Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

sinnieren, verb.

sinnieren, verb.
sinnen, nachdenken, in gedanken versunken sein, weiterbildung zu sinnen mit fremder (betonter) endung. diese soll wohl den begriff verstärken, ist vielleicht auch durch simulieren beeinfluszt, s. Andresen volksetymol.⁴ 85. besonders in mundartlicher rede verbreitet, so oberbair., s. Frommann 3, 239, 57, preusz. sinnieren, plattd. sönnêre(n). Frischbier 2, 341. auch in mundartlich gefärbter litteratur: 'lasz das sinnieren sein', entgegnete die ahne, 'man bringt doch nicht 'raus, wie's morgen sein wird'. Auerbach dorfgesch. 3, 208; all das hat mir von ur bis z' end' eing'leucht't schon d'selb' nacht, wo ich mir's z'recht g'legt hab', und is mir immer einleuchtender word'n, je länger ich drüber sinniert hab'. Anzengruber³ 4, 87. — dazu sinnierer, m.: dem herkommen gemäsz hiesz der, von dem hier erzählt werden soll, Rudolf Hangel, die leute gaben ihm aber den rufnamen 'der sinnierer', weil er gar so ein nachdenklicher, nachsinnender mensch war. 181.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1901), Bd. X,I (1905), Sp. 1179, Z. 47.

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Zitationshilfe
„sinnieren“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/sinnieren>.

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