelt dem blick:
jetzt wirft er (der springer) sich schnell in die höhe,
hilf gott! mir schwindelt, wenn ich sehe,
wie kühn er durch die lüfte fährt.
fabeln 4, 27).
154 (o groszes wundergroszes ding!
mir schwindelt dich zu sehn.
1, 348;
mir schwindelt, seh' ich diesem jüngling zu,
wie er auf unversuchten pfaden schreitend
mit den geschicken wie mit würfeln spielt.
7, 46.
du begannst, Suevia's sohn (Keppler), wo es dem blick
aller jahrtausende schwindelte.
Köstlin;
1, 14 ha — jetzt hebt sichs (das tönen) im entzücken
und es flutet himmelan;
ach es schwindelt meinen blicken
vor der wunderbaren bahn.
1, 19.
d)
sonst als äuszerung einer heftigen empfindung, besonders staunen, stolz, übermuth: staunst du? schwindelt dir? ja wahrhaftig, der gedanke ist auch so schmeichelnd erhaben, dasz er selbst den stolz eines weibes betäubt. 2, 110. 270 (räub. 3, 1);
anders gewendet:
vor freude, entzücken: dann aber schwindelte ihm fast vor entzücken. 2, 288. im durchgeführten bilde:
auch andere empfindungen machen schwindeln, wenn sie besonders heftig auftreten:
schwindelt dir, weil du den Iros, den landdurchstreicher, besiegt hast?
Od. 18, 333.
sogar vom throne reicht der herrscher die hand herab,
ihm schwindelt, wenn er sich betrachtet, allein zu sein.
73ᵇ.
mich faszt
das glück ganz unerwartet an, und hebt
mich heftig in die höhe, dasz mir schwindelt.
10, 242.
die eifersucht, ein übel, das er nie
bisher gekannt, verwirrt schon sein gehirne;
es schwindelt ihm, es schwanken ihm die knie.
10, 223;
es schwindelt mir, es brennt
mein eingeweide.
nur wer die sehnsucht kennt,
weisz, was ich leide!
2, 118.
e)
übler geruch, überhaupt ekel bewirkt schwindeln:
ferner grauen:
so auch mir schwindelt vor etwas:
diese stelle nähert sich der bedeutung g.
jhr maul stinckt jr, nach aller begier,
mir schwindelt vor jr.
Ambraser liederb. 206, 12.
o, mir schwindelt, o mir graut!
traum 4).
⁴ 6, 219 (wo sint mein zwen geselen hin?
ich glaub vürwar, es schwindel in
aus der stat vor der zukuͦnft mein,
wan ich hab in das prot und wein
mit ainem herben gift vergift.
fastn. sp. 6, 103 neudruck.
f)
schwindelt dir? bist du von sinnen?:
Pap. die zunge stammelt mir
für schrecken. Mich. und warum? Pap. der käyser!
Mich. schwindelt dir?
Pap. ist. Mich. was? Pap. anietzt bey uns: Mich. im
kercker? Pap. hier gestanden.
Leo 3, 302).
1, 53 (g)
in Baiern bedeutet es schwindelt mir auch 'es ahnt mir, ich befürchte':
wenn essen und trinken den himmel soll geben,
darf ich wohl hoffen aufs ewige leben;
steh doch in sorgen und schwindelt mir schier,
es hab auf der seiten ein andere thür.
volksl., s. 2, 637.
h)
in Warschau sagt man es schwindelt mir im bauch, ich bin sehr hungrig. 4, 480.
2)
schwindeln steht ferner in persönlicher fügung (d. h. mit ausgedrücktem subject) von dem, was schwindel hervorruft; doch findet sich nur ganz ausnahmsweise in diesem sinne eine form des verbum finitum, z. b.: ich mache schon lange keine musik mehr; mich schwindlen die noten. 2, 463 (vgl. c). sonst
nur das part. praes. es wäre daher auch syntaktisch zulässig, diese verwendung der bedeutung 3 anzureihen, indem das genannte part. häufig eine freiere verbindung mit substantiven eingeht, s. gramm. 4, 68.
a)
schwindelnde höhe, die schwindel erregt, oder bei der man schwindel empfindet: dort die schwindelnde höhe über schreckliche meerstrudel herhangender felsen, und hier die blinde sich herabstürzende verzweiflung. 5, 70; wodurch sie (die natur) uns .. bald in die düstre tiefe zieht, bald in die schwindelnde höhe, auf unserm geiste angehauchten flügeln, empor trägt. 12, 120; die schwindelnde höhe und die dunkle tiefe. 128. schwindelnder abhang, absturz, rand u. ähnl.: auf jeden gähen gipfel der leidenschaft mich zu begleiten, mir zu begegnen vor jedem schwindelnden absturz. kabale und liebe 4, 2; dann wieder eine gemsenjagd in einsamen, furchtbaren felsenklippen, die kletternden jäger, die springenden, gejagten thiere von oben herab, die schwindelnden abstürze. 16, 331;
an dem schwindelnden hang, den verderben umringt,
an des abgrunds nacht, staunten, schauerten wir nicht!
6, 257;
der (habicht), von des felsengebirgs hochschwindelnder jähe gehoben,
rasch hinfährt in die thale.
Il. 13, 63;
er steht an des Zschopauthals schwindelndem rand
und blickt hinunter mit grauen.
Fischer.
1, 176 b)
seltener von anderm, was schwindel erregt: wie muszte der mensch beschaffen sein, der in unruhigen zeiten in so schwindelnder schnelle vom gemeinen edelmanne zum reichsfürsten aufstieg? 5, 306; er ... hielt ... einen becher in der hand, der mit einem schwindelnden und berauschenden getränke gefüllt war. 3, 262; der seiltänzer und der transcendentalphilosoph stehen gegen die, auf der erde ruhig wandernde menge, ... der anzahl nach, in gleichem verhältnisse, und das wahrscheinlich zum besten dieser künstler selbst. eine zu grosze anzahl derselben würde das handwerk verderben, das mehr durch den reiz des anschauens der gefährlichen, schwindelnden kunst, als ihren nutzen besteht. 11, 214.
c)
so auch von empfindungen, vgl. 1, d: als Guido noch ein knabe war .. und für die bewunderung seiner gespielen so gefährlich auf bäume und felsen kletterte dasz sie ihn für schwindelnder angst kaum bewundern konten. Julius von Tarent s. 26, 10 neudr. (1, 6). ganz vereinzelt findet sich hier eine form des verbum finitum, in kühner poetischer erweiterung der gebrauchssphäre:
zu viel der entzückung
schwindelt um mich!
Mess. 15, 821.
d)
ähnlich sind verbindungen wie schwindelnder taumel, taumel, wobei man schwindlig wird, oder wie man ihn beim schwindel empfindet:
doch ist der schwindelnde taumel
endlich vorübergerauscht.
Mess. 6, 269;
mich pakte des doppelstroms wüthende macht,
und wie einen kreisel mit schwindelndem drehen,
trieb michs um, ich konnte nicht widerstehen.
11, 224.
vgl. auch: magnetisch braust im glase
der wein, und perlt,
von schwindelnder ekstase
wie umgequerlt!
4, 119.
e)
adverbialer gebrauch des particips: sandkorn für sandkorn trägt er (der künstler) das wundergebäude zusammen, das uns in einem einzigen eindruck jetzt schwindelnd faszt. 10, 406;
von perlen baut sich eine brücke
hoch über einen grauen see,
sie baut sich auf im augenblicke,
und schwindelnd steigt sie in die höh.
11, 351;
o mein gemahl! sie bauen immer, bauen
bis in die wolken, bauen fort und fort
und denken nicht dran, dasz der schmale grund
das schwindelnd schwanke werk nicht tragen kann.
12, 280 (Wallensteins tod 3, 4).
3)
schwindeln, schwindel haben, empfinden, zunächst im eigentlichen sinne. also ich schwindele ganz gleichbedeutend mit mir schwindelt. so von anfang an neben einander, schon ahd.: suuintilômês, aporiamur (neben suintilôt uns, s. 1); suintilôti, aporiatus est 6, 884; ferner: aporiare .. suintilon gloss. 41ᵇ; vertiginare hd. swindeln 614ᶜ; schwindelen, avoir le tournement de teste 294ᵃ; vertigine laborare 1413; vertiginosum esse, vertigine laborare, corripi mentis nubilô, turbine circumagi, et quasi rotari, ob vertiginem capitis, obscuritatem
oculorum pati, scotomate in orbem versari. 1981; schwindeln, den schwindel haben, vertigine laborare 2, 250ᶜ.
a)
mit der person als subject: zimmerleute, mäurer und dachdecker müssen nicht schwindeln. dict. 2, 724ᵇ; der sordit rennet bald auff jn, und gab jm so ein grossen schlag auff den helm das er tämisch ward und schwindlen das er sich auf den sattelbogen muͦst leynen. Pontus (1482) g 2ᵇ; den schwindlenden ist sonderlich von nödten, in abbruch zu leben, sich desz weins enthalten. arzneib. (1597) 132 A; wir .. schwindeln bey allen plötzlichen zufällen. patr. phant. 4, 33; dann sieht der kühne schieferdecker keine gefahr mehr in ihrem (der leiter) besteigen, so weh dem schwindelnden menschenkinde tief unten auf der sichern erde wird, wenn es heraufschaut. 1, 193; (im bilde:)
schwindelnd hängen, vom menschen, der dabei selbst schwindel empfindet (zugleich auch bei andern schwindel erregt, vgl. 2, e); im bilde:
ich ... fühle
in ihrem (der blumen) dufte, sauersüszem dufte,
mich so betäubt, so schwindelnd!
Nathan 3, 1);
2, 261 (mich lockte sie vergebens aus dem tod,
den ich erwählt, in's helle sein zurück,
ich sah sie schwindeln, und beharrte doch.
Genoveva 2, 2).
(1891) 1, 95 (gemäszigt glück ist immer das sicherste,
da weder im dunkeln, tiefen staube du liegst,
noch auf der höh' in den wolken schwindelnd hangst.
Suphan;
15, 420 wenn ... verrathen, ob des todenreiches thoren
mein junges leben schwindelnd hängt.
1, 235.
b)
schwindeln machen, schwindel erwecken: stickele hohe berge machen schwindelen, praerupti montes vertiginem creant. 1981; (ich) bin auf des Götz altem schlosz herumgeklettert ... über mauerspalten, die mich doch zuweilen schwindlen machten. briefw. 1, 205.
c)
der kopf schwindelt: es schwindelt mir der kopf, ò ich schwindele in dieser offenen höhe, io vertigino, mi stordisco etc. mi si gira, raggira la testa, mi s' ingarbuglia il cervello in questa aperta altezza. dict. 2, 724ᵇ; wie er einsmals in der fasznacht die weinkanten zuͦ offt gelärt hett, ward im der kopff etwas weh thun und schwindeln. wendunm. 1, 140 Österley (1, 110); kaum hatte mein kopf das kissen berührt, so schwindelte er von schlaf. 1, 248;
vergl.:
schwindelnd (ge)hirn: do du stuende an dem kriutze .. mit swindlendem hirnin, mit versertem geneigtem houbte zuo dem tode. altd. pred. nr. 98, 18;
auch der sinn schwindelt (im eigentlichen sinne): die wärme so vieler menschen, so vieler lichter, der dampf so vieler immer wieder ausgeblasenen kerzen, das geschrei so vieler menschen ... machen zuletzt selbst den gesundesten sinn schwindeln. 29, 274; o mädchen, lasz es doch, mich also anzusehn, es bricht mein herz und alle meine sinne schwindeln. 5, 85.
so bald dir vom seegang
nicht mehr wackelt der fusz, länger nicht schwindelt der kopf.
bei
und in schlummers macht
die häupter immer schwerer neigen,
so schwindelnd an einander beugen.
2, 63.
(er) sieht sie .. durch ihre thür entfliehn,
und bleibt mit starrem aug' und schwindelndem gehirne ..
dem hause gegenüber stehn.
Klelia 5, 161);
21, 276 (d)
vom auge: immer mehr schwindelte sein auge und brannte sein herz (vor angst, den freund schon ertrunken zu sehen). Titan 2, 91; (im bilde:)
freier:
geh, spanne deine kraft
zum kühnen flug; ich musz voll demuth schweigen,
mein auge schwindelt; freund, gewissenhaft,
ich kann nicht folgen; meine sehn' erschlafft.
ged. (1826) 230;
ha! was staunen meine blicke!
ha! wie schwindeln meine blicke!
Göttinger musenalm. 1775, 223.
e)
der infinitiv substantiviert: das schwindlen, ein vertüncklung der augen, wenn einer wänt es lauffe als umm, scotoma. 367ᵈ; diese höhe, von welcher ich mit schwindeln hinab blicke. Adelung; daʒ ist guot für den herzriten und für daʒ swindeln. 130, 28; diu sals .. ist guot für die âmaht und für daʒ swinteln. 426, 11; er stieg herab
(vom berge), weil das innere schwindeln zuletzt äuszeres wurde. Titan 1, 30;
durch swindeln er strûchens pflac.
Parz. 573, 7;
ekles schwindeln zögert
mir vor die stirne dein zaudern.
2, 68;
endlos unter mir seh' ich den äther, über mir endlos,
blicke mit schwindeln hinauf, blicke mit schaudern hinab.
11, 84.
f)
in poetischer redeweise sagt man auch (doch nur ganz vereinzelt) mit vertauschung der beziehung alles schwindelt (dreht sich, wirbelt) um einen, weil dem schwindelnden die umgebung zu taumeln scheint; vgl.:
ach der liebende war wie in Eden, es schwindelten himmel
um ihn und in ihm.
quelle bei
4)
zuweilen verbindet sich mit schwindeln der begriff der unsichern, schwankenden bewegung, wie sie der schwindelnde ausführt.
a)
straucheln, zum fall neigen: alsô tuot diu muoter: diu lât daʒ kint wol swindelôn, si lât eʒ aber nit strûchen. d. mystiker 1, 270, 6;
deu sper sie dô peide zeprâchen ...
Assûr swindelt vor dem zil,
eʒ douchte in gar ein herteʒ spil.
Apollon. 19150.
b)
daher schwindelnd fallen:
schwindeln allein für stürzen:
übergewälzt mit dem tische
taumelt' er schwindelnd hinab.
Od. 22, 85.
hinunter schwindelt tücke nach den schlüften,
der freiheit burg sind eure felsenbogen.
an d. Tyroler).
² 1, 379 (c)
schwindelnd gehen, wankend, schwankend, taumelnd:
er begunde al swindelde gên,
wand imʒ houbt erschellet was.
Parz. 690, 6;
er sluoc dem môre
ein grôʒeʒ an daʒ ôre,
daʒ er swindelunde reit.
Apollon. 14110.
d)
schwindeln allein in demselben sinne: halbverweszt, ein wandelndes gerippe ... kam er in seiner vaterstadt an, — schwindelte er über die treppe seiner geliebten. 2, 390; da sinkt schon einer in ohnmacht, jener schwindelt umher wie eine leichenpredigt. 2, 327. ähnlich, im bilde: aber die fast immer so seltsam herum schwindelnde und so unversehens da oder dorthin fallende Nemesis führte in diesem augenblick auch mir einen herren herbey, wie ich mir am wenigsten einen gewünscht hätte. Luc. 4, 268; hinausschwindelnd ins grab des verderbens auf des lasters schwankendem rohr. räuber 3, 2 schauspiel.
5)
häufig wird schwindeln in freierer, geistigerer bedeutung gebraucht, vgl.: schwindelen etiam notat aestuare, ut solent, qui aestu maris jactantur, it insanire, delirare. 1981 f.
a)
der kopf schwindelt (vgl. 3, b): und ist es endlich gar so weit gekommen, dasz diese filosofie ... alle arten von köpfen in gährung gesetzt hat: was wunder, wenn endlich vor lauter aufklärung ... die köpfe zu schwindeln anfangen, nichts um uns her mehr fest zu stehen scheint. 28, 336; diese unbegreiflichen dinge, wovon mir der kopf schwindelt. mythol. briefe 1, 45. besonders aber in den verbindungen der verstand, sinn, die gedanken schwindeln u. ähnl.: o meine freunde, der verstand schwindelt vor den tausend warum, die man sich da fragen kann! Isegrimm 3, 278;
dein schwindelnder verstand, zum irren abgericht,
sieht oft die wahrheit ein, und wählt sie dennoch nicht.
ged.¹⁰ 47;
umsonst! die schwindelnden gedanken,
verlohren in dem groszen blick,
entfliehen in die schranken
der niedern welt zurück.
s. 210 Sauer;
hier, hier verlieren sich alle
unsre gedanken, und schwindeln an ihrer endlichkeit gränze!
Mess. 13, 813;
wo warst du, schwindelnder verstand?
1, 388;
o, welchen sturm
hast du in meinem herzen aufgerührt!
mir schwindeln die gedanken. güt'ger hîmmel,
wie fass' ich mich!
6, 180.
b)
schwindeln von empfindungen, vgl. 1, d:
gewöhnlich als ausdruck des stolzes, übermuts, der überhebung, ausgehend vom bilde eines, der in groszer höhe das bewusztsein seiner selbst verliert, vgl.:
weitere belege: so sah er aus, der stolzeste dieser schwindelnden eroberer? 8, 208; dasz es noch niemals einer dieser schwindelnden eroberer so blutig ernsthaft mit uns gemeint hat, als dieser Germanikus. 9, 238; wie dein bruder Hermann nachschwindelt! ... Arpe, lasz diesen edlen jüngling immer mit dem manne des vaterlands schwindeln! 344; schon zitterte die Schweiz für ihre freyheit, aber das treulose glück verliesz ihn (Karl d. kühnen) in drei schrecklichen schlachten, und der schwindelnde eroberer gieng unter den lebenden und todten verloren. 7, 28; Gent und Brügges, von freiheit und überflusz schwindelnd, kündigen dem beherrscher von eilf provinzen, Philipp dem guten, den krieg an. 39;
und die armee, von der wir hülf' erwarten,
verführt, verwildert, aller zucht entwohnt —
... vom schwindelnden die schwindelnde geführt.
Piccolom. 1, 3.
das sterbliche geschlecht ist viel zu schwach
in ungewohnter höhe nicht zu schwindeln.
Iphig. 1, 3).
9, 16 (ha du schwindelst vor stolz
an deinem jüngeren lorber.
1, 239;
und als er also liebte mich,
ward stolz ich es zu sehn,
sah mich nicht mehr und schwindelte.
Suphan.
25, 26 c)
zuweilen tritt auch zu dieser übertragenen verwendung der begriff der bewegung, 'sich (wohin) versteigen', so mit sächlichem subject: so hoch schwindelte eure schurken-forderung nie? räuber 5, 7 schausp.;
vgl. auch:
so hoch
erhebt sie ihrer demut niedrigkeit,
als nicht des stolzes kühnstes wagen schwindelt.
3, 311.
zwar in wolken schwindelt die cypresse,
doch musik erfüllt den kelch der tulpe.
57ᵃ.
6)
eine andere gebrauchsweise von schwindeln, die in der litteratur nur selten bezeugt, in der umgangssprache dagegen auszerordentlich häufig ist, trennt sich von den bisher behandelten und stellt sich zu schwindel 3.
a)
früher in milderem sinne, unbesonnen handeln. Adelung; ferner abenteuerliche, unausführbare entwürfe, pläne, versprechungen (schwindeleien) machen. ebenda. Campe. von etwas schwindeln:
— in studentenlex. (1781) 'närrische streiche machen'. studentenspr. 125ᵇ.
doch braucht ihr, väter,
zeugnisse wider den mann, der von unternehmungen schwindelt,
die auf solchen träumen erbaut sind?
Mess. 6, 409.
b)
jetzt stärker, unreelle geschäfte machen, meist geradezu betrügen, s. 4, 607.
c)
daneben sehr gewöhnlich von leichtfertigem, lügenhaftem reden, flunkern, prahlen, aufschneiden, der bedeutung a nahestehend. 'als ein schwindler sprechen'. Campe. was schwindelt er wieder? einem etwas vorschwindeln. ebenda.
d)
sehr häufig in zusammensetzungen (von der bedeutung b ausgehend) mit acc. der wirkung: einen anschwindeln, um etwas beschwindeln; etwas erschwindeln, einem ab-, anschwindeln; sich empor, durch die welt, um etwas herum, von etwas los schwindeln u. a. m.: viele in der gesellschaft, die sich plötzlich zu tapferen fortschrittsmännern hinaufgeschwindelt hatten, sahen auf mich in ihrem stolzen selbstbewusztsein mitleidig herab. leben 5, 25.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 14 (1898), Bd. IX (1899), Sp. 2661, Z. 23.
verschwindeln, verb.
verschwindeln, verb.:
vertiginare, virswindeln gloss. 614ᶜ; das wort ist im neuhochd. nicht gebräuchlich, jedenfalls nicht im eigentlichen sinne von schwindeln, dagegen entspreehend der bedeutung von schwindel 3 (a. a. o. sp. 2657)
und schwindeln 6 (sp. 2666) könnte man verschwindeln als transitives verbum brauchen, 'durch lug und trug, unwahres geschäftsgebahren aufbrauchen, im betrug durchbringen': er hat das vermögen seiner frau verschwindelt. nld. verzwendelen, verschwinden.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1905), Bd. XII,I (1956), Sp. 1216, Z. 78.
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- schwengelbrunnen, m.
- schwengelchen, n.
- schwengeldocke, f.
- schwengelgalgen, m.
- schwengelholz, n.
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- schwengeln, verb.
- schwengelnagel, m.
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- schwengelpumpe, f.
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- schwengelwerk, n.
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- schwenger, adj.
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- schwenkkessel, m.
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- schweppe, f.
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- schwerartig, adj.
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- schwerathmig, adj.
- schweraufathmend, part.
- schwerb, subst.
- schwerbedeckt, part.
- schwerbefangen, part.
- schwerbehangen, part.
- schwerbeladen, part.
- schwerbeleibt, adj.
- schwerben, verb.
- schwerbetrübt, part.
- schwerbleierz, n.
- schwerblütig, adj.
- schwerde, f.
- schwerdrückung, f.
- schwere, f.
- schwerebene, f.
- schwerelenz, f.
- schweren, verb.
- schweren, verb.
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- schwerer, m.
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- schwererdig, adj.
- schwererworben, part.
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- schwerfaltig, adj.
- schwerfertig, adj.
- schwerflüssig, adj.
- schwerflüssigkeit, f.
- schwerfällig, adj.
- schwerfälligkeit, f.
- schwerfüszig, adj.
- schwergeboren, part.
- schwergekränkt, part.
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- schwergereimt, part.
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- schwergerüstet, part.
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- schwergläubig, adj.
- schwerhauptig, adj.
- schwerheit, f.
- schwerherzig, adj.
- schwerhörig, adj.
- schwerhörigkeit, f.
- schwerig, adj.
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- schwerke, m., f., n.
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- schwerköpfig, adj.
- schwerköstig, adj.
- schwerleder, n.
- schwerleibig, adj.
- schwerleibigkeit, f.
- schwerlernig, adj.
- schwerlich, adv.
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- schwerspat, m.
- schwerstein, m.
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- schwesterlich, adj.
- schwesterliebe, f.
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- schwestern, verb.
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- schwesternpaar, n.
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- schwesterpaar, n.
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- schwesterschar, f.
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- schwestersinn, m.
- schwestersohn, m.
- schwestersprache, f.
- schwesterstadt, f.
- schwesterstern, m.
- schwesterstimme, f.
- schwesterstück, n.
- schwestertanz, m.
- schwestertaube, f.
- schwesterthum, n.
- schwestertochter, f.
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- schwestertreue, f.
- schwestertugend, f.
- schwestertöter, m.
- schwesterung, f.
- schwesterunschuld, f.
- schwesterverhältnis, n.
- schwesterversammlung, f.
- schwesterwelt, f.
- schwesterwürger, m.
- schwesterzunft, f.
- schwetschke, f.
- schwette, f.
- schwetten, verb.
- schwettericht, subst.
- schwetterstein, m.
- schwetze, subst., f.
- schwetzeln, verb.
- schwetzen, verb.
- schwi
- schwib
- schwibben, verb.
- schwibbogen, m.
- schwibel
- schwibeln, verb.
- schwibpfahl, m.
- schwibsterzen, verb.
- schwichtband, n.
- schwichten
- schwichten, verb.
- schwichtig, adj.
- schwichtigen, verb.
- schwichting
- schwichtleine
- schwichtserving
- schwick, m.
- schwidel, m.
- schwideln, verb.
- schwidern
- schwidlen, verb.
- schwiebel
- schwiebel
- schwiebogen
- schwiegel, f.
- schwiegel, subst.
- schwieger, f.
- schwieger, m.
- schwiegerfrau, f.
- schwiegergreis, m.
- schwiegergut, n.
- schwiegerherr, m.
- schwiegerin, f.
- schwiegerkinder
- schwiegerknabe, m.
- schwiegerlein, n.
- schwiegerleute
- schwiegerlich, adj.
- schwiegermutter, f.
- schwiegermütterlich, adj.
- schwiegerschaft, f.
- schwiegersohn, m.
- schwiegertochter, f.
- schwiegervater, m.
- schwiegerältern
- schwielchen, n.
- schwiele, f.
- schwielen, verb.
- schwielenartig, adj.
- schwielendrehling, m.
- schwielenflechte, f.
- schwielenhand, f.
- schwielenhart, adj.
- schwielenhaut, f.
- schwielenhorn, n.
- schwielenkopf, m.
- schwielenspindel, f.
- schwielenvoll, adj.
- schwielicht
- schwieligkeit, f.
- schwielpilz, m.
- schwielung, f.
- schwiem
- schwiemel, m.
- schwiemelant, m.
- schwiemelei, f.
- schwiemeler, m.
- schwiemelfritze, m.
- schwiemelgeist, m.
- schwiemelig, adj.
- schwiemeling, adj.
- schwiemeln, verb.
- schwiemen, verb.
- schwiemler, m.
- schwiemlig, adj.
- schwiemschlachten, verb.
- schwiemschlag, m.
- schwiemschlagen, verb.
- schwiemschlagerig, adj.
- schwiemschlagig, adj.
- schwiemschwanken, verb.
- schwienen, verb.
- schwienung, f.
- schwiepe, f.
- schwiepeln, verb.
- schwieping, f.
- schwiepingsstopper, m.
- schwier
- schwierbruder, m.
- schwieren, verb.
- schwierer, m.
- schwiergast, m.
- schwierig
- schwierigkeit, f.
- schwierigkeitsmacher, m.
- schwierlichkeit, f.
- schwierschwester, f.
- schwierung, f.
- schwieszkirsche, f.
- schwiete, f.
- schwigten, verb.
- schwigtleine, f.
- schwigtserving, f.
- schwikgras, n.
- schwilbe, f.?
- schwilch, adj.
- schwilch, m.
- schwilchen, verb.
- schwilchenbaum, m.
- schwilgern
- schwilk, adj.
- schwilkern
- schwille, f.
- schwillen, verb.
- schwiller, m.
- schwillich, adj.
- schwillig, adj.
- schwilm, m.?
- schwimmanstalt, f.
- schwimmanzug, m.
- schwimmaron, m.
- schwimmassel, f.
- schwimmbad, n.
- schwimmbahn, f.
- schwimmbaum, m.
- schwimmbeutler, m.
- schwimmblase, f.
- schwimmbruch, m.
- schwimmelgeist, m.
- schwimmeln, verb.
- schwimmen, verb.
- schwimmer, m.
- schwimmerin, f.
- schwimmerling, m.
- schwimmfahrt, f.
- schwimmfeder, f.
- schwimmfliege, f.
- schwimmfusz, m.
- schwimmgebärde, f.
- schwimmgebäude, f.
- schwimmgürtel, m.
- schwimmhaut, f.
- schwimmhose, f.
- schwimmhöhle, f.
- schwimmicht, adj.
- schwimmig, adj.
- schwimmkicher, f.
- schwimmkiesel, m.
- schwimmkleid, n.
- schwimmkraft, f.
- schwimmkrähe, f.
- schwimmkunst, f.
- schwimmkäfer, m.
- schwimmkünstler, m.
- schwimmkürasz, m.
- schwimmlehrer, m.
- schwimmlich, adj.
- schwimmlust, f.
- schwimmmeister, m.
- schwimmmuskel, m.
- schwimmregel, f.
- schwimmschnecke, f.
- schwimmschule, f.
- schwimmschwanz, m.
- schwimmstab, m.
- schwimmstatt, f.
- schwimmstein, m.
- schwimmstück, n.
- schwimmthier, n.
- schwimmthor, n.
- schwimmung, f.
- schwimmunterricht, m.
- schwimmvogel, m.
- schwimmwage, f.
- schwimmwamms, n.
- schwimmwanze, f.
- schwimmzeug, n.
- schwinancia, f.
- schwind, adj. adv.
- schwind, m.
- schwindartig, adj.
- schwindbeutel, m.
- schwindblume, f.
- schwindbogen, m.
- schwinde, adj.
- schwinde, adj. adv.
- schwinde, f.
- schwindel, adj.
- schwindel, m.
- schwindelaussicht, f.
- schwindelbeerbaum, m.
- schwindelbeere, f.
- schwindelbild, n.
- schwindelbrücke, f.
- schwindeldach, n.
- schwindeldrehn, n.
- schwindeldumm, adj.
- schwindeldunkel, n.
- schwindelei, f.
- schwindeler, m.
- schwindelerregend, adj.
- schwindelfrei, adj.
- schwindelgeist, m.
- schwindelgemswurz, f.
- schwindelgestalt, f.
- schwindelhaber, m.
- schwindelhafer, m.
- schwindelhaft, adj.
- schwindelhede, f.
- schwindelhirn, n.
- schwindelhirnig, adj.
- schwindelhoch, adj.
- schwindelhöhe, f.
- schwindelicht, adj.
- schwindelig, adj.
- schwindelkopf, m.
- schwindelkorn, n.
- schwindelkraut, n.
- schwindelkur, f.
- schwindelköpferei, f.
- schwindelköpfig, adj.
- schwindellos, adj. adv.
- schwindellämpchen, n.
- schwindelmacher, m.
- schwindelmittel, n.
- schwindeln, verb.
- schwindelnarr, m.
- schwindelnisz, f.
- schwindelpost, f.
- schwindelpulver, n.
- schwindelrand, m.
- schwindelsinn, m.
- schwindelsteg, m.
- schwindelsteil, adj.
- schwindelstein, m.
- schwindelstiege, f.
- schwindelstufe, f.
- schwindelsucht, f.
- schwindelsüchtig, adj.
- schwindeltot, adj.
- schwindeltreppe, f.
- schwindelung, f.
- schwindelust, f.
- schwindelwasser, n.
- schwindelweizen, m.
- schwindelwurz, f.
- schwindelzucker, m.
- schwindemacht, f.
- schwinden, verb.
- schwinder, adj.
- schwinder, m.
- schwinderin, f.
- schwinderling, m.
- schwindfieber, n.
- schwindflechte, f.
- schwindgrube, f.
- schwindholz, n.
- schwindig, adj.
- schwindigkeit, f.
- schwindler, m.
- schwindlerin, f.
- schwindlich, adj.
- schwindlicht, adj.
- schwindlig, adj.
- schwindlisch, adj.
- schwindmasz, n.
- schwindpflaster, n.
- schwindsalbe, f.
- schwindsucht, f.
- schwindsuchtmittel, n.
- schwindsuchtpulver, n.
- schwindsüchtig, adj.
- schwindsüchtigkeit, f.
- schwindung, f.
- schwindwasser, n.
- schwindwurz, n.
- schwine, m.
- schwinen, verb.
- schwing, n.?
- schwingarm, m.
- schwingbar, adj.
- schwingbaum, m.
- schwingbeil, n.
- schwingbrett, n.
- schwingdarre, f.
- schwinge, f.
- schwingeblock, m.
- schwingebrett, n.
- schwingebrett, n.
- schwingel, m.
- schwingelblock
- schwingelbrett
- schwingelbrett, n.
- schwingelhede, f.
- schwingeln, verb.
- schwingen, verb.
- schwingenapf, m.
- schwingenbraus, m.
- schwingenflosz, n.
- schwingenhut, m.
- schwingenkrankheit, f.
- schwingenpaar, n.
- schwingenpresse, f.
- schwingenrand, m.
- schwingenschlosz, n.
- schwinger, m.
- schwingerin, f.
- schwingerlich, adj.
- schwingern, verb.
- schwinget, m.
- schwingfeder, f.
- schwingfest, n.
- schwingflachs, m.
- schwinggerte, f.
- schwinghede, f.
- schwingicht, adj.
- schwingkampf, m.
- schwingklotz, m.
- schwingkolben, m.
- schwingkraft, f.
- schwingkugel, f.
- schwinglade, f.
- schwinglein, n.
- schwinglich, adj.
- schwingmaschine, f.
- schwingmesser, n.
- schwingmus, n.
- schwingmühle, f.
- schwingpferd, n.
- schwingpflug, m.
- schwingrad, n.
- schwingreitseil, n.
- schwingschüssel, f.
- schwingseil, n.
- schwingsgütlein, m.
- schwingsieb, n.
- schwingstecken, m.
- schwingstein, m.
- schwingstock, m.
- schwingstuhl, m.
- schwinguhr, f.
- schwingung, f.
- schwingungsbauch, m.
- schwingungsbewegung, f.
- schwingungsbogen, m.
- schwingungsdauer, f.
- schwingungsebene, f.
- schwingungsgesetz, n.
- schwingungsknoten, m.
- schwingungsmittelpunkt, m.
- schwingungspunkt, m.
- schwingungsweite, f.
- schwingungszahl, f.
- schwingwanne, f.
- schwingwerg, n.
- schwinken, verb.
- schwinung, f.
- schwinz, m.
- schwipp
- schwippe, f.
- schwippeln, verb.
- schwippen, verb.
- schwippendig, adj.
- schwipper, adj.
- schwippern, verb.
- schwippevoll, adj.
- schwipplage, f.
- schwipps
- schwippsen, verb.
- schwippser, m.
- schwippstock, m.
- schwir
- schwirbel, m.
- schwirbelgeist, m.
- schwirbelig, adj.
- schwirbelkopf, m.
- schwirbeln, verb.
- schwirben, verb.
- schwirbler, m.
- schwiren, verb.
- schwirfisch, m.
- schwirgeln, verb.
- schwirl, m.
- schwirle
- schwirmeln, verb.
- schwirmen, verb.
- schwirmer, m.
- schwirmgeist, m.
- schwirmig, adj.
- schwirmung, f.
- schwirn, m.
- schwirre, f.
- schwirre, f.
- schwirren, m.
- schwirren, verb.
- schwirren, verb.
- schwirrig, adj.
- schwirrle, f.
- schwirrle, n.
- schwirrlen, verb.
- schwirrschlange, f.
- schwirrung, f.
- schwisterkinder
- schwistern, verb.
- schwistig, adj.
- schwite, f.
- schwitschern, verb.
- schwitte, f.
- schwitten, subst.
- schwittern, verb.
- schwitz, m.
- schwitzarbeit, f.
- schwitzbad, n.
- schwitzbank, f.
- schwitzbecher, m.
- schwitze, f.
- schwitzeln, verb.
- schwitzen, verb.
- schwitzer, m.
- schwitzerig, adj.
- schwitzerlich, adj.
- schwitzgebauer, m., n.
- schwitzhaft, adj.
- schwitzig, adj.
- schwitzkammer, f.
- schwitzkasten, m.
- schwitzkur, f.
- schwitzlatwerge, f.
- schwitzlich, adj.
- schwitzmesser, n.
- schwitzmittel, n.
- schwitzpille, f.
- schwitzpulver, n.
- schwitzstube, f.
- schwitzstuhl, m.
- schwitztrank, m.
- schwitzung, f.
- schwitzwasser, n.
- schwitzwerk, n.
- schwobeln, verb.
- schwode, interj. und adv.
- schwoden, verb.
- schwoden, verb.
- schwof, m.
- schwofeln, verb.
- schwofen, verb.
- schwohlfisch, m.
- schwoll, m.
- schwollkopf, m.
- schwolstpilz, m.
- schwope, f.?
- schwoppen, verb.
- schworken, verb.
- schwortel
- schwubbeln, verb.
- schwubben, verb.
- schwuben, verb.
- schwucht, f.
- schwude, interj.
- schwudel, m.
- schwuden, verb.
- schwuder, m.
- schwudern, verb.
- schwufeln, verb.
- schwul, adj.
- schwul, m.
- schwulch, m.
- schwulchen
- schwulchen, verb.
- schwulcher
- schwulchern
- schwulen, verb.
- schwuler, m.
- schwulgern, verb.
- schwulibus
- schwulisch, adj.
- schwulität, f.
- schwulken, verb.
- schwulkerecht, adj.
- schwullig, adj.
- schwulskopf, m.
- schwulst, f., (und m.)
- schwulsterig, adj.
- schwulstfresser, m.
- schwulstig, adj.
- schwulstigkeit, f.
- schwulstkopf, m.
- schwulstkraut, n.
- schwulstling, m.
- schwulstlos, adj.
- schwulstpilz, m.
- schwumbse, f.
- schwumm, m.
- schwummel
- schwummen, verb.
- schwummerig, adj.
- schwummfeder, f.
- schwummig, adj.
- schwummkelle, f.
- schwumse, f.
- schwund, m.
- schwundstufe, m.
- schwung, m.
- schwungbaum, m.
- schwungbewegung, f.
- schwungbrett, n.
- schwungfeder, f.
- schwunggefieder, n.
- schwunggewicht, n.
- schwunghaft, adj.
- schwunghebel, m.
- schwungholz, n.
- schwungkiel, m.
- schwungklammer, f.
- schwungkraft, f.
- schwungkranz, m.
- schwungkugel, f.
- schwunglinie, f.
- schwunglos, adj.
- schwungmann, m.
- schwungmaschine, f.
- schwungmasse, f.
- schwungmensch, m.
- schwungmoment, m.
- schwungode, f.
- schwungrad, n.
- schwungradhaspel, m.
- schwungrede, f.
- schwungreich, adj.
- schwungrieme, m.
- schwungriemen, m.
- schwungring, m.
- schwungschaufel, f.
- schwungscheibe, f.
- schwungseil, n.
- schwungspunkt, m.
- schwungspunkt, m.
- schwungstange, f.
- schwungsucht, f.
- schwungvoll, adj.
- schwungwort, n.
- schwunitz, m.
- schwunk, adj.
- schwunken, verb.
- schwunne, m.
- schwunsch, m.
- schwunz, m.
- schwupp
- schwuppchen, verb.
- schwuppe, f.
- schwuppelicht, adj.
- schwuppeln, verb.
- schwuppen, verb.
- schwuppern, verb.
- schwupps
- schwuppsen, verb.
- schwur, m.
- schwur, m.
- schwurbank, f.
- schwurbel, m.
- schwurbelig, adj.
- schwurbelig, adj.
- schwurbeln, verb.
- schwurblig, adj.
- schwurbruch, m.
- schwurbühne, f.
- schwurfinger, m.
- schwurformel, f.
- schwurgenosse, m.
- schwurgericht, n.
- schwurgesell, m.
- schwurhand, f.
- schwurm, m.
- schwurmeln, verb.
- schwurmen, verb.
- schwurrichter, m.
- schwurschwur, m.
- schwurständer, m.
- schwurverein, m.
- schwurvergessen, adj.
- schwurz
- schwurzeuge, m.
- schwuttern, verb.
- schwutz, m.
- schwutzen, verb.
- schwäbchen, n.
- schwäbeln, verb.
- schwäbetzen, verb.
- schwäbin, f.
- schwäbisch, adj.
- schwäblein, n.
- schwächaules
- schwächbecher, m.
- schwäche, f.
- schwächeln, verb.
- schwächen, verb.
- schwächer, m.
- schwächerlich, adj.
- schwächern, verb.
- schwächerung, f.
- schwächfinchen, n.
- schwächkitt, subst.
- schwächlich, adj.
- schwächlichkeit, f.
- schwächling, m.
- schwächterei, f.
- schwächung, f.
- schwädel, n.
- schwäderich, m.
- schwäderlein, n.
- schwädern, verb.
- schwäfler, m.
- schwäftze, subst.
- schwägel, subst.
- schwägerei, f.
- schwägerin, f.
- schwägerlein, n.
- schwägerlich, adj.
- schwägern, verb.
- schwägerschaft, f.
- schwäher, m.
- schwäherin, f.
Zitationshilfe
„schwindel“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/schwindel>.
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