Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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sott, sot, adj.

sott, sot, adj.
und masc. dumm; thor, narr. lehnwort aus franz. sot (verwandt mit span. portug. zote, auch mittellat. sottus), dessen ursprung dunkel ist, s. Diez⁴ 347. daraus schon altengl. sott, sot Bosworth-Toller 898ᵃ, vgl. Skeat 575ᵇ. ferner mnl. sot, sott, holl. zot, vgl. Franck 1217. mnd. sot schwach, irrsinnig; narr, thor. Schiller-Lübben 4, 296ᵃ; auch in neueren nd. mundarten: brem. sotte lüde, sik sott upfören, wes dog kien sott (sei doch kein narr). brem. wb. 4, 927; ostfries. sott selten. Stürenburg 249ᵇ. ten Doornkaat Koolman 3, 259ᵃ. mhd. sot ziemlich selten, doch ohne landschaftliche begrenztheit, s. Lexer handwb. 2, 1058. in den belegen überwiegt der substantivische gebrauch:
wer nicht engloubet der ist ein sot.
wâ ist dîn guot, du veiger sot?
Heinr. v. Neustadt v. gotes zuok. 6134,
unde wone gi des, vil dulle sot,
dat laster ik wille unde spot
van alle minen vrunden liden?
Gerh. v. Minden 36, 49 Seelmann.
im nhd. kaum üblich: sott, m. stultus. fol. Schottel 1417, als nd. bezeichnet, ebenso bei Campe. folgende, in Frankreich geschriebene stelle kann natürlich für allgemeinen sprachgebrauch Deutschlands nichts beweisen: er wahr woll geschaffen, allein sein verstandt stimbte nicht mitt seiner figur überein; den es war der abgeschmackeste undt soteste herr, den ich mein leben gesehen habe. Elisab. Charlotte 2, 116 (vom j. 1698). — s. auch sottheit und sottise.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 10 (1903), Bd. X,I (1905), Sp. 1819, Z. 33.

sotte, f.

sotte, f.
jauche, mistjauche, meist mistsotte, oder sutte, mistsutte, in mitteld. mundarten (in ganz Hessen und Thüringen und theilweise fränkisch). Schm. 2, 339. Vilmar 389. Jecht 105ᵃ, vgl. sode 3, sp. 1399, und sutte. übertragen, brühe, pfütze. ich hätte nicht gemeinet, dasz die (übergetretene) Saala eine solche sodt machen könnte, dasz sie über steinwege und alles so rumpeln sollte. Luther br. 5, 781 (an Käthe d. 25. jan. 1546). — vgl. auch sot 4 und 5.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 10 (1903), Bd. X,I (1905), Sp. 1819, Z. 61.

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Zitationshilfe
„sotte“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/sotte>.

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