Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

sonnenduft, m.

sonnenduft, m.
leichter, glänzender, von der sonne erzeugter oder beschienener dunst. Campe: bei Zierl fährt man in's Innthal herab. die lage ist unbeschreiblich schön, und der hohe sonnenduft machte sie ganz herrlich. Göthe 27, 17; (wir) sahen zurück nach den thürmen der stadt, die im sonnendufte hinter uns lagen! Storm 1, 69; drauszen auf der rhede, ganz fern im sonnenduft, sah ich ein groszes schiff liegen. 269;
und drüber her, hoch in der blauen luft,
stand beutesüchtig ein gewalt'ger weih,
die flügel schlagend durch den sonnenduft.
8, 228;
auch: (er sah) in die stadt hinab, welche im abendsonnendufte vor ihm lag. 1, 3. im vergleich: darum fehlte dem zweiten theile des Faust jener zauber des unmittelbaren persönlichen bekenntnisses, der alle früheren werke Goethe's wie zarter sonnenduft umschwebt. Treitschke d. gesch. 4, 413. — dazu:
in all dem tagelöhner-werkelkram
dies himmlische geschenk nicht einzubüszen,
das — sonnenduftig — keine klammer hält, ist schwer.
Hauptmann vers. glocke 125.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 9 (1902), Bd. X,I (1905), Sp. 1642, Z. 65.

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sommertagslied sorgenbürde
Zitationshilfe
„sonnenduft“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/sonnenduft>.

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