Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

sonde, f.

sonde, f.
ärztliches instrument zur untersuchung einer wunde oder einer mit der hand nicht erreichbaren stelle. Jacobsson 4, 187ᵇ; franz. sonde. in neuerer sprache oft bildlich: es ist mir in der arbeit manches gelobt worden, was ich selbst höchst mittelmäszig fand, und manches getadelt oder gar verdammt worden, was mir, die sonde ganz kaltblütig in der hand, ohne vorliebe für die ausgeburt, doch ziemlich gut vorkam. Seume ged. II (1826); ich bin nicht ohne besorgnisz, dasz wir in dem Grunerschen vorgange nur eine sonde zu erblicken haben, die von herrn von Schleinitz ... angelegt wird, um zu probiren, was man uns bieten kann. Bismarck gedanken u. er. 2, 200; daneben brachte das fremdwort auch noch die bedeutung 'senkblei' mit: sonde, senkblei, lot. Jacobsson a. a. o.; der kühnste schiffer ..., compasz und sonde verachtend. Göthe 38, 267. im bilde: eine sonde, wie tief das wasser finanziell ist, in das wir staat und land vorschlagen, hineinzutreten. Bismarck reden 11, 155. die zweite bedeutung ist ungewöhnlich.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 9 (1902), Bd. X,I (1905), Sp. 1570, Z. 84.

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Zitationshilfe
„sonde“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/sonde>.

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