Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)
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thun
thun
anom. verb.
A.
Formelles und etymologisches.
das verb gehört den westgermanischen sprachen an und bildet seine mannigfachen formen aus den wurzeln dâ (vorgermanisch dhô = sanskr. dhâ, zend. dâ, griech. θη in τίθημι, lat. do in credo und mit lautwandel fê in feci, altslav. dě in dĕja̜ dĕjati Curtius³ 238 f.) und dad, worüber die grammatik zu handeln hat (s. Weinhold mhd. gr.² § 362, alemann. gr. § 354, bair. gr. § 300 ff., gramm. der deutsch. sprache des 15.—17. jahrh. 1, 383 f., vgl. that); hier kann nur das wesentlichste hervorgehoben werden.
1)
infinitiv. ahd. tuon duon, tuan duan tuen, toan tôn dôn; mhd. tuon (erweitert tuogen tuonen); md. tûn dûn, tôn dôn; alts. nd. ags. dôn, engl. to do — nhd. thun (früher auch tuhn geschrieben 2351. Rosenm. 88. br. 1, 179 Weim.). nebenformen im 15. jahrh. tôn toen tân tain 2, 1575, im 16. jahrh. ton Sterz. spiele 16, 7, thain 11, 611. 23, 146. 25, 267, thon 9, 297, 15. 131ᵇ. 133ᵇ. 141, 11, than 10, 19, 11. 178, 26. 11, 325, 13 u. oft. sat. 2, 182, 39. 131ᵃ. 41, 16. 78, 9. 132, 23 u. s. w., mit abfall des n thuͦ Eulensp. 74 (47) neudr.,
vgl. mhd. gr. s. 379; erweitert tühen bilg. 96ᵈ. — bair.-östr. tuon tuen tüen toan tain tân, erweitert tuenen tüenen Schm.² 1, 574. kärnt. wb. 76. 772.
2)
sonstige ältere formen des nhd.
a)
ich thun (ahd. tuam tôm tuon, mhd. tuon, aber auch flexionslos tuo, tû): ich tuͦn vom papst v. 510. 831, thuͦn emeis 27ᶜ (neben ich thuͦ). Eulensp. 75 (47) neudr. schwankb. 43 Lichtenst.; ich thon (: von) 14, 141, 7, hess. ich thun 412.
b)
wir tuͦnd post. 3, 83ᵃ, tuͦnd vom papst v. 228. 1878; ir tuͦnd 879; sie duͦnt (mhd. tuont) 81, 2, tuͦnd a. a. o. 1338, thund 9, 352, 26, tüend Barbali v. 260.
c)
alemann. conjunctiv präsentis (s. alemann. gr. s. 356): ich thuͤge Diogenes D 2ᵃ, thuͤ (: hie) Beel E 6ᵃ; du tügest bilg. 66ᵇ, thuͦiest verl. sohn 4. 351; er (sie, es, man) thuͤge post. 2, 27ᵇ, thieje 257, tuie Weitnauer recht, weisth. 1, 314, tuͤg 69, 3, dieg 7, 24. gouchm. B 4ᵃ. F 2ᵇ, thie rychstag 843; wir tügen chron. 98, 2. Mar. himelf. 12ᵈ, thügind concil 731; ir tüegind vom papst v. 103, thuͤgind Abrah. (1592) E 5ᵇ, ohne umlaut ihr tugend deutsche volksb. (15. jh.) 265, 2 Bachmann-Singer; sie thuͤgend faszn. 399 Grüneisen, thuͤgind Abrah. D 3ᵃ, diegent gouchm. H 1ᵃ, thuͤgen Daniel (1545) S 3ᵃ, tugen chron. 31, 34.
d)
prät. indicat. ich (er, sie, es, man) tät, thät, thäte, auch thet thete (s. I, 7, b) 2351, ahd. tëta, mhd. tëte, tët (besonders in 3. person); die nun übliche form that (md. tat : gesat 20364) ist nach dem laute des plural gebildet: dat deutsche volksb. (15. jahrh.) 184, 21, datt 79, that 321, taht 2351.
e)
partic. gethan und häufig ohne präfix tân (: hân) vom papst v. 1522. 2674 u. s. w., than an den adel 52 neudruck. 11, 291, 2. 114, 35, thon 9, 377, 14. sprichw. 21ᵇ; daneben gethun sat. 3, 93, 19, und ohne präfix (gleichlautend mit dem infinitiv) thun: ich hab thun (: sun) 3, 69, 14; du hast thun kirchenlieder 1, 224, 21; er hat thun 306, 2. Theuerdank 49, 50; wir haben thun 8, 319, 22; sie haben thun städtechron. 2, 262, 19.
B.
Bedeutung und gebrauch.
die ursprüngliche bedeutung 'setzen, legen' (s. I, 1) hat sich schon im sanskr. und zend. zur allgemeinern von 'machen, schaffen, verrichten' erweitert (s. Pott⁴ 2, 2, 138 ff. 2, 622. Curtius grundz.³ 238). die reiche bedeutungsentwicklung des deutschen wortes ist dann ersichtlich in nachahmung oder unter dem einflusse des lat. facere und franz. faire vor sich gegangen, und hat der gebrauch, namentlich in der alten sprache eine so mannigfaltige anwendung gefunden, dasz eine erschöpfende behandlung desselben hier nicht zu erwarten ist. im vergleiche mit dem alt- und mittelhochd. und dem älteren nhd. ist der gebrauch insofern wieder eingeschränkt worden, als wir jetzt in manchen redewendungen machen, schaffen sagen müssen, wo früher thun (tuon) gesagt wurde, s. gramm. 4, 594 ff. wb. der deutschen synon. nr. 1880 f.
I.
Transitives (oft absolut gebrauchtes) thun.
1)
setzen, legen, stellen, richten, an einen oder von einem bestimmten ort bringen, nehmen, mit angabe der richtung (s.ab-, an-, aus-, ein-, hin-, wieder-, wegthun, herab-, heraus-, hinein- u. s. w. thun). vgl. 3, a.
a)
mit sachlichem objecte: ahd. leimon teta her mir obar mînu ougun (lutum posuit mihi super oculos). Tatian 132, 8;
nhd. z. b.
dua huldi thîno ubar mih.
1, 2, 48;
fingar thînan dua anan mund mînan.
1, 2, 3;
nemet thana sâr then stein joh sliumo duet inan in ein (hinweg).
3, 24, 81;
mhd. sît daʒ der winter hât die bluomen în getân.
minnes. 1, 9ᵃ.
α)
mit einer präposition: wenn sie (die jungfrau) aber ein lusz (laus) ab dem hals thet. brösaml. 2, 46ᵇ; das mich beweget, dise schrift an euch zu thun (zu senden, richten). 8, 107ᵇ; ich musz auch ein klein brieflein an ihn thun. 256;
eine frage, eine bitte an einen thun, stellen, richten: ich erkühnte mich, .. noch eine frage an ihn zu thun. kunst über alle künste 45, 2; ich wollte eine bitte an dich thun. 6, 301. — demnach theten (legten) sie beide händ hinden auf
den rücken, damit anzuzeigen, sie wolten sich gefangen geben. buch der liebe 219ᵇ;
ausz der zal thuͦn, e numero tollere 401ᵇ; so thuͦt er das leder usz dem kessel. Eulensp. 88 (57) neudr.;
als Wicklieb usz Engelland die ketzerei in Behemen thete. Eulenspiegel 42 (28); das vich in den stall thun. 14, 173, 23; wenn man quecksilber in ein baum thut. Sar. 35ᵃ; irgend ein bösewicht hat den pasz .. unter seine papiere gethan. 4, 176; das hertz von einem thuͦn, wenden. 401ᵇ; baslerisch si hett kai aug fon im do, abgewendet. 90ᵃ; wann man stabwurtz durch ein clistier-zeug warm zu sich thut (nimmt). 3, 1, 550ᵇ; damit man ... dazu (zu den anmerkungen) und davon thun könne. br. 2601 (8, 245) Weim.
den brief, den ich ...
... an euch getahn.
113;
all dîese berge ...
hat mir zerquetschend auf das herz gethan
dein strenger zorn.
2, 328;
er solt vor ausz der kirchen than (schaffen)
.. den doten leib (des märtyrers).
12, 53, 22;
β)
mit einem adverb, s. darauf, darein, hin, hinaus, heraus, davon, dazu thun u. s. w.:
was hastu darin (ins bier) gethon? Eulensp. 75 (47) neudr.; er bestelte einen topf und thäte den honig darein. 246; wie nun der trummeter die wehr heraus thät (zog). 13 neudr.; dasz viele wässer ins meer fliessen, wann der magister dieselben beiseit thu (wegschaffe), so wölle er halten, was er geredt habe. 14ᵇ; ich kann nichts davon noch dazu thun. 8, 175.
als sie ihm das versprochen hatten,
auch ihre recht hand drauf theten (legten, gaben).
froschm. 3, 1, 14 (Rr 8ᵇ);
b)
mit persönlichem objecte: ahd. nâmun mînan trohtin fon themo grabe, inti ni weiʒ wara sie inan tâtun (et nescio ubi posuerunt eum). Tatian 219, 2; ûʒ fon iro samanungu tuont sie iuwih (absque synagogis facient vos) 171, 3; mhd.
nhd. z. b.
sî wâren ê vaste in getân (in die festung getrieben und dort eingeschlossen).
Iwein 3711, vgl. Trist. 376;
und tâten (trieben) s' alle mit gewalt
ûʒ hin ze velde vür den walt.
Trist. 5477;
α)
mit einer präposition: (solche leute) zu meiden und von sich zu thun 3, 47ᵃ; da aber das volk .. die fremde götter von sich thäte und dem herrn dienete. tischr. 2, 86; die eltern wolten sie auf einige zeit von sich thun. handschr. 1, 150; thun in, zu, unter, aus: einen in die leer thuͦn. Eulensp. 44 (28) neudr., s. lehre 6; ein knaben zuͦ einem leermeister thuͦn. 401ᵃ, zum studieren thun. 1895ᵇ; man hatte mich ... zu unserm nachbar auf das comptoir gethan. 18, 41; sie müssen ihren sohn unter fremde leute thun. 4, 132; meine einzige tochter that ich in pension. 17, 10; er that daher den bibliothekar in sein haus. Tit. 1, 22; einen in den, aus dem bann thun (s. bann 1): als wenn ein dieb iemandt in den ban thet, drumb das man ihn nit wolt stelen lassen. an den adel 34 neudruck;
die selben thuͦn ich all in ban.
vom papst v. 174;
man thut uns in den bann.
1, 9, 36.
β)
mit einem adverb, dahin, hinein, heraus u. s. w. thun: da rad ich niemand, das er sein kind hin thue. an den adel 72 neudr.;
sie (die nonnen) verfluͦchend .. iederman,
die clöster hand erdacht und sie drin tan.
Barbali v. 152.
2)
facere, efficere, von körperlicher oder geistiger, absichtlicher oder unabsichtlicher kraftäuszerung: machen, schaffen, auswirken, ins werk setzen, bewirken, vollbringen, ausführen, aus-, verüben, leisten, wie eben der zusammenhang ergiebt. es ist unmöglich die einzelnen abstufungen genau zu sondern.
a)
mit dem allgemeinen objecte, es, etwas (ding) oder dem gegensatze nichts, vgl. machen I, 12.
α)
mit persönlichem subjecte: ahd. mhd. z. b. waʒ sculun wir tuon? Tatian 13, 16; ziu tuot ir thaʒ? 68, 2;
nhd. z. b. alles das geschicht, wirkt und thut gott. bilg. 83ᵇ; gerade als musten die Deutschen .. thun und leiden,
was sonst niemandt leiden noch thun wil. an den adel 37 neudr.; thut yderman .., was er wil. 24; denn alles was er (gott) thut, das ist recht. 5 Mos. 32, 4; was du thust, so bedenke das ende. Sir. 7, 40; thu nichts on rat. 32, 24; denn ich weisz nicht was ich thu, denn ich thu nicht das ich wil, sondern das ich hasse, das thu ich. Röm. 7, 18 (wan ich vernym nit, daʒ ich wirk, wan ich tu nit daʒ gut, daʒ ich wil; wan daʒ ubel, daʒ ich hasse, daʒ tu ich. cod. Tepl.); was thuͦstu hie .. ich thuͦ alles das man mich heiszt. Eulensp. 100 (64) neudr.;
und dieses alles rede, wirke und thue ich in dem namen gottes. 679;
geht, und thut, was ich euch befohlen habe. 310; was wolltet ihr dann thun? 8, 80; thut was ihr wollt. 17, 25; ich will .. das nothwendige thun und tragen. br. 2539 (8, 94) Weim.;
das seine (was einem zukommt) thun: ich thue das meine. an den adel 76 neudr.; ich wil hiemit das meine dazu than haben. 66; so will ich schon das meine thun. br. 2526 (8, 62) Weim.; der wirth that das seinige. 8, 340;
alles, das beste, das meiste u. s. w. thun: da ich alles selbst thun musz. br. 2511 (8, 29) Weim.; ein kluger korrektor musz am ende doch das beste thun. 2501 (8, 15). mit dem gegensatz lassen th. 6, 220:
etwas thun für: indem ich für meine bestimmung alles that. theatr. laufb. 20, 28; kannst du etwas für mich thun; so thu es! br. 2539 (8, 95) Weim.;
etwas thun gegen, wider, zu: thut sie aber etwas wider Christum. an den adel 27; etwas zu unserer übung thun. 19, 20. — etwas thun mit: mit einer scheren thut man drei ding. sünden d. m. 43ᵇ; was der könig und andere cavallier thäten mit dem schwerdt, das thät er (Oxenstirn) mit der feder. 21;
waʒ duast thû hiare?
4, 18, 13;
warumbe tuot ir daʒ?
Nibel. 809, 1;
swaʒ die recken in strîte hân getân.
227, 1;
swaʒ ir gebietet, daʒ tuon ich.
Iwein 3622;
diu maget vrâget waʒ er tæte.
Lanzel. 1767;
was du wilt thun, das thu nun baldt.
11, 266, 26;
alles, das du redtst und tuͦst.
Barbali v. 1535;
dasz unser weiber etwas thetn,
das sie vor nie im sinn hett'n.
333, 17;
drumb last nur ab! ich thu das nicht.
484, 21;
der fürst thut nichts ...,
das schaden bringt den underthan.
wendunm. 1, 58 (1, 48) Öst.;
was ihr thut, ist des alters folge,
was ich thu, will die jugend haben.
1, 203;
was kann ich thun (var. elliptisch was thun), spricht Zeus.
11, 63;
(wenn man) nichts thut als in den weinhäusern liegen.
12, 36 (Wallenst. lager 8);
kardinal, ich habe
das meinige gethan. thun sie das ihre.
5, 2, 453 (don Carlos 5, 11).
da nimb du ein exempel von,
was du solt lassen oder thon.
14, 141, 7.
er thut so viel für uns und so ists pflicht,
dasz wir jetzt auch für ihn was thun!
Piccol. 5, 1);
12, 185 ((ich habe noch) nichts für die menschlîchkeit gethan!
5, 2, 203 (don Carlos 2, 2).
wilder hasz und neid, damit man ganz nichts thut (ausrichtet).
2, 10.
β)
mit sächlichem, handelnd gedachtem subjecte, z. b.: der finger gottes thuts. 15, 143, 5;
das glück thut's nicht allein, sondern .. 22, 182; lehre thut viel, aber aufmunterung thut alles. br. 47 (1, 179) Weim.;
was die natur ... thut. 10, 432; in einem wahrhaft schönen kunstwerk soll der inhalt nichts, die form alles thun. 352; hier thut die gerechtigkeit schon etwas übriges. 3, 30 (Fiesco 1, 9).
grosz ansehen und empter thuns nit,
dasz drumb ein bawer endert sein sitt.
wend. 1, 189 (1, 157) Öst.
was die neugier nicht thut!
40, 233;
b)
es, etwas thun, euphemistisch.
α)
es thun, coire (vgl. machen I, 12, c): etwan thut es der stallknecht, wann, wenn es brint, hat man nit wasser, so löschet man mit mist. brösaml. 2, 12ᵃ; warumb lasset ir mich nicht thuͦn, ... das uns die lieb gebeut zu thuͦn? schwankb. 47 f. Lichtenst.;
es mit einem, mit einer thun:
absolut: da er mit ir nach allem seinem willen thet. schwankb. 45 Lichtenst.; auch mit bloszem dativ: das er ... ihr thet 44.
die weiber sind gar ausgelassen,
sie thun es frei beim mondenschein.
941;
dann ich's sunst mit keim andern tät.
Elsli v. 465;
β)
es, etwas thun, cacare th. 3, 1120, vgl. machen I, 12, e:
so ich darunter (unter einer hühnerstange) hingehe, kann mir leicht eine henne etwas auf meine kleider thun. rockenphil. (1707) 2, 116; nd. wat doon, seine nothdurft verrichten. brem. wb. 1, 224; noch genauer etwas seines gemaches thun, oder mit hinweglassung des etwas: seines gemaches thun, dann auch mit accusativ sein gemach thun, s. gemach 3, 1, f. — absolut gebraucht, thun auf, in:
er nimmt (das kind) hinder die kirchen und thut mit urlaub zu reden darauf. 244; einer thet in taufstein. 438; in die hosen, in die bruch thun. 6, 322ᵇ. 8, 214ᵇ; kein vogel thut in sein eigen nest, allein der widhopf. sprichw. 264;
ins bett thun (cacare, mingere) 772; übertragen bei einem in den bach thun, seine gunst verlieren. Schm.² 1, 576.
fege bald hinweg, was dort der hund gethan.
4, 56;
ja man tueter (thut dir) auf dnasen.
Sterzinger spiele 12, 48;
wo kain tach ist, da ist erlaubt
den vögeln im zu thun aufs haupt.
ehz. 48;
ein wiedehopf
sein arth nicht lest, thut in sein nest.
froschm. II, 1, 5 (I 8ᵇ).
c)
mit persönlichem subjecte und den verschiedensten sachlichen oder abstracten objecten, oft nur einfaches, den begriff des objectsubstantivs enthaltendes verb umschreibend (wie griech. ποιεῖσθαι). besonders in der alten sprache, s. 5, 295—299, mhd. wb. 3, 136 ff. 2, 1576 f. wir beschränken uns hier auf eine auswahl von nhd. belegen, die der übersichtlichkeit wegen nach den alphabetisch geordneten objecten folgen: abbitte thun (abbitten) th. 1, 13; sein amt thun, officio satisfacere 2352; wie ein jechlicher sein ampt in einer ordentlichen wohlbestellten hauszhaltung thun solle. 6, s. amt th. 1, 281; ein anfang thun, anfangen. 1101ᵇ; die Dänen thaten den angriff mit vieler tapferkeit. 8, 123; antwort thun th. 1, 505;
der mohr hat seine arbeit gethan, der mohr kann gehn. 3, 93 (Fiesco 3, 4); einen aufbruch thun, aufbrechen 401ᶜ; die höchste aufopferung, die ein liebendes wesen thun kann. 6, 228 (zugleich ein beleg für aufopferung th. 1, 698); königliche ausgaben thun, machen 26; sie thaten den ausspruch, dasz das vergnügen der pflicht weichen müsse. 3, 560, s. auch th. 1, 580; einen auszzug thun, facere delectum militum 1101ᵇ; einen bau thun, s. bau 3: mit dem gepeu warts also .. geordent, das man nit kostlich grosze peu tuen solt. 4, 80, 3;
bescheid thun, s. bescheid 8; dasz wir dessen eine beschreibung thun und geben. 414; eine bettelei thun, betteln (1881) 561; das man zuerst thue bitte, gebet. 1 Tim. 2, 1 (darumb ich pit zum ersten u. s. w. cod. Tepl.); eine fehlbitte thun. 6, 294; einen blick thun, s. blick 4, b; ich that sogleich einen seitenblick auf .. 1, 113;
was er ein bübery thet Eulensp. 66 (40) neudr.;
busze thun, s. busze 4:
danksagung thun th. 2, 739; einen dienst thun, s. dienst 2 und 6, b: stehende soldaten, die auch zu friedenszeiten dienste thun muszten. 9, 210; die feder thut eine aneinander hängende reihe von drückungen. 8, 202;
den eid thun th. 3, 82; ich habe einen eid gethan. 3, 39 (Fiesco 1, 12); einbruch thun, violare legem 291, irruptionem facere 401ᶜ; dasz er ... wo möglich in Venedig selbst einen einfall thun würde. 4, 133; einen eingriff thun in. 10, 520;
wir haben eine gute erbschaft gethan (gemacht) wie ich höre? 4, 192; (ich fürchte, dasz sie) zu viel traurige erinnerungen thut. (1867) 423; ich thue die (verlangte) erklärung nicht. 10, 73; erwähnung thun mit genetiv oder von th. 3, 1041; begleiter, dessen A. erwähnung thut. 9, 217; einen fang thun 2, 155 und th. 3, 1310; wir thaten zusammen unsern ersten feldzug. 2, 574; fleisz thun th. 3, 1763; vor allen dingen sollte er fleisz thuͦn. Eulensp. 74 (47) neudr.; der lehrmeister thut mit lehren und vermahnen seinen leuten fleisz. pers. roseng. 7, 1;
fortschritte thun. 9, 129; den frieden thun, schlieszen. ackerm. aus Böhmen 53, 1; einen fuszfall thun th. 4¹, 1023; einen gang, gänge thun, s. gang I, 4, a und b;
gestern habe ich einen spaziergang nach der Elbe hinunter gethan. 7, 302; einen gang mit einem, mit einander thun, s. gang I, 4, e, α:
ein gebet thun th. 4¹, 1742;
gegenwehr thun th. 4¹, 2, 2301; gehorsam thun ebenda 2538, gelübde thun 3103; er that ein gelübde, niemals zu heirathen. 2, 391; sein gemach thun, s. thun I, 2, b;
die geschäfte des wachens verrichten. Tieck; und niemand unter euch thut das gesetze (ποιεῖ τὸν νόμον). Joh. 7, 19; das gute um des guten willen zu thun. 9, 174; gott, der alle hülfe thut, so auf erden geschicht. ps. 74. 12; steuwer und hülf thun. buch d. liebe 702ᵇ; einen kampf thun th. 5, 140, mit jemand buch d. liebe 307ᶜ; einen kauf thun th. 5, 317; ich fing an zu thun die jämmerlichste klag. buch d. liebe 39ᵇ; eine landung thun th. 6, 147. 8, 131; Cato, der viel hübscher lehren that. buch d. liebe 313ᶜ; eine mahlzeit thun th. 6, 1460; sechs bis sieben meilen, die thut ihr wohl (macht ihr wol, konnt ihr wol zurücklegen). (1864) 5, 139; meldung thun, s. meldung 5;
ist die mess so ein köstlich werk, warumb thut (hält, liest) dann Witzel nicht mess? widder Jörg Witzel mamel. F 3ᵇ; du solt auch lassen XXX mes thun. M 6ᵃ; als nun der bapst die mess githon het. Eulensp. 52 (34) neudr.; nachforschung thun th. 7, 54, die nothdurft thun 926, eine pflicht thun 1761; seine getahne (erfüllte) pflicht. kanzl. 115; eine predigt thun th. 7, 2083; er wolte eine predigt thun. 7, 466ᵃ; die predigt, die daselbst gethan ward. buch d. liebe 268ᵇ; er thut .. solche predigten. 26; eine probe thun und pedigen. 382; ein probstuck thuͦn, facere periculum 401ᶜ; rat thun th. 8, 115; so thue rechnung davon. 29;
recht thun th. 8, 278; eine rede thun, s. rede 9; die rede, so Eberhard gethan, den andern wol gefiel. buch d. liebe 243ᵈ; nach solcher gethaner red. eselk. 276; er thet eine rede zum volke. 14ᵃ; zu diesem ungeheuren schwarm thät Lucifer ain scharffe red. Simpl. 2, 132, 11 Kurz;
eine rede thun, befolgen, s. rede 4, c; eine reise thun th. 8, 720 (nnl. eene reis doon): wenn ich nicht diese reise zu thun gehabt hätte. 566; wegen der gethanen reise. Felsenb.
1, 116; wahrscheinlich that er die reise über Osnabrück. 7, 21; und thun miteinander eine reise durch das südliche Deutschland. Merck briefs. 1, 65;
eine reise, die sie nach dem südlichen Frankreich thun wollte. 20, 51; so wäre die sache gethan. br. 2623 (8, 296) Weim.; es hat niemant in der christenheit gewalt, schaden zu thun oder schaden zu weren. an den adel 16 neudr.; eine schiffahrt an einen sonderbaren .. ort thun. 24;
er tet ain schlacht mit den Schwaben und Baiern. 5, 4, 8; legte er sich zur ruhe, und thet einen guten schlaf. pers. rosenth. 3, 27;
laszt uns auf einmal starke schläge thun, schrecken und entsetzen ersticken den saamen des auflaufs. theater 1, 97; indem er einen kräftigen schluck daraus (aus der flasche) that. 4, 75; die frau doctorin thut einen schrei. 13, 109; der Sicilianer .. that einen lauten schrei und stürzte zu seinen füszen. 4, 217; ich zehlte alle schrit die er thät. 89; thut er denn nur den ersten schritt? er musz sie alle thun! ich kann ihm keinen entgegen thun. 7, 42; ihr thut eure schuldigkeit. 8, 118;
er thät einen sprung nach dem holz, griff etliche stücke. jüngl. (1780) 50; wie manche stiftung haben wir gethan. 641; die straf, so gott thun wirdt. buch d. liebe 292ᵃ; man soll solche straf mit dem fewer thun. Carolina art. 109;
brich auf, wenn die glocke den zwölften streich thut. 3, 476 (kab. 5, 1); der Engländer ... wollte einen streich mit dem degen thun. 4, 216; er hatte einen unglücklichen sturz mit dem pferde gethan. 6, 291;
eine that, thaten thun, s. that 4, b;
sie thun ein treffen mit ihm. a. Pr. 2, 280; ein tritt thuͦn, schreiten. 401ᵃ; ich thet nun auch ein trunk. 35 neudr.; ich bin gewohnt einen trunk wein zu thun. 885;
seine verantwortung zuͦthuͦn. wend. 1, 19 (1, 11) Öst.; so müssen sie deszwegen am jüngsten tag eine schwere verantwortung thun. 156; die verbüszung, die Christus thut. 130; ich will gegen euch gern mein vermögen thun. schwankb. 39 Lichtenst.; dasz er einen versuch auf dessen (des königs) herz gethan hatte. 6, 57; ich ... habe verzicht gethan auf seine ganze herrliche schöpfung. 3, 455 (kab. 4, 4); es were im wol von nöten, ain vorrede zu thun. 3, 41ᵇ;
da die römisch potschaft ir werbung tet. 4, 540, 21;
viel thun grosze gute werk. 1, 76ᵃ;
so bin ich ietz geschickt, ewern willen zuthuͦn. schwankb. 45. 48 Lichtenst.; so that er doch besser meinen willen, als meine bevollmächtigten. 8, 128; der brief that auch schon seine wirkung. 1, 288; das wird eine
heilsame wirkung thun. 2, 23; seine (des körpers) kraft kann auch nach der summe der wirkungen, die er thut, gemessen werden. 8, 32;
darnach thut einer unter ihnen das wort und spricht. kriegsordn. 64; der grosze wunder thut. ps. 136, 4;
der wurm des paradieses, der den ersten falschen wurf in der schöpfung that. 3, 158 (Fiesco 5, 16). — seltener steht ein substantivierter infinitiv als object: mhd. ein grüeʒen, weinen, strîten u. s. w. tuon, s. Nibel. 729, 4. 365, 4. 1973, 4; nhd.
das sehen das gott gethan hat. 4, 6ᵃ; das sprechen, das er thet. 5ᵃ.
und ton ir antbart auf dy klag.
Sterzinger spiele 2, 39;
secht vogel speisz, und bluͦmen zier,
dj nit sölch ärbet (arbeit) thon als ihr.
111ᵃ;
wir giengen, wie der herr betrübt befehl gethan.
1, 198;
Heini sein botschaft tete
gen Schweiz von stunden an,
wie er gesiget hete.
volksl. 478;
wenn augen sich in augen stehlen,
mit tränen tränen sich vermählen,
ist schon der süsze bund gethan (geschlossen).
3, 165;
so wir nu busz hetten gethan.
11, 446, 11;
(sie) thaten busz' und lieszen sich taufen.
Wallenst. lager 8);
12, 36 (do David hat ein eebruch gton.
die 10 alter v. 384;
wenn nicht der ewig gottes sohn
mit uns erbarmung het gethan.
kirchenl. 1, 57, 11;
wenn du fleisz thetst in diesen diengen.
1841, 14;
der gang, den ich an ihrer seite jetzt
durch's lager that.
Piccol. 1, 3);
12, 78 (so schlag her, .. ich wil ein genglein mit dir thon.
14, 56, 17;
und thatst ein brünstiges gebet zu gott.
jungfr. von Orl. 1, 10);
13, 215 ( arzt. eine grosze störung
in der natur, zu gleicher zeit die wohlthat
des schlafs genieszen, und geschäfte
des wachens thun!
Macb. 5, 1),
13, 130 (kam je ein leichnam aus der gruft gestiegen,
der meldung that von der vergelterin?
4, 29;
thu rechnung von dir selbst,
von dir und deiner that.
615;
die reisen ..., die der Maltheser
durch ganz Europa jüngst gethan.
don Carlos 5, 8);
5, 2, 429 (ich hab so manche schlacht gethon.
gouchm. v. 579;
ich denke einen langen schlaf zu thun.
Wallenst. tod 5, 5);
12, 385 (er macht ein creutz mit seiner handt
und thet den segn ubr all landt.
kirchenl. 1, 265, 2;
darümb lach ich mich sölcher straff,
die oft der traimer thuͦt im schlaff.
133ᵇ;
welcher mensch aber sünde thut.
15, 420, 22;
do David hat todtschlag gethan.
die 10 alter v. 461;
jene tugend, die du kenst, und bescheiden thust.
od., krit. ausg. 1, 81;
welcher mensch aber sünde thut,
derselbig thut auch unrecht.
15, 420, 23;
die ob der sach unwillen thetten (zeigten, äuszerten).
16, 334, 2;
als ich zu Brandeis die wach' gethan.
Wallenst. lager 11);
12, 49 ( als aber nun
Maximus sein werbung wolt thun.
anbindbr. D 3ᵃ;
tuͦt er die werk, die du hast tan.
vom papst v. 1674;
die tyrannei begnügt sich nicht,
ihr werk nur halb zu thun.
M. Stuart 1, 6);
12, 424 (ausz sölchem neid thet er das wort.
100ᵃ;
hernach hast wunderzeichen than.
11, 291, 2;
(da) that ich schweigend den frommen wunsch.
od., krit. ausg. 1, 85;
Leander nit syn schwimmen dät.
13, 49;
d)
passivisch mit bestimmtem oder unbestimmtem subject, z. b. die gethanen vorschüsse. 1, 591;
elliptisch:
das gethan (nachdem das gethan war), nahm er den zügel wieder in die linke hand. Tristr. 4, 15.
ist der grosze schritt
nur erst gethan.
Piccol. 3, 1);
12, 130 ((was) gethan ist, ist gethan und bleibts.
13, 75 (Macbeth 3, 5);
(das) ist bald gesprochen, aber schwer gethan.
14, 333 (Tell 2, 2);
wann das sterben nur gethan (überstanden wäre).
3, 7, 85;
3)
zum objecte tritt ein dativ der person oder sache.
a)
einem etwas thun, eigentlich wol (im anschlusz an I, 1) ihm hinsetzen, hinstellen, auf ihn setzen oder legen.
α)
geben, reichen, darbringen, entrichten, leisten, vgl. Schm.² 1, 576:
gleich als wenn ein fürst tausent gülden seinem diener thette, das er die solt unter etliche arme leute theilen. 8, 227ᵃ; wen ich dir hundert gulden zu behalten thet (zur aufbewahrung gäbe). an den adel 25 neudr. (swaʒ man einem mann .. tût offenbâre zû behaldene. Sachsensp. 3, 5, 1);
mein kostherr wäre ihm eine summe geldes zu thun (zu zahlen) schuldig. Simpl. 1, 358, 23 Kurz; sie wolten im ein schenk thuͦn. Eulensp. 79 (50) neudr.; die verehrung, welche ich denen studenten gethan. 669; wie grosz geschenk du ihnen reichlichen gethan. schausp. d. engl. komöd. 81 Tittm.; sohn thue mir den bogen. 23 (nd. do mi dat book, reiche mir das buch. brem. wb. 1, 224);
absolut thue her, gib her! Schm.² 1, 576. kärnt. wb. 76. 772.
kein schenk ich euch herwider thu.
17, 22, 15;
(wer) mir ein gefellig opfer thut.
14, 139, 16;
(wir wollen) den göttern vor ein opfer than.
151, 10;
da mein stumm und blind verlangen
deiner schönheit opfer thut.
922;
(gläubiger,) so dir auf wucher geld gethan.
laut. warh. 39;
der solt den rossen das futter thun.
volksl. 359;
der ein stal im ein groszes stück
ausz seinem korb da hinderrück,
thets (gabs) seinem gselln, der solts verstecken.
Es. 1, 46, 9.
β)
anthun, erweisen, zufügen, bereiten.
αα)
mit dem allgemeinen object es, etwas, nichts (gutes oder übles): bitte, was ich dir thun sol, ehe ich von dir genommen werde. 2 kön. 2, 9; alles nu, das ir wöllet, das euch die leute thun sollen, das thut ihr inen. Matth. 7, 12;
nementlich einen schaden, ein leid, etwas übles zufügen: mhd.
nhd. gott thu mir dis und das. 1 Sam. 14, 44;
nu soltu sehen, was ich Pharao thun werde. 2 Mos. 6, 1; nun was thuͦ ich euch? ir thuͦt mir nichts. schwankb. 47 Lichtenst.;
das object ist zu ergänzen:
wer gott fürchtet, der weis das im niemand thut, so im gott gnedig ist. 3, 20ᵇ; wer wolt im thun? 3, 46ᵇ. 4, 243ᵃ; da ward ein bestand (waffenstillstand) gemacht, niemand dem andern zu thun, ward aber von den Polen nicht gehalten, sondern sie theten ... groszen schaden mit brandt. chron. (1569) 268ᶜ;
es einem thun, wie anthun (th. 1, 498), ihn behexen, bezaubern, berücken Schm.² 1, 575:
ich glaube, er hat dirs gethan. kom. op. 3, 16;
als dann wil ich euch widerumb
vergelten, was (gutes) ir mir habt than.
64, 20;
werent iuch sîn (vor dem löwen), tuot er iu iht.
Iwein 5296;
wer hât dir iht getân?
Nibel. 795, 4;
owî waʒ hân ich dir getân?
könig Rother 2132;
mir hat auch oft getraumet schwer,
du habst mir disz und jhens gethan.
9, 36, 24;
welcher dir etwas tuͦt.
volksl. 484;
ir müst mir aber nichts thon.
2402, 22.
wer hât dir getân?
Parzival 118, 19;
wer hat unser frowen getân?
Syon 510;
wer dir thut, der sol auch thun mir.
15, 66, 23;
wer hat dir gethan (dich beleidigt)?
2295, 28;
wer hat dir than (dich ermordet)?
762, 21.
er ist gleich bethört ob der zarten, ...
dasz ich glaub, sie habs ihm gethan.
1242, 16;
ich glaub gewisz, dasz mirs gethan sei.
2529, 4;
dem ists gethan (wie er ist fertig 4).
Faust 5294 Weim.).
41, 32 (ββ)
mit einem bestimmten (alphabetisch geordnetem objecte), sich manchmal berührend mit 3, b, α:
und verspreche ich ihm alle beforderung zu thun. kunst über alle kunst 39, 14; beistand thun th. 1, 1236;
dienst, dienste thun th. 2, 1118: das er uns ein groszen vertreulichen dienst thet, als mir kaum ein freund gethan het. 103 neudr.; mein gedächtnis soll mir gute dienste thun. theater 2, 89; die vielen feinde .. thaten ihm bei den Böhmen die schlimmsten dienste. 8, 77; müszten auch ihre theologen gott die ehre thun. br. 5, 377;
dasz der könig .. uns die ehre gethan, mich hier zu besuchen. (1879) 188; er thut einem allen gefahlen (1867) 399, s. th. 4¹, 2101;
er tut mir gewalt und unrecht. 99 neudruck. 7; thut mir kein gewalt. wolt ihr mich denn gar umbs leben bringen? die schausp. der engl. komöd. 120 Tittm.;
einem hilfe thun th. 4², 1324:
einem ein leid thun th. 6, 654:
hat er uch (euch) ein leides gethon. Eulensp. 130 (84) neudr.; was thaten ihnen diese armen frauenzimmer leides, dasz .. 3, 563;
der träge gang dieses krieges that dem könige .. viel schaden. 6, 16; wie Ulenspiegel einem pfeiffentreier ein grosz schalkheit thet. Eulensp. 102 (66) neudr.;
der thut mir gewalt und unrecht. 98 neudr.;
er betracht tag und nacht, wie er in vil widerdriesz tuen .. möcht. 4, 522, 5;
solt wier dem feind ein abbruch (theil 1, 17) thun.
133, 33;
wer im iez beistand tuͦt.
volksl. 486;
wie er uns auch hat than beistandt.
11, 114, 35;
so würdet ihr uns nicht bösz thun.
524, 13;
ich hab ihm so viel ehr gethan.
anbindbr. G 5ᶜ;
er (der kaiser) möchte gerne, das ich ginge,
ich will ihm den gefallen thun.
12, 124;
ich will gewalt mir thun.
d. neue Amadis 10, 16;
(er) keim armen thut kein gut.
15, 76, 11;
der mir hat alles guts gethan.
99, 19;
und wen er (gott) uns sein hilfe tuͦt,
so wirt die sache noch werden guͦt.
volksl. 2, 54;
der keim menschen kein leidt hat than.
14, 326, 2;
unser treu und lieb ...,
die wir eurn jungen habn gethan.
64, 30;
so gern thät' ich dir liebes,
und führte dich als braut in deine wohnung.
Iphig. 5, 5);
6, 224 (lob sei gott dem vater thon.
8, 387ᵃ;
thut ihm das letzte recht, versenkt ihn in sein grab.
14;
du hast mir groszen schaden getan.
volksl. 362;
vil frummen adel thuͦstu schand,
das du auch edel bist genant.
135ᵃ;
was schmach ihm Federlein het than.
9, 340, 8;
ich meint, die schmach sei noch zu rechn,
die mir die Römer haben than.
361, 19;
warumb soll ich den todt mir thun?
1253, 33;
mancher mensch im selb thut den todt.
11, 418, 30;
der dem könig grosz treue het than.
15, 122, 9;
dasz ich meinem ehrlichen mann
dise grosze unehr hab than.
343, 3;
ich that dem schicksal unrecht.
Piccol. 2, 3);
12, 102 (gott hat uns je grosz wolthat thon.
1427, 29;
die zucht ist edel und auch gut,
so im ain mensch selber thut.
dicht. des 16. jahrh. 56.
b)
machen u. s. w. wie bei I, 2, ebenfalls oft nur den verbalen begriff umschreibend, wie auch schon manchmal bei 3, a, β, ββ.
α)
mit dem dativ der person: meiner frau eine kniende abbitte thun. 1, 153; wo würdest du worte finden, ihm (gott) abbitte zu thun. 2, 327 (Räuber, trauersp. 5, 6); gesandte, die ihr den antrag thaten. 4, 97; vielleicht wollen sie mir einen liebesantrag thun. 1, 320; einem einen befehl thun th. 1, 1251f.; jetzt kann ich ihnen .. dieses bekenntnis thun. 3, 567;
dasz ich ihm die danksagung thet. 3, 4; einem eintrag thun th. 3, 324; grosze erbietungen wurden ihm von seiten der verwandten gethan. 4, 275; zwei tage darauf liesz er den ständen die erklärung thun. 7, 77; ermahnungen, die ihr Moses zuvor gethan hatte. 294; der grosze fluch, welchen David dem Jacob thäte. 86; ich thäte dem kaiser einen fuszfall. 88; einem ein gelübde thun, s. gelübde 4, c: wir thaten uns das gelübde, alle alte rollen neu zu studiren. theatr. laufb. 51, 26 neudr.; geständnisse, die ich ihnen bereits gethan. 4, 239;
der teufel habe ihnen auch grosze versprechungen gethan. 351; nun will ich dir einen vorschlag thun. br. 2512 (8, 31) Weim.; als ihm unerwartet vorschläge zu einem vergleich .. gethan wurden. 9, 318; konnt' ich etwas anders, als ihm vorstellungen zu thun? 4, 327; vielfältige warnungen .., die ihr Moses zuvor gethan hatte. 294; einem den willen thun, thun was er will, seinen willen ausführen: man that ihm seinen vollen willen. 17, 405;
einem das wort thun, für ihn das wort führen, ihn vertheidigen Schm.² 1, 475: er thet den bauren das wort vor recht umb gelt. städtechron. 4, 307, 14; ich sol diesem beklagten sein wort thun. apophth. 70; ein prediger-mönch .. wolte dem (angeklagten) apotheker das wort thun. (1650) 1, 316;
du thatst dem himmel dîese zweite bitte.
13, 216 (jungfr. von Orl. 1, 10);
diese history zeiget an,
bösz sei, dem sterkern stand zu than (zu widerstehn).
2223, 9;
musz ihm der herr doch stets den willen thun.
Piccol. 2, 1);
12, 95 ( denkst deiner zusag,
die du in wildem wald mir thatst.
8, 253, 14.
β)
mit einem sachlichen oder abstracten dativ: einem übel u. s. w. einhalt thun th. 3, 194; der schwelgerei wurde auf immer einhalt gethan. 9, 148; das thut seiner freundschaft für ihn keinen eintrag. 6, 49; und seinem göttlichen willen helfen folge thun. br. 3, 336, s. folge 3; sie thetten beider willen ein genügen (vgl. genugthun) schwankb. 42 Lichtenst.;
wenn sie meiner neugierde .. ein gnügen thun. 1, 326;
eurem begehren statt zu thun. 3 neudr.; den reizen einer meze widerstand thun. 2, 51.
thustu eim zusagen ein gnügn.
475, 30;
du konntest spielend deine pflichten üben,
jedwedem schönen trieb genüge thun.
Wallenst. tod 2, 2);
12, 259 (4)
statt des dativs steht präpositionale fügung mit an (vgl. IV, 3 und anthun); lasset uns gutes thun an jederman. Galat. 6, 10 (darum .. so wirken wir wol zu allen cod. Tepl.);
der wil an uns das ubel thon.
15, 121, 10;
(was er) an meiner tochter hat gethan.
168, 23;
was die kirch'
an kindern thut.
Nathan 4, 2);
2, 303 ( was ihr am dauphin thut,
ist weder menschlich gut, noch göttlich recht.
jungfr. von Orl. 2, 2);
13, 232 (die straf, .. die jetzt an mir du thust.
2, 328.
5)
zum objecte tritt als ergebnis der thätigkeit ein prädicatives adj. oder partic. gramm. 4, 624f., vgl. machen I, 16.
a)
mit acc. der person, z. b.: ahd.
nhd. nur vereinzelt statt machen:
ich wolt euch voll thun (conforire) und über die mauer werfen. 271.
(sie) duent unsih elilenti.
3, 25, 18;
thio buah duent unsih wîsi.
1, 3, 15;
sô sie duent in giwissi.
2, 12, 88;
mhd. die diu grôʒe armuot dicke unsælich tuot.
Milstätter genesis 23, 23;
in hât unsælec getân
aller sîner sælden wân.
Iwein 7071;
die tuont in liep unde trût.
büchlein 1, 1286;
zwîvel tuot mîn herze kalt.
1289;
sô tuot in ouch diu eine frô.
93, 19;
mich tuot ir anblick vrô.
535, 32;
die tuont mich sô verzagt.
tr. krieg 22302;
das mich doch nicht betrübet that (var. hat).
8, 24, 11;
b)
mit acc. der sache, ahd. kund, offan duan 2, 14, 118. 1, 15, 41, mhd. bekant, kunt, schîn, offen tuon u. s. w. mit oder ohne dativ der person, s. mhd. wb. 3, 138ᵇ. 139ᵇ; kund thun th. 5, 2618f.: thut kund unter allen völkern sein thun. 1 chr. 17, 8; das ward dem becker kund gethon. Eulensp. 28 (19) neudr.;
lasz den teufel dir, dem du von je
gedient, kund thun, dasz ..
Macb. 5, 12), dir sagen
13, 157 (6)
zum objecte tritt als ergebnis der thätigkeit ein infinitiv. gramm. 4, 94, vgl. machen I, 19 und franz. faire neben infin.
a)
mit acc. der person: ahd. ih tuon iwih wesan mannô fiscarâ (faciam vos fieri piscatores hominum) Tatian 19, 2; (du) vone helle unde vone tôde mih tâte irstên. ps. 29, 2 Wiener hs.; mhd.
nhd. daʒ sie das guͦte meidlein .. komen theten (lieszen). Bocc. 39, 2 K.; Reinhard thet sie auf ein bank sitzen. Aimon T 3.
diu schœne diu mich singen tuot.
minnes. frühl. 60, 21;
manege kumberlîche zît
tuot er mich lîden.
Erec 3881;
(dasz er) die vînde tet entwîchen.
2718;
sîn eines manheit
diu tetes unstetelîchen
an einen vurt entwîchen.
Iwein 3732;
b)
mit acc. der sache: ahd. er ... teta rinnen waʒer ûʒer steine. ps. 28, 8 Wiener hs.; mhd.
willekomen sî die liehte sunne,
diu den winter wîchen tuot.
minnes. 2, 392ᵇ;
nhd. er duot syn schellen so erklingen.
u. anmerk.;
44, 5 (ich) musz in die kirche gehen,
das glöcklein läuten thun (vgl. 7, a).
wunderh.² 1, 28;
so tuo (lasse) ich mir doch messen mê
zwo newer plaber hosen.
volksl. 644.
c)
acc. der sache und infin. mit zu, ahd. tuon zi wiʒʒanne, mhd. tuon ze wiʒʒenne gramm. 4, 108, vgl. machen I, 20: das er im das nit zuͦ wissen het gethon. Eulensp. 66 (40) neudr., der ritter seinem son alle dinge nach der länge zu wissen thet. buch d. liebe 229ᵇ;
diesz ist alles, was ich dir zu wissen thun wollte. Cic. br. 1, 125; ich thu ihm zu wissen, dasz ich ... 1, 14; sollten sie aber verhindert sein, so bitte ich mir es noch sonnabends zu wissen zu thun. an Göthe 58 (1, 133).
und will euch das zu wissen ton.
Sterzinger spiele 16, 7;
lasz deine frühe gnade
mir bald zu wissen thun.
27;
7)
thun mit infin. wird dann wie das mnl. doen und engl. do auxiliar verwendet zur umschreibung des einfachen verbs, manchmal mit dem nebenbegriffe des pflegens und der wiederholten handlung (s. zu Brant 13, 6). gramm. 4, 94.
a)
zur umschreibung des präsens mhd. noch selten:
nhd. unzählige male, namentlich in der volkssprache, vgl. kärnt. wb. 76 (barbarismus ineptissimus est, quo tamen aliqui elegantes videri volentes utuntur, ich thuͦ machen pro facio, ich thuͦ schreiben u. s. w. Alberus dict. HH 2ᵃ, und in der vorrede zu den fabeln X f.: ich hab aber in meinen fabeln nie den fortheil brauchen wöllen, so dem mehrer theil der jenen, die reimen machen, sehr gemein und ir bester betreff ist, als: ich thu schreiben, ich thu lesen, ich thu singen. das sol so viel gesagt sein, ich schreibe, lese, singe u. s. w.):
darüber thut er nicht weiter bitten. 4, 105ᵃ; der rath so embsig um gedachten magistrum Eberharden bitten thut. br. 5, 286; so thu ich hiernach mengklichen zu augen setzen. augensp. 5ᵃ; des sich ain doctor in reden wider den andern tut behelfen. 3ᵇ;
welches ich dann melden thue. 75 neudr.; ich thue bitten und vermahnen. milit. discipl. 264; gröszer huld und liebe, als ich dem edlen jüngling tragen thu. buch der liebe 234ᵃ; wie sich die falschen bilger thun ernehren. 368ᵃ; warlich es ist nicht alles gülden was da gleiszen thut. Sar. 54ᵃ;
er thut jene .. zu peinlicher strafe verdammen. 675; schreiben thut sie zwar sehr gut, ... aber an mich nicht. br. 25; was mich anbelangen thut: so denke ich .. 2, 197;
putzen thun sie sich beide, wie die gecken. 3, 135; wenn ich ihnen aber einen stelle, der mehr zahlen thut. 1, 89;
loben thu' ich ohne bedenken. 21, 179; anerkennen thun wir alle die richtigkeit und das gewicht der forderung. 27, 271; bei so bewandten umständen thue ich mein wort zurücknehmen. dram. sp. 2, 328;
daʒ si uns tuon bewarn.
6, 2;
darumb wil ich ietz sterben thon.
meisterl. 23 nr. 243;
des narren wort thut mich verdrieszen.
fastn. sp. 647, 5;
und dut euch mit frumern gesten bewarn.
790, 20;
si wollen den wein tuͦn trinken.
volksl. 702;
herr artzt, duͦnt selber heilen üch.
21, 18;
huͦler mit kintheit duͦnt umbgan.
13, 16 u. anmerk.;
gott sünd nit übersehen thut.
100ᵇ;
deine dienst thun mir gefallen.
125ᵃ;
sunst thun euch scheuhen alle stend.
143ᵃ;
das ich den vater lieben thu.
11, 267, 18;
wie sich all ding verlauffen thu!
1, 19, 28;
grosz armut thut uns plagen.
9, 3, 24;
der gute leut in seinem muth
wie ein vergeszner äffen thut.
l. warh. 77;
er thut darneben
die hände gegen himmel heben.
78;
so lang ich thu leben.
952, 8;
wozu ihr lust und lieb thut han.
944, 16;
thut euch die schöne Hiltgunde nennen.
957, 9;
(ich) will jetzo meine kunst thun lehrn.
949, 8;
thut zu hülf einander kommen.
3, 93;
so thu, ach herr, nicht länger schlafen.
58;
auf des Valgi nichtswürdiges thun.
du thust der deutschen noth, du thust den krieg beschreiben,
du thust die lange zeit mit lesen oft vertreiben,
und was du dichten thust, thust du den freunden weisen,
die thun, was du gethan, mit langen reimen preisen,
die sagen, das du thust berühmte bücher machen.
wenn wir die lesen thun, thun wir unmäszig lachen,
warum? dieweil dein thun, wenn wir es recht betrachten,
ob du gleich alles thust, vor ungethan zu achten.
lyr. ged. 426 (epigr. 3, 95) P.;
es musz sich nur gewaget sein,
wagen thut gewinnen.
wunderh.² 1, 115;
doktor Faust, thu dich bekehren.
169;
(die nachtigall) hör' ich so gut
in meinem kleinen Sanssoucis,
als Friederich sie hören thut
in seinem groszen!
bei 3, 206;
nun weisz ich was euer gnaden meinen thut.
11, 219;
ein altes buch
das thut von ihm berichten
viel schnurrîge geschichten.
(1778) 131;
feins liebchen thu nicht scheiden.
3, 130;
und kaum ist mir der kerl so satt,
thut ihn der teufel zum nachbar führen.
2, 214;
und jede gestalt wird wohl empfangen,
thut sie mit seinem namen prangen.
220;
processiren thu ich mein tag nicht mehr.
8, 76;
(ich) thu' nicht mehr in worten kramen.
12, 30 (Faust 385 Weim.);
die waare sich selber loben thut.
13, 29;
was thut er an ihrer tochter lecken?
61;
ich thu' sie wohl unschuldig schätzen.
69;
der himmel kann einen auch verwöhnen,
dasz man sich thut nach der erde sehnen.
152;
so thut mir's doch im kopf 'rumgehn.
56, 68;
ob er mit einer gleichgesinnten
sich thut bei tisch und bette finden.
57, 258;
dann thut er mit dem schwanze wedeln.
1, 19.
b)
zur umschreibung des präteritums (womit die bildung des schwachformigen präteritums zu vergleichen ist). mhd. nicht nachweisbar, wol aber ndrh. er dede rîden Karlmeinet 169, 5, er dede sitzen 206, 56. 62; nhd. wird zu dieser umschreibung auch für den indicativ noch die alte, aus den volksliedern in den romanzenton übergegangene form thet, thät u. s. w. (A, 2, d) verwendet. gramm. 4, 94:
des hertzogen diener hinder sich weichen thet. Aimon bog. c; der ritter .. bald vor ihm erscheinen thet. buch d. liebe 230ᶜ; solcher trost in gröszlich erfrewen thet. 253ᵈ; der könig in groszen zorn gegen den ritter fallen thet. 229ᵇ; damit er mit lieb von im kommen thete. 230ᶜ; die ritter in kurtzer zeit in Engelland ankommen theten 253ᵃ; den brief er von wort zu wort mit ganzem fleisz lesen thet. Galmy 289; die herolden solches .. auszruffen theten. 150;
was vor ein schönes leben ich auf der universität führen thäte. Lugd. 6, 74; wann man den poeten diese fabelhaftige inventiones benehmen thäte. 571; dasz sie die schaafe nicht schären, sondern gar die haut abziehen thäten. 417;
da thät ich mich den ganzen tag mit nichts abgeben, als .. 7, 126;
that: so that er rauchen und wenn er rauchen that, so that rauch und asche darnach kommen. Münchh. 1, 42.
gar schöne thät er singen.
wunderh.² 1, 35;
ein edler herr thät um sie frein.
63 u. oft:
und wie es ihm drob thet ergahn,
das werd ihr alsbald hören an.
944, 4;
wenn dieselbig noch leben thet
und ihr vatter nicht verschworn hett,
dasz er die tag, weil er thet leben,
ihr gar keinen mann wolte geben u. s. w.
945, 26;
das (myrtenreis) ich zum kränzchen pflanzen thät,
und pflegen thät mit fleis.
(1778) 99;
als ihn hungern thät.
157;
(ich) thät ihn doch wahrlich nicht betrüben,
thät ihn, weisz gott, recht herzlich lieben.
12, 148 (Faust 2869 Weim.);
thätst du mirs versagen.
1, 35;
und thätst du was kaufen,
käm' ich wieder gelaufen.
34;
(sie) thät erbärmlich schnaufen.
12, 106 (Eaust 2145 Weim.);
(sie) thät sich auf ihr händlein stützen, ..
(er) thät' gegen ihr über sitzen.
2, 194;
die uns Johannes der prophet
mit räthseln wohl versiegeln thät.
282;
sich thäte kraft in kraft verzehren,
sich thäte kraft in kraft vermehren.
13, 94;
das musz sie nicht der mutter sagen;
thät's wieder gleich zur beichte tragen.
12, 242 (Faust 2880 Weim.);
die augen thäten ihr sinken.
1, 188;
thäten einander umschlungen führen,
thäten mit äuglein sich begäffeln.
15, 62;
als der Sachs noch im land thät pochen.
Wallenst. lager 1);
12, 14 (da thät ich ihr haupt bescheeren,
nahm ihr gold und edelstein.
1, 168;
bei der goldnen morgenröthe
thät er seine rüstung an.
171;
eilends thät die mähr erschallen
in der ganzen nachbarschaft.
255;
wo sie schwebend thät sich zeigen,
thäten ihr sich alle neigen.
256;
ach das leben wär ein quark,
thätest du es nicht verbittern.
ged. 111 Weinh.;
thät ich den hahn dir nicht abkaufen?
dram. sp. 1, 307.
c)
seltener zur umschreibung des perfectums (thun = gethan gramm. 4, 949):
so hat er rauchen gethan. Münchh. 1, 42.
unser sünd hastu thun büszen.
kirchenl. 1, 224, 21;
(er hat) sein leben hie auf erden
mit gros wunder thun enden.
306, 2;
d)
vereinzelt auch zur umschreibung des futurums: gott wird all euer ubel entweder abwenden oder zu besserem .. kehren thun. 692.
8)
als resultat (facit) ergeben, ausmachen, betragen, vgl. machen I, 11: jo etwan thuͦt ein gülden zweintzig schilling in etlichen landen. also thuͦt etwan ein lyden me vor gott, denn suss zweintzig ander lyden. bilg. 83ᵃ; thut also dasjenige,
das auf die dechanei und krichendiener des schlosses gehet, 506 gülden. br. 797; tuͦt alles was ich in verloffenen 55 jaren meiner practic gewonnen in gelt 43139 [[undefined:poundsign]]. 335 B.; das .. tuͦt als pisz auf den tag .. 2572 jaur. städtechr. 4, 238, 17 (vom j. 1577); vier ungrische meilen thun fünf teutsche meilen. öconom. lex. 1583; item haben daran gearbeitet 3 meister, 87 gesellen, thut 90 personen. 6, 151; sie zahlten ihm, was die gebühren thaten. 1, 165; was ich ausgelegt habe, thut zwei und vierzig stüber. Münchh. 2, 60; baslerisch, wie fill tuet (faszt, miszt) dä hafe? 90ᵃ.
9)
zu thun sein, besonders mit dem unbestimmten subject was, es.
a)
faciendum esse: was ist hier zu thun? kunst über alle künste 50, 10; er besach in allen orten, was da ze thuͦn wär. Eulensp. 107 (68) neudr.; das ist wol zethuͦn (ist leicht auszuführen) 14 (10); ich habe die sache zu leicht genommen und sehe jetzt erst was zu thun ist. br. 2500 (8, 12) Weim.; mit dativ der person:
was mir zu thun sein mögte, wann ich in himmel wolte. Simpl. 2, 127, 8 Kurz; oder mit für: für einen musiker ist hier wenig zu thun. br. 2562 (8, 156) Weim.
so will ich hie der magde mein
sagen, was ihr zu thun wird sein.
337, 30;
b)
thunlich, möglich sein: wo es e. f. g. zu thun wäre. br. 2, 668.
c)
abgesehen sein auf, sich handeln um: es ist umb ein stündlein schlaffs zu thun, so wirds anders werden. 5, 14ᵃ; es ist umb ein bösz stund zu thun. sprichw. nr. 444; es war um eine kurtze zeit zu thun. 155; es war um wenig wochen zu thun, so .. Felsenb. 4, 42; und überdiesz ist es nicht um die ehre, der erste zu sein, sondern um ein amt zu thun, dessen last jüngere schultern erfordert als die meinigen. 7, 168; wenn es um ein angenehmes abenteuer zu thun ist. 11, 193; es ist um eine seele, es ist um ein leben zu thun. 20, 104; wenns um euer kostbares leben zu thun ist. 2, 20; wo es um strenge consequenz im denken zu thun ist. 10, 391; mit dativ der person: also ist es gott nur umb ein blasen zu thun, so ist alles dahin. 137; wenn es mir .. um ein hübsches frauenzimmer zu thun sei. 27, 189; jedem war es nicht um mich zu thun. br. 2563 (8, 155) Weim.; es war ihm um vaterländische dichter zu thun. jug. (1780) 76; um alle diejenigen herbeizulocken, um die es ihm zu thun war. 9, 17; dem gesetzgeber war es darum zu thun .. 174;
ohne um, mit abhängigem satz:
es scheint als wär es ihm (Wallenstein)
um nichts zu thun, als nur am platz zu bleiben.
12, 129 (Piccol. 3, 1).
es ist zu thun (es handelt sich darum), dasz sie mügen mittel finden.
2, 3, 48.
10)
zu thun geben, machen, s. geben II, 14, b, machen I, 20: freue dich, es gibt was zu thun. kunst üb. alle k. 194, 21; mit dativ der person: zugleich hoffte er durch dieses vorpostengefechte den feinden zu thun zu geben. 9, 57; einem zu thun machen, negotium facessere alicui. 2352; sich etwas zu thun machen an. 12, 169; basl. zu thun geben, machen, zu schaffen machen, kummer bereiten. 90ᵇ.
11)
zu thun bekommen. sieh haben II, 4, e, β:
ohne dasz dabei die zeit etwas zu thun hat (ohne dasz es dabei auf die zeit ankommt). 8, 202; dem soldaten gehts in winterquartieren wunderlich. da hat er nichts zu thun. 1, 557; ich habe nichts mehr in dieser welt zu thun. 3, 452 (kab. 4, 3); mit nachsatz oder infinitiv mit zu:
je höher man ihn (den prinzen) gestellt hatte, desto mehr hatte er zu thun, sich auf dieser höhe zu erhalten. 4, 270; absolut: ich bleibe noch acht tage und solang hab ich noch zu thun. br. 2497 (8, 9) Weim.;
zu thun haben mit (vgl. schaffen) 402ᵃ: hast du auch etwas meer zu tun gehabt mit der? Terent. deutsch (1499) 17ᵇ;
denn ich wil mit dem giftigen neid nicht (nichts) zu thun haben. weish. Sal. 6, 25; da sprach ich ihn an, was ich mit ihme zu thun hett. 74 neudr.; dann wir hatten nichts mit ihnen .. zu thun. 48;
ich hatte mit dieser frauen viel zuthun, gab ihr endlich meinen diener mit, und schickte sie zu einem geschickten medico. 584; der könig hat genung mitt seinem parlement zu thun. (1867) 141; er merkte, mit wem ers zu thun hatte. jug. (1780) 84; wer mir den ehstand angreift, .. der hat es mit mir zu thun; oder wenn ich sein nicht herr werden kann, habe ich nichts mit ihm zu thun. 17, 107; so hat man doch mit derselben (welt) nichts zu thun. br. 2587 (8, 209); sie (bösewichter) sind pfiffig, so lang sie es nur mit dem kopf zu thun haben, aber sobald sie mit dem herzen anbinden, werden .. sie dumm. 3, 474 (kab. 5, 1); kriegerische verdienste, die mit der vertheidigung des staats nichts zu thun hatten. 9, 321. — mit einem oder mit einer sache zu thun haben, ohne es: was für eine marter ist es, mit einem menschen von ihrer art zu thun zu haben? 1, 281; ich verwette meine seele, dasz er mit einem schurken zu thun hat. 4, 211;
zu thun haben, dasz, oder mit zu und infin., ich hatte zu thun mich seiner zu erwehren u. s. w.
1894ᵇ; zu thun haben, was er wird hie haben zu than.
152, 28;
was hast allhie bei uns zu than?
1329, 34;
als ob ich sonst nichts hett zu thun.
1624, 11;
die dennoch all haben zu than,
dasz wir erhalten frid im landt.
209, 26;
ein jeder hat für sich zu thun.
werke 12, 261 (Faust 4848 Weim.).
vor dir soll allen weibern grauen,
dasz sie mit dir nichts betten zu thun.
488, 33;
(er) hat gewiss nicht hier
mit dieser frevelthat zu thun.
nat. tochter 5, 5);
9, 368 (12)
mit dem unpersönlichen subjecte es, das
a)
und einem bestimmten objecte als ergebnis der thätigkeit: als es einen sehr nassen regen that. wendunm. 335ᵃ; anno 1242 hat es bei Suhla .. einen groszen, starken, ungewöhnlichen regen gethan. henneberg. chron. (1599) 110; ja ich könnte sterben und es würde keinen ruck thun. br. 2500 (8, 12).
b)
es (das) thut's, thut's nicht, thut nichts.
α)
es thut's, thut's nicht, es ist thunlich, es geht, genügt (nicht): es thuͦt sein nit (es geht nicht anders) has im pfeffer c 1ᵇ; denn es thut's nicht, das ein mensch mit klostergedanken etwas regiren solte. tischr. 1, 53; das thuts nicht. 42;
das wil's ja nicht thun. 134 Tittm.; es thuts nicht, non sufficit 2352.
ey, es thuts also nit.
3080, 26;
ir herrn sagt, ob das nicht thet (thunlich wäre),
dasz ...
174, 16;
β)
es thuts (genügt, ist ausreichend, gut genug) Basler mundart 90ᵃ, mit nachfolgendem wirklichem subject, s. es I, c: kinder, die zum erstenmal nach Landau kommen, müssen die kette durchbeiszen, es thut's aber ein bisz in ein milchbrödchen. die Pfalz und die Pfälzer 459; mit dem dativ der person (für):
waldbruder. mein lieber wirdt, bring uns ein wein!
wirt. dünkt mich es thu euchs wol ein bier.
11, 364, 28;
engel. mein wirdt, bradt uns ein gutes hun!
wirt. es wirdt euchs wol ein kuefleisch thun.
365, 1;
den flegeln (bauern) thut es wol
ein grobes haberbrodt, was für die landsknecht toll
musz weisz und weitze sein.
lob des kriegesgottes v. 607.
γ)
ausmachen, zu bedeuten haben, schaden: was thuts? theater 2, 100. 19, 59; es thut freilich nichts, wenn unser junge ein biszchen älter ist als der ihrige. 14, 258; meine rechte hand ist verrenkt. es wird nichts thun, es ist gleich wieder in ordnung. 11, 27; auch mit unterdrücktem subject es: thut nichts 2, 302 f. 15, 1, 46. Münchh. 1, 126; mit dativ der person (vgl. I, 3, a, β): das thut mir nichts. Faust 47, 27 neudr.; das thut dir nichts. sprichw. 559.
δ)
es thut nichts zur sache, es kommt bei der sache nichts darauf an, hoc nihil ad rem, non quadrat 2352: ich bin ja nicht die mama. das thut nichts zur sache. 3, 128; diese briefe sind wirklich geschrieben? thut hier nichts zur sache. 10, 274.
c)
passivisch gethan sein: es war wohl gethan, die übrigen partien in eine gefällige nacht zu verhüllen. 9, 214;
α)
gethan (abgemacht, ausgerichtet) sein mit:
(es) sol damit nit sein gethan.
Es. 4, 21, 128;
mit dem gered da ist's nicht gethan.
Wallenst. lager 11).
12, 44 (β)
gethan sein um
αα)
beschaffen, eingerichtet sein: wenn er nicht wüszte wie es umb den menschen gethan wäre. 4, 199ᵃ;
allweg ist es ümb uns gethan,
als fieng wir erst zu leben an.
151ᵃ.
ββ)
geschehen sein um, aus sein, verloren sein (actum est de aliquo, de aliqua re) gramm. 4, 823:
so ist es auch um den einfall des grafen Caylus gethan. 6, 460; es ist doch um mein bleiben bei dir gethan. 23, 90;
ich sorg, es sei umb ihn gethan.
1010, 3;
so ist es ... um deinen hals gethan.
trauersp. 100 P.;
es ist bald um si gethan.
volksl. 476;
ihr seuftzer fliegt und sagts ihr an,
dasz es fast üm mich gethan.
lustw. 149, vgl. 144;
nun ist's .. um den thürmer gethan.
1, 230;
ach es ist um ihn gethan!
11, 189;
so sei es gleich um mich gethan!
12, 86 (Faust 1693 Weim.);
und um mich war's gar bald gethan,
die sinnen gingen mir über.
2, 194;
nun im frühling ach! ist's
um die freuden gethan.
1, 32;
um's prachtkleid ist's gethan.
221;
um des jahres ärnte ist's gethan.
Piccol. 1, 4).
11, 87 (γγ)
abgethan sein mit: griffe jemand sogleich zu, risse ihn an s land, so wäre es um einmal nasz werden gethan. 18, 290.
13)
gethan partic. adj. gestaltet, beschaffen, sich verhaltend, mhd. wol, übele, sô u. s. w. getân wb. 3, 143ᵃ (vgl. sogethan, sothan, wiegethan): wie ein gut gewissen solle gethan ... sein. 3, 90ᵃ; also sind alle menschen gethan. 211ᵇ; nun sind dieselbigen tropi in der schrift also gethan. 470ᵇ; weil es unter den christen so gethan ist. 392ᵃ u. oft;
die welt ist nun also gethan:
wer triegen, liegen, schmaichlen kan,
der bringt gut, ehr und lob darvon.
dicht. des 16. jahrh. 116;
nun merkt, ihr herrn wol gethan.
Sterzinger spiele 23, 1.
II.
Reflexives thun.
1)
sich thun als allgemeiner ausdruck der bewegung (tirol. der wagen tuet si nit, geht nicht 4, 455), mit angabe der richtung, vergl. I, 1, IV, 5 und machen II, 6.
a)
mit persönlichem subjecte.
α)
mit einer präposition: ahd.
nhd. seit dem 15. jahrh. (nun veraltet): do tet sich der Hans von Waldenfels ausz dem stetlein (machte einen ausfall) mit sibenzig zu fuszen. städtechron. 2, 66, 6; da tet (schlug) er sich zuͦ den von Helestain. 4, 313, 8; der haubtman .. tet sich (gieng, ritt) wider zu den seinen. 58;
da thet er sich in das land zuͦ Hessen. Eulensp. 38 (27) neudr.; wurden wir zuo rat, uns dester fürderlicher in Portugal zu thon. 18; als man sich in das gebürg thun wolt. 772 (vom j. 1527); so du dich bei zeit zu gott thust. Hiob 8, 5; warumb thustu dich nicht von mir? 7, 19; das ist ... ein zeichen der barmhertzigkeit, das er (gott) sich so freundlich zu in thut. 4, 30ᵃ. 6, 340ᵃ; das ich mich so gar unversehens in ... die stad Wittemberg ... gethan hab. 2, 86ᵇ; als ich auch ... mich erstlich auf den plan gethan. br. 2, 337; er muszte sich freilich ein zeitlang aus dem lande thun. 3, 291; hierauf söllen sy sich aus unsern landen thun. landpot in Ober- u. Nieder-Baiern (1516) 15ᵃ; das sich die ehhalten aus ihren diensten nit thun sollen. Schm.² 1, 576 (vom jahre 1543); er solt sich haimlich zu seinem vetern .. tuen. 5, 591, 7; das die völker .. von wegen einer aufruͦr sich in dise gegne gethon haben. weltb. 27ᵇ; wer kein fleisch isset, sich von den leuten thut. 209ᵃ; da er ... in schneller eil sich ausz diesem groszen lermen auf die strasz gethan. kriegsb. 3, 137ᵃ; sie theten sich auf ein höhe, zu sehen, was da were. buch d. liebe 185ᶜ; in dem so leuchtet der helle morgen ausz den wolken, und thut sich die sonn auf das gebirg. 183ᶜ; sie hatten sich zu weit vom hauffen gethan (entfernt). 218ᵃ; so bitte ich, ihr wöllet euch
biszweilen zu unsern jungfrawen thun, und sie in unserm abwesen trösten. 249ᶜ;
er thet sich so nahe es gesein mocht zuͦ den Frantzosen. wendunm. 1, 32 (1, 20) Öst.; welches thier thut sich freundlicher zum menschen dann ein hund? arzneib. 610; warumb er denn nicht näher sich zu ihm thäte. pers. rosenth. 1, 16; ein herr musz seine milde hand .. gegen die seinen aufthun, dasz man sich desto lieber zu ihm thue. 1, 15; da thät er (der bräutigam) sich freundlich zu ihr, da sie ihm nachlief, da floh er von ihr. liebe gottes von Arnd (1670) 43; nd. sek von sinnen daun, auszer sich sein vor schmerz 40ᵇ. — prägnant sich zu einer, zu einem thun, sich mit ihr, mit ihm fleischlich berühren, vermischen: niemand sol sich zu seiner nehesten blutfreundin thun. 3 Mos. 18, 6, vgl. 20, 16; sie (priesterin) durft forthin bei strafe des feuers sich zu keinem manne thun. beschreib. 17; eins morgens fruͦ that ich mich zu einer meid, schmuckt sie zu mir. Garg. 28ᵇ.
er sih fon im dâti (entfernte, trennte).
1, 8, 17;
nub er .. sih fon themo sciffe dâti (sich aus dem schiffe warf).
3, 8, 36;
etlich duont sich in buͦben rott.
6, 63;
gepürt es sich, das ich mich thet
an ain hoch ort.
flöhh. 1193 Kurz;
β)
mit einem adverb: mhd.
sich abe, nider, ûf, ûʒ u. s. w. tuon wb. 3, 140f.; nhd. sich davon, hinzu (s. dasselbe), zusammen thun u. s. w.: die sich bei monschein davon thuen. 772 (vom jahre 1527); der sol sich wider anhaim thuon. ebenda (1526); unter den miszvergnügten thaten sich ... aufs engste zusammen. 9, 9; thun wir uns zusammen. J. Jenatsch 346.
swîget unde tuot iuch in (in das schiff).
Trist. 8703.
b)
mit sachlichem subject, mhd. sich tuon an, zuo, sich anlegen, anschmiegen:
nhd. vereinzelt sich thun um (vgl. umthun):
der roc der was ir heinlîch,
er tete sich nâhe zuo der lîch (körper).
Trist. 10914;
der selbe pfelle der tet sich
an den valt und an den strich
alsô nâhe.
11129.
aber ach! auf allen zügen
liegt es wie der wolkenschleier,
der um gipfel sich gethan.
13, 248.
2)
sich thun mit infinitiv = lassen (franz. faire): darumb wart der herzog Ott so zornig, das er sich hören tet, sein leben lang kein richtung mit in anzunemen. 58.
3)
leipzigerisch sich thun, sich zieren, anspruchsvoll auftreten 223ᵃ.
4)
unpersönlich es thut sich, thut sich nicht, wie es macht sich (machen II, 1): also thut sichs nicht in der christenheit, das eitel ehrliche gefäsze drinnen seien. br. 3, 8; mundartlich es thut sich, es geht an, ist so leidlich, macht sich henneb. id. 254.
III.
thun im sinne eines vorhergehenden verbs.
1)
ahd. und mhd. dient tuon oft zur vertretung eines vorhergehenden verbs, in dessen construction es dann in der regel eintritt, z. b.:
hilf, druhtîn, mir in nôti, sô thû hiar nû dâti
thesemo armen wîbe.
3, 17, 63;
er huab in ûf thô thaʒ muat, sô er uns emmiʒigên duat.
3, 18, 59;
si warnt si güetlîche, sô vriunde liebe vriunde tuont.
Nibel. 971, 4;
si warte nâch den mâgen, sô friunt nâch friunden tuont.
1654, 2;
hern Gâweinen minn ich:
ich weiʒ wol, alsô tuot er mich.
Iwein 5108;
daʒ er mich lieber welle hân
dann er mich noch hât getân.
8096;
wande sî sîns sôdes gerten
alsam der wolf der schâfe tuot.
1379;
ich sihe iuch gern, als tuon ich sie.
Parz. 403, 1;
si sehent mich bî in gerne, alsô tuon ich sie.
35, 19.
2)
auch im älteren nhd. ist diese constructionsweise erhalten:
gewöhnlich steht bei thun nur ein die aussage oder das object des vorhergehenden verbs andeutendes wie, so, so wie, es, das u. s. w., mag dasselbe eine construction bei sich haben oder nicht: musz man aber ... sagen, wie etliche thun. an den adel 47 neudruck;
der kam .. in die kirchen seinem pfarrherrn zuͦ beichten, wie er auch that. wendunm. 1, 297 (1, 244) Öst.; weillen ich ... nie aderlasse noch purgire, wie andere thun. (1867) 426; schweigen musz sie, .. das thut sie nicht. br. 32;
so werden dir einst die stygischen plagen folgen, wie ich nun thu. 2, 125; Stilling kaute an einem spänchen; so pflegte er wohl zu thun, wenn er sachen von wichtigkeit überlegte. jug. (1780) 101; ich sah ihn die unterlippe zwischen die zähne klemmen, welches er nur thut, wenn er am grimmigsten ist. 2, 86; der mann hatte sich aufs gras hingestreckt, ich that ein gleiches. 4, 74; wir gingen viel zu fusz und thaten's uns einander wechselseitig zu gefallen. 16, 277; W. (ihr) andenken ist diesen abend wieder unendlich neu .. vor mir geworden. F. das thuts wohl öfters. 7, 122; J. erinnerst du dich des sausenden sturms? F. ich thue es. 3, 248;
doch kann das hindeutende es u. s. w. auch fehlen: graf Karl. mein vater! ... er fürchtet sie! Fabris. thut er? theater 2, 85.
ich reis nit ser nach guͦt,
als mancher reicher burger
nach groszem wucher tuͦt.
volksl. 583;
er werdt uns hilflich bei gestahn,
wie er vor alters hat gethan
unsern vettern.
11, 115, 37;
und mach im bald zwei esels oren,
wie du dem Lucio hast gethon.
gouchm. v. 948;
ich geb im eins an seinen kopf,
als man thut einem schwein.
dicht. des 16. jahrh. 9.
da ein gut freund zum andern geht,
wie man denn auch vor jaren thet.
9, 3, 15;
und schenkst mir groszes gut,
das sich nicht läszt verzehren,
wie irdisch reichthum thut.
3, 4;
ein frommes weib gibt gott, die vorsicht thut es nicht.
1, 6, 21;
sie nahm die schwestern beim arm, wie zärtliche schwestern thun.
der neue Amadis 12, 22;
erweckt' er lebend ihre sehnsucht nicht,
so thut ers todt in speergefechten einst.
14, 221;
IV.
thun mit fortlassung eines objectes (auszer den schon bei II und III vorkommenden fällen). vgl. machen III.
1)
in irgend etwas thätig oder wirksam sein, handeln, verfahren, sich verhalten (thun heiszt nach seiner überzeugung handeln. 4, 172).
a)
ohne weiteren zusatz: sie quedent inti ni tuont (dicunt enim et non faciunt). Tatian 141, 1;
thun möcht ich! retten! theater 1, 120; wir handeln, wirken, thun. betracht. (1803) 2, 170; jener (der edelmann) soll thun und wirken, dieser (der bürger) soll leisten und schaffen. 19, 153;
er mac, er hât, er tuot.
35, 3;
dô rieten die alten und tâten die jungen.
85, 30;
wer liebt, der schwäze nit viel, der thu!
ged. 172 Weinhold;
ein guter abend kommt heran,
wenn ich den ganzen tag gethan.
3, 169;
herr, nun habt ihr bald gethan?
11, 169.
b)
thäte in bedingungssätzen mit oder ohne negation im sinne des mhd. entæte (thäte nicht, wäre nicht wirksam oder vorhanden), s. zeitschrift für deutsche philologie 23, 42ff. 293.
α)
ohne negation, d. h. das alte en ist abgefallen; öfter bei Luther (s. zeitschrift a. a. o., wozu hier einige neue belege kommen): wo weib und kind thet, weren villeicht weder haus, dorf noch stedte auf erden. 1, 467ᵃ; wo die (kaiser und fürsten) jetzt theten, wo were der arme bettler lengest von motten gefressen. 5, 62ᵇ; ia wenn die unkeuscheit thete. ausleg. von 1 Cor. 7 (1523) B 4ᵇ; das sie .. nichts zu leren hetten, wenn unser bücher thetten. wider Hans Worst 54 neudr.; und wenn dieselbigen thetten, die welt vergienge von stund an wie Sodom und Gomorra. das schöne confitemini ausgelegt (1531) C 3ᵇ; wenn der verdrieszliche handel thät. br. 5, 786;
du wärst nicht, thäte gott, und aber thäte gott,
so wärst du lang ein raub dem teufel und dem tod.
1, 4, 65.
β)
mit negation:
(er) wär auch da wol nicht gar lange,
thäte nicht sein ehrlich nahme.
1, 7, 37;
wann das aber thäte nicht, wer hätte was zu klagen?
aber trägt die schuld, dasz uns wenig wil behagen.
2, 7, 80;
o thäte nicht sein böser hund,
ich müszte die sen schäfer küssen.
fab. u. erz. (1784) 1, 53;
und hätten ammen, kammerfrauen
und guvernanten nicht gethan,
so hätten sie, mit gottes segen,
ganz wackre mädchen werden mögen.
18, 137.
c)
thun als:
uf solch ausschreiben haben wir beede .. gethan als diener. 78 neudruck; du wollest als ein vater ... thun. 683; der herr wolle thun als ein ehrlicher ... mann. 685;
nû tût als ein witzich wîb.
En. 343, 32;
daʒ wir tuon (handeln, leben) als er tet.
Franc. 5032;
er hat als ein bub gethan.
l. warh. 138;
du hast als held gethan.
11, 273;
nicht geziemt dirs
noch als knabe zu thun.
Od. 1, 298
(1781 fürder geziemen
kinderwerke dir nicht).
d)
thun so, wie, also: sô tuon ih (sic facio) Tatian 165, 7;
wie ich nu gethan habe, so hat mir gott wider vergolten. richt. 1, 7; sehet auf mich und thut auch also. 7, 17; Diogenes hielte den für glückselig, der also lebte und tähte, dasz ... Patmos 26 (13).
det er, sôs er io duat.
4, 11, 3;
nu râte wie ich tuo.
Nibel. 312, 1;
wie tuot ir sô.
2125, 2;
will sehen, wie ich thue.
Es. 1, 25, 16;
ach herr gott, wie sollen wir thun.
17, 22, 30;
e)
sonst mit einem adverb der art und weise, z. b.: oba iʒ arloubit sî in sambaʒtag wola tuon oda ubilo (bene facere an male). Tatian 69, 4; wanta her wîslîcho teta (quia prudenter fecisset). 108, 4;
ach lieber vatter, thut doch so wol (später thut mir doch so viel zugefallen) und laszt uns die kleider wider werden. buch d. l. 20ᵇ; ihr thut wohl, noch nicht in die Pfaltz zu gehen. (1867) 25; sie haben also nicht wohl gethan, sich wieder hierher zu bemühen. 2, 58;
gemach thun theil 4¹, 2, 3126f. gut thun, besonders negativ mit persönlichem oder sächlichem subjecte: der knabe thut nicht gut, ist nicht folgsam, taugt nichts, vgl. thunichtgut;
eine sache thut gut, nicht gut, verläuft gut, taugt, nützt oder hilft (nicht):
eilen thut selten gut. pers. rosenth. 6, 4 überschrift; wann sie lang mit den cavalliern conversirt haben, denken sie endlich das ding thue kein gut. 4; ich befand wol, dasz mein sach in die läng kein gut thun würde. Simplic. 1, 316, 23;
unpersönlich es thut gut, wol, sanft, weh u. s. w.:
wir duen avur zi êrist sô wir mugun wirsist.
3, 19, 29;
quâdun thô thue liuti, er unrehto dâti.
3, 4, 35;
daʒ si ungetriulîche vil gerne haben getân.
Nibel. 1783, 4;
sô hân ich bœslîche und vil übel getân.
2091, 2;
sô sol iu got gebieten daʒ ir friuntlîchen tuot.
2033, 2;
ich wæn sî rehte tâten.
Iwein 2400;
die liebe tuot unlobelîche wê.
47, 7;
ach, ach ich hab sehr ubel than.
17, 55, 29;
ir hend angstlichen übel ton.
Barbali v. 191;
ach gott, wie thörlich hab ich thon!
2782, 27;
ihr thut wohl, dasz ihr weiter geht.
Wallenst. lager 11);
12, 55 (ich denke so: was nicht zusammen kann
bestehen, thut am besten sich zu lösen.
13, 229 (jungfr. von Orl. 2, 2);
wer freudig thut, sich des gethanen freut.
2, 255;
und wenn ihr halbweg ehrbar thut.
12, 100 (Faust 2027 Weim.);
nur nicht so rasch und unbedacht gethan!
47, 125.
reich und arm thun bei einander selten gut (vertragen sich selten).
fastn. sp. 517, 27;
wiewol es tut int leng nit gut.
17, 28, 10;
ei, ei! das horchen thut nicht gut!
3, 140;
gelaszner. übereilung thut nicht gut.
Phöniz. 2, 4).
6, 140 (wie sanfter thuts zu sterben.
ged. 118 Weinhold.
f)
präpositionale fügungen.
α)
thun an (vgl. I, 4):
daran hab ich sehr wohl gethan. 3, 568;
(er hat) übl gethan
an einem frommen herrn und mann.
344, 1;
der herzog hat als freund an mir gethan.
Wallenst. tod 2, 5);
12, 251 (wohl! daran thut er recht.
12, 83 (Piccol. 1, 4).
β)
thun nach, zu: dinge, nach denen so vast alle menschen ... tag und nacht tuen (streben, trachten). 4, 622, 8; wie fast er nach einem ding thuͦt, man schweig nur still, so laszt ers mit der zeit selbs fallen. weltb. 38ᵃ; dazu thun theil 2, 872. Schm.² 1, 575:
so hab ich mit groszem fleisz ... darzuͦ gethon, däs er (der esel) etlich buͦchstaben kan. Eulensp. 45 (30) neudr.;
thun gegen, mit: sie that gegen mich freundlich. 19, 80; er that freundlich, ja zärtlich gegen sie, und sie nicht weniger gegen ihn 15, 203; der baron hat sehr zärtlich mit uns gethan. 15, 12.
wil nuͦn der adel dar zuͦ tuͦn,
so vindt ers bi einandern
uf einer witi ligen schon
vil mengen man.
volksl. 111, 8 (v. j. 1460);
die werden jetzund thun zur sachen (zur sache sehen, sie in ordnung bringen).
nachtrab 375 Kurz;
rasch nur zum werk gethan!
40, 383.
γ)
thun wider:
sie tuont wider die lêre Christi. 218, 22; das er wider seinen befehl thut. 6, 296ᵇ;
ebenso zuwider thun mit dativ:
wio sie dâtun widar got.
5, 6, 5;
der tuot wider gotes hulde.
w. gast 9370;
und wölt nicht mehr wider uns than.
239, 31;
dasz sie thun wider ehr und recht.
333, 15;
wir jungfrauen ausz einfalt han
wider unser gewissen than.
430, 23.
all deine freunde haben mir
von anbeginn zuwider than.
Es. 1, 2, 21.
2)
mit dem dativ der person oder sache, worauf die thätigkeit, deren art oder ergebnis durch ein adverb ausgedrückt wird, sich bezieht.
a)
thun wie, so, also: nimm für guͦt, wie dirs glück thuͦt. sprichw. 1, 75ᵃ; einer sache (dem, ihm) thun, eine angelegenheit behandeln, damit umgehen, verfahren, sich dazu verhalten, es anfangen, anstellen, ihm abhelfen (vgl. der 1, l, α, ihm 4 und dieselbe construction mit sein gramm. 4, 705): sag mir, wie du der sach wellest thuͦn. deutsche volksb. (15. jahrh.) 32, 26; do ging das gantze concilium .. zuͦ rote, wie sie disen sachen tuͦn soltent. 613, 28; er ward zornig und wuszte doch nicht, wie er den sachen thun solt. buch der liebe 20ᵇ; demnach bitt ich euch um ein raht, wie den dingen zu thun wer. klag des ehstands (1619) 246; ich wil den sachen also thun. Eulensp. 42 (28) neudr.;
wie sol ich ihm thun? 6, 556ᵇ; wie hast du ihm doch gethan? rollw. 28, 7; und gedacht, wie ist dem gethuͦn (abzuhelfen). 15, 17;
wie ihm zu thun wäre. Simpl. 3, 215, 25 Kurz; wir feierten also die geburtstäge, merk' aber, wie wir ihm thäten. 3, 112. — ohne adverb: wer kann ihm thun (wer kann dafür), das ers nicht gerathen! Simpl. a. a. o. 327, 18; negativ du kanst im nit thuͦn (kannst dem nicht abhelfen). rollw. 55, 8.
ich weisz, wie ich den dingen thu.
14, 114, 24;
also wolt wir der sachen than.
948, 15;
nu wol hin, wie woll wir im denn tuͦn.
fastn. sp. 621, 29;
hörend wie im Christus tuͦt.
Barbali v. 1646;
weisz nicht, wie ich dem thu.
11, 102, 29;
wir wollen sehen, wie wir ihm than!
471, 20;
so wöllen wir ihm than.
346, 19;
b)
mit den verschiedensten adverbien, deren viele aus alten substantiven entstanden oder mit ihnen nun gleichlautend sind, so dasz berührung mit I, 3, a, β, ββ stattfindet.
α)
mit persönlichem subjecte und dativ der person oder sache: der eine malzeit zurichten und den gesten gütlich thun wil. 2 Macc. 2, 28;
sie wünschte hausmutter zu sein, um ihm recht gütlich thun zu können. jug. (1780) 37; wenn du ihm ein wenig freundlich thätest. 8, 231;
es sind männer, wir wollen ihnen schön thun. 14, 52;
einem recht, wol, übel, leid, wehe thun (s. bei den betreffenden wörtern), einer person oder sache genug (th. 4¹, 2, 3194), zu nahe (th. 7, 284), zu viel thun: derselbigen herschaft zu nahe thun. br. 3, 270; das will ich eben nicht behaupten, aus furcht ihnen zuviel zu thun. 1, 307; einer sache recht, wol thun (s. IV, 2, a):
diese wissen dem wol zu thun (dem wol abzuhelfen). bienenk. (1580) 237ᵇ.
mich dünkt, er sei ein guter man,
er hat uns ie noch gütlich than.
14, 292, 23;
ich will dir also guͤtlich tuͦn.
volksl. 703;
ein fürst, der, immer von gutem muth,
auch andern gern anmuthig thut.
47, 117;
sind dir gar lockre leichte gesellen,
lassen sich gerne schön thun und loben.
Wallenst, lager 1);
12, 14 (dieselben theten mir so bang.
133.
der mir ewig bange thut.
348;
den sachen wöllen wir schon recht than.
948, 15;
er hat den sachen recht gethan.
volksl. 590;
β)
mit sachlichem subject, z. b.:
gut, wol, wehe, leid u. s. w. thun: die geschichte (sache) that mir damals sehr gut. theater 1, 34; dem leben thut eine inconsequenz oft wohl. 17, 41;
mir thut etwas noth (th. 7, 920f.), leid (6, 652f.), wehe, zorn: das thut dem alten drachen zorn. 8, 367ᵃ;
das thut mir in der seele weh. 14, 222; besonders von gliedern des körpers: das ihm der kopf nit wehe thuͤe. schwankb. 66 Lichtenst.; so thuͦt dir auch der buch nit wee. Eulensp. 67 (41) neudr.;
dasselb thut mir sanft und wol.
fastn. sp. 629, 34;
alles, was nur dem leib wol thut.
9, 194, 26;
solcher fried ist schwerlich gut,
der nicht bauern sanfte thut.
3, 3, 73;
(er) spricht kein wort, wie sanft ihm auch die frage thut.
18, 129;
wie sanft wird es mir thun.
ged. 114 Weinhold.
der stett glükk tuͦt in (den adelichen) zorn.
volksl. 372;
den köchen thut kein mangel wehe.
Faust 4856 Weim.);
12, 261 (mich hungert, der bauch thut mir wehe.
148, 20;
diese zen die thund mir wee.
9, 352, 26.
3)
sich gehaben, befinden, schon mhd. 2, 1578: wie gets, wie tuets? 4, 23, 15 (vgl. gehen II, 36, 9); wie tuet ir, wie geht es euch? duͦet wol! gehabt euch wol, lebt wol. 55, 32; thuͦ wol und arbeit fleiszig. Eulensp. 94 (62) neudr.
4)
sich verfügen, begeben, gehen (vgl. machen III, 8) Schm.² 1, 576. 772. kärnt. wb. 76; entweder ist weg, reise u. s. w. zu ergänzen oder reflexives sich, s. II, 1.
5)
sich äuszerlich zeigen (im gegensatz zur innern wirklichkeit), sich stellen, geberden, eigenttich wol sich thun, vgl. I, 1 und sich geben th. 4¹, 1, 1719.
a)
thun wie, so, als:
ligstu, so gehet iederman fürüber .. und thuͦt als sehe man dich nimmer. sprichw. 2, 38ᵇ; ich thät als wenn ich's nicht merkte. Simpl. 1, 315, 21; er thet dergleichen, als wenn er nirgends da gewesen wer. rollw. 186, 22; er thut, als wenn er krank wäre. 1896ᵃ; der thut, als ob er kein wasser betrübt. 1, 408; das mädchen that, als verstünde sie das sticheln und reden nicht. 1, 300;
du thust vor mir noch als wüsztest du nicht wo ich sei. br. 2515 (8, 34) Weim.; er thut nur so. werke 33, 279;
wie thust mein alte, bist nit klug!
14, 30, 34;
so thuͦ als werstu taub.
Grobian. 2204;
aber die jungfrau
that, als hörte sie nicht.
ged. 1, 202;
und ich thu', als kennt' ich dich nicht.
1, 305;
(sie) spreizen sich, werfen sich in die brust,
thun, als wenn sie zu fürnehm wären,
mit dem bauer ein glas zu leeren.
Wallenst. lager 1).
12, 15 (b)
sonst mit einem adverb der art und weise: Pickelhering .. thut sehr matt und müde. Schoch stud. leb. D;
den alten mann will man nicht kennen, da thut man so fremd, so fürnehm. 2, 144; Narcisz fing an sich zurückzuziehen,
und fremd zu thun. 19, 298; verdrieszlich oder fremd thun. 24, 273; er nahm sich vor recht trotzig zu thun, und auf diese weise seine verlegenheit zu verbergen. 19, 109; er that feindlich böse, wie einer der kein herz hat und's nit will merken lassen. 8, 70;
grosz thun, ostentare 2352: ich könnte grosz thun und sagen .. 3, 406; grosz thun mit. 2, 375. 7, 346; stolz thun mit 3, 316; sehr thun um, sehr jammern um 310; kleglich thun.
kläglich thun um 1, 3, 6. 18, 323.
kein elephant kan so scheu und furchtsam thun.
677;
man lächelte, man that galant.
fab. (1751) 2, 139;
der that sehr erschrocken.
Piccol. 5, 2);
12, 194 (denn, wenn du böse thust, so kann sie nichts erfreun.
7, 33;
(wenn ich) anbei noch etwas schüchtern thu.
ged. 166 Weinhold;
mancher thut kränker als er ist;
thu nicht gesünder als du bist.
poet. tageb. 259;
sein bruder also kleglich dat.
fastn. sp. 1148;
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1891), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 434, Z. 60.
thun, n.
thun, n.
der substantivisch gebrauchte infinitiv des vorigen.
1)
das thätigsein, handeln, sich verhalten.
a)
ohne adjectiv:
ordinir all dein thuͦn und lon (lassen). baum d. seligkeit (1518) 5ᵃ; der menschen thun und lassen ordnen, humanos actus dirigere. 412ᵇ; ich sehe an alles thun, das unter der sonnen geschicht. pred. 1, 14; (gott) trifft einen iglichen nach seinem thun. Hiob 34, 11; der man war hart und böshaftig in seinem thun. 1 Sam. 25, 3; verkündiget unter den leuten sein (gottes) thun. ps. 9, 12; sie wollen nicht achten auf das thun des herrn, noch auf die werk seiner hende. 28, 5; dis ir thun ist eitel thorheit. 4, 14; weil aber der bapst das thun nicht frei leszt. werke 3, 54ᵃ; das thun schadet nicht, die lere aber ist der teufel. 54ᵇ;
ihr herren kehret euch nichts an sein thun. kunst über alle künste 123, 18; wissen und thun musz bei einander sein. 639; ich erzehlete ihm mein thun (meinen handel, mein geschäft) Simpl. 1, 344, 26 Kurz; ein volk, .. dessen thun und wandel wir lieben. 4, 414, 19;
der mensch ward zum thun und nicht zum vernünfteln erschaffen. 11, 23; nicht das predigen der humanität, sondern das thun (das ausüben derselben) hat wert. spaz. 487; der priester thun war immer feige rache. theater 1, 101; ein erhöheter grad der wärme (des publikums) .. erleichterte alles thun der künstler. theatr. laufb. 80, 35 neudruck; nach ihnen (gesetzen) war mein thun und lassen eingerichtet. 17, 370; in all seinem thun und lassen hatte das kind etwas sonderbares. 18, 171; ihr thun und treiben 17, 267, und leisten. 22, 223;
(er) ist müd und matt, wenns ans thun (an die arbeit) geht. ges. schrift. 9, 181; jedes thun hat seine zeit. ges. werke 9, 226; ich habe witterung bekommen ,.. dasz etwas im thun (im werke) sein möge. J. Jenatsch 52;
jetzt es ist nicht meines thuns. 4, 123. Tristr. 4, 181. 1, 186; es ist ein thun, es ist einerlei. kurhess. idiot. 412.
ich vorhte zunmâʒen
daʒ tûn und daʒ lâʒen.
En. 56, 38;
nu gebiet nâch iweren mâʒen
mîn tuon odr mîn lâʒen (ob ich es thun oder unterlassen
soll).
Parzival 405, 15;
gott würkt in uns das tûn und wellen.
Barbali v. 1382;
man kann im thun
doch gleich wol ruhn.
3, 7, 83;
aller menschen thun führet an das hoffen,
dann man beszres stets haben wil getroffen.
2, 7, 40;
du (gott) richtest dich nach unserm thun.
Öst.;
343 er, dieser grosze herr, erschöpfet meine kräfte,
und treibet oft im thun zurücke mein geschäfte.
24;
es solt' ihr ganzes leben
im thun, im thun bestehn.
dicht. 276 Gödeke;
sein thun und wesen war erhaben.
krit. ged. 27 (1, 695) neudr.,
ihr äuszerliches thun.
32 (1, 838);
auch des menschen thun
ist eine aussaat von verhängnissen,
gestreuet in der zukunft dunkles land,
den schicksalsmächten hoffend übergeben.
Piccol. 2, 6);
12, 113 ( übel stimmt
der weiber klagen zu dem thun der männer.
284 (Wallenst. tod 3, 6);
gut redest du. dasz ich von deinem thun
ein gleiches rühmen könnte!
6, 206 (Iphig. in Aulis 5, 2);
des menschen thun ist nicht immer sein wollen.
sonette 209;
welchs doch nit ist von meinem thon (was doch nicht meine sache ist).
Es. 2, 31, 111;
b)
mit einem adjectiv: sein gröst thun ist alles bescheiszen und verderben. Garg. 245ᵇ;
so war er eines ehrlichen und ernsthaften thuns. (1650) 1, 51; ihr possierliches thun und reden. kunst über alle künste 180, 6; dasz oft den mächtigsten kriegsobristen diese oder jene provintz mit ross und wägen durchzureisen ein gar schweres und der forcht halber unsicheres thun ist. 795;
bei dem unablässigen thun und treiben, was zwischen uns stattfand. 31, 64; ein freches thun. Urania 5, 475;
vorwärts ein emsig thun und hinterrücks faulheit. schuldenb. 404; alle anwesenden empfanden, das dies ein wackeres thun war. handschr. 2, 254; das eigenmächtige thun des hauptmanns. J. Jenatsch 136.
es wächst kein ärgers thun für menschen auf der welt
als silber; dieses macht, dasz städte wüste bleiben,
disz kan die männer weg von hausz und hofe treiben.
1, 173;
neiden und geneidet werden
ist das meiste thun auf erden.
2, 3, 69;
(wir müssen) so viel eitles thun in dieser welt noch sehn.
Parnasz 452;
das wilde thun der ungeschlachter lippen.
57;
es ist ein seltzams thun, dasz wir uns so bemühen
umm ehre, geld und kunst.
74;
das süsze thun, das wir die liebe nennen.
147;
dennoch ist der wunsch erfüllet,
und das sehnlich thun gestillet.
320;
da geht es an ein zärtlich thun;
da läszt der kusz den mund nicht ruhn.
128;
dein kurtzes thun verstört den aberwitz.
u. 57 neudruck;
sein lastervolles tuhn, das recht und tugend höhnt.
260;
entschlafen sind nun wilde triebe
mit jedem ungestümen thun.
Faust 1183 Weim.);
12, 64 (ich lobe bescheidenen sinn in täglichen thuns vorgängen.
2, 257;
2)
das benehmen, betragen, der umgang Schm.² 1, 577. kärnt. wb. 76, tirol. das tüen 773.
3)
mit einem anwesen oder einem amte verbundenes geschäft, der besitz überhaupt: in groszem thuen sein. a. a. o.; ein kleines tuen haben. a. a. o.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1891), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 455, Z. 17.
thun, m.
thun, m.
was thunfisch, aus franz. thon, ital. tonno ( 37, 240) vom griech.-lat. thunnus, thynnus; der thon reise 8 (1803) 287; die thunnen Plin. 300 ff. Gesners fischb. 58ᵃ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1891), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 456, Z. 50.
tun, vb.
tun, vb.,
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 12 (1952), Bd. XI,I,II (1952), Sp. 1772, Z. 43.
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- thränenjahr, n.
- thränenkammer, f.
- thränenkelch, m.
- thränenklage, f.
- thränenkrug, m.
- thränenkünstelei, f.
- thränenlabsal, n.
- thränenlast, f.
- thränenlauf, m.
- thränenlauge, f.
- thränenleer, adj.
- thränenleid, n.
- thränenlied, n.
- thränenloch, n.
- thränenlos, adj.
- thränenlust, f.
- thränenlächeln, n.
- thränenmahl, n.
- thränenmasz, n.
- thränenmeer, n.
- thränenmiene, f.
- thränenmüde, adj.
- thränenmünze, f.
- thränennacht, f.
- thränennasz, adj.
- thränennebel, m.
- thränenopfer, n.
- thränenorden, m.
- thränenpaar, n.
- thränenperle, f.
- thränenperlend, part.
- thränenpflege, f.
- thränenpressen, n.
- thränenpunkt, m.
- thränenquell, m., n.
- thränenquelle, f.
- thränenregen, m.
- thränenreich, adj.
- thränenrinne, f.
- thränenrinnen, n.
- thränenruhe, f.
- thränenröthe, f.
- thränensaal, m.
- thränensaat, f.
- thränensack, m.
- thränensaft, m.
- thränensalz, n.
- thränensatt, adj.
- thränensaugen, n.
- thränenschauer
- thränenschild, n.
- thränenschimmer, m.
- thränenschleuse, f.
- thränenschmuck, m.
- thränenschwamm, m.
- thränenschwanger, adj.
- thränenschwellend, partic.
- thränenschwer, adj.
- thränensee, m., f.
- thränenspeise, f.
- thränenspur, f.
- thränenstoff, m.
- thränenstrom, m.
- thränenstunde, f.
- thränensturm, m.
- thränensturz, m.
- thränensucht, f.
- thränensumme, f.
- thränensäen, n.
- thränentag, m.
- thränentaufe, f.
- thränenthal, n.
- thränenthau, m.
- thränenthierchen, n.
- thränentopf, m.
- thränentrank, m.
- thränentrocken, adj.
- thränentropfe, m.
- thränentropfen, m.
- thränentrunken, adj.
- thränenträchtig, adj.
- thränentränke, f.
- thränentrüb, adj.
- thränentuch, n.
- thränenumschwommen, partic.
- thränenurne, f.
- thränenverblutung, f.
- thränenvergieszend, partic.
- thränenvoll, adj.
- thränenwacht, f.
- thränenwarze, f.
- thränenwasser, n.
- thränenweg, m.
- thränenweide, f.
- thränenwein, m.
- thränenweisz, adj.
- thränenwelle, f.
- thränenwert, adj.
- thränenwoge, f.
- thränenwolke, f.
- thränenwonne, f.
- thränenwort, n.
- thränenwut, f.
- thränenwürdig, adj.
- thränenzart, adj.
- thränenzoll, m.
- thränenzuber, m.
- thränenzähler, m.
- thränenübung, f.
- thränhöhle
- thränlein, n.
- thränlos, adj.
- thräntöpflein, n.
- thränumröthet, part.
- thränung, f.
- thrönchen, n.
- thrönen, verb.
- thrönlein, n.
- thudichum
- thuer, m.
- thuerei, f.
- thulich
- thulich, adj. und adv.
- thulichkeit, f.
- thum
- thum, m., n.
- thun
- thun, m.
- thun, n.
- thuner
- thunfisch, m.
- thunichtgut, m.
- thunlich, adj. und adv.
- thunlichkeit, f.
- thurm, m.
- thurmab, adv.
- thurmanlage, f.
- thurmartig, adj. und adv.
- thurmbau, m.
- thurmbauer, m.
- thurmbefestigung, f.
- thurmbegeisterung, f.
- thurmbekränzt, partic.
- thurmbeladen, partic.
- thurmberg, m.
- thurmbewehrt, partic.
- thurmbewohner, m.
- thurmbläser, m.
- thurmboden, m.
- thurmbote
- thurmdach, n.
- thurmeinsamkeit, f.
- thurmeinsperren, n.
- thurmesgipfel
- thurmesklause, f.
- thurmeskranz
- thurmesrunde, f.
- thurmeswart
- thurmeszinne
- thurmeule, f.
- thurmfalk, m.
- thurmfenster, n.
- thurmfisch, n.
- thurmförmig, adj.
- thurmgalerie, f.
- thurmgebäude, n.
- thurmgelasz, n.
- thurmgemach, n.
- thurmgemäuer, n.
- thurmgerüst, n.
- thurmgeschosz, n.
- thurmgewölbe, n.
- thurmgipfel, m.
- thurmgleich, adj. und adv.
- thurmglocke, f.
- thurmgrab, n.
- thurmhalle, f.
- thurmhaube, f.
- thurmhaus, n.
- thurmhelm, m.
- thurmherr, m.
- thurmhoch, adj. und adv.
- thurmhorn, n.
- thurmhut, m.
- thurmhöhe, f.
- thurmhüter, m.
- thurmhüterisch, adj.
- thurmkapelle, f.
- thurmkerker, m.
- thurmknauf, m.
- thurmknecht, m.
- thurmknopf, m.
- thurmkohl, m.
- thurmkranz, m.
- thurmkraut, n.
- thurmkreuz, n.
- thurmkrähe, f.
- thurmkräusel, m.
- thurmkönig, m.
- thurmloch, n.
- thurmlohn, m.
- thurmluke, f.
- thurmlöse, f.
- thurmlösung, f.
- thurmmann, m.
- thurmmasz, n.
- thurmmauer, f.
- thurmnest, n.
- thurmpalast, m.
- thurmpfeifer, m.
- thurmpforte, f.
- thurmplatte, f.
- thurmplatz, m.
- thurmrabe, m.
- thurmreich, adj.
- thurmriese, m.
- thurmsaat, f.
- thurmschiff, n.
- thurmschlosz, n.
- thurmschlüssel, m.
- thurmschnecke, f.
- thurmschwalbe, f.
- thurmschwelle, f.
- thurmsegler, m.
- thurmseite, f.
- thurmsenf, m.
- thurmspitze, f.
- thurmstatt, f.
- thurmstrafe, f.
- thurmstube, f.
- thurmthor, n.
- thurmthür, f.
- thurmtreppe, f.
- thurmträger, m.
- thurmtüter, m.
- thurmuhr, f.
- thurmwache, f.
- thurmwart, m.
- thurmwarte, f.
- thurmwiedehopf, m.
- thurmwohnung, f.
- thurmwächter, m.
- thurmzelle, f.
- thurmzimmer, n.
- thurmzinne, f.
- thurmähnlich, adv.
- thurmöffnung, f.
- thurn
- thurold
- thurren
- thurst
- thuung, f.
- thymian, m.
- thymseide, f.
- thyrsusschwinger, m.
- thälchen, n.
- thäle
- thälerbewohner
- thälerchen, n.
- thälerer, m.
- thälerfalte, f.
- thälern, verb.
- thälerreich, adj.
- thälerwärts
- thäte, f.
- thätelei, f.
- thäteln, verb.
- thäter, m.
- thäterin, f.
- thäterschaft, f.
- thätig, adj. und adv.
- thätigen, verb.
- thätiger, m.
- thätigfroh, adj.
- thätigkeit, f.
- thätigkeitsergebnis, f.
- thätigkeitskraft, f.
- thätigkeitskreis, f.
- thätigkeitsliebe, f.
- thätigkeitslust, f.
- thätigkeitssinn, f.
- thätigkeitstrieb, f.
- thätigkeitswort, f.
- thätiglich, adv.
- thätlein, n.
- thätler, m.
- thätlich, adj. und adv.
- thätlichkeit, f.
- thätner, m.
- thäueln, verb.
- thönern, adj.
- thör, adj.
- thörecht
- thöreln, verb.
- thören, verb.
- thöricht, adj. und adv.
- thörichtig, adj. und adv.
- thörichtigkeit, f.
- thörig, adj. und adv.
- thörin, f.
- thörisch, adj. und adv.
- thörlein, n.
- thörlein, n.
- thörlich, adj. und adv.
- thörung, f.
- thür, f.
- thürangel, m., f.
- thürbalken, m.
- thürband, n.
- thürbank, f.
- thürbeschlag, m.n.
- thürbeschläge, m.n.
- thürbogen, m.
- thürbrüstung, f.
- thürchen, n.
- thüre
- thüre, f.
- thüreinfassung, f.
- thürenfenster
- thürenring
- thürfalle, f.
- thürfeld, n.
- thürfenster, n.
- thürflügel, m.
- thürfutter, n.
- thürgehenk, n.
- thürgemälde, n.
- thürgericht, n.
- thürgerüst, n.
- thürgeschwell, n.
- thürgesims, n.
- thürgestell, n.
- thürgewände, n.
- thürgewölbe, n.
- thürgezierd, f.
- thürglocke, f.
- thürgriff, m.
- thürhaken, m.
- thürhammer, m.
- thürhaspel, m.
- thürhut, f.
- thürhüter, m.
- thürhüterei, f.
- thürhüterin, f.
- thürklappen, n.
- thürklingel, f.
- thürklinke, f.
- thürklopfer, m.
- thürklöpfel, m.
- thürknecht, m.
- thürknopf, m.
- thürleibung, f.
- thürlein, n.
- thürleingeiger, m.
- thürleinkappe, f.
- thürleinsperrer, m.
- thürleiste, f.
- thürlen, verb.
- thürler, m.
- thürlos, adj.
- thürmchen, n.
- thürmebekrönt, partic.
- thürmegeschmückt, partic.
- thürmen, verb.
- thürmer, m.
- thürmerin, f.
- thürmig, adj.
- thürmisch
- thürmlein, n.
- thürmung, f.
- thürnachbar, m.
- thürnagel, m.
- thürnische, f.
- thürnitz
- thürpfeiler, m.
- thürpfoste, m.f.
- thürpfosten, m.f.
- thürriegel, m.
- thürring, m.
- thürrinken, m.
- thürritz, m.f.
- thürritze, m.f.
- thürschaft, m.
- thürschlag, m.
- thürschlieszer, m.
- thürschlieszerei, f.
- thürschlosz, n.
- thürschlusz, m.
- thürschlüssel, m.
- thürschnalle, f.
- thürschnecke, f.
- thürschwelle, f.
- thürseite, f.
- thürsitzer, m.
- thürsohle, f.
- thürspalt, m.f.
- thürspalte, m.f.
- thürspan, m.
- thürsparren, m.
- thürsperrer, m.
- thürsteher, m.
- thürstein, m.
- thürstelle, f.
- thürstock, m.
- thürstudel
- thürsturz, m.
- thürstück, n.
- thürsäule, f.
- thürteppich, m.
- thürverhang, m.
- thürvorhang, m.
- thürwächter, m.
- thürwärter, m.
- thürwölbung, f.
- thürängeln, verb.
- thüröffnung, f.
- tic
- ticht
- tichter
- tichter, n.
- tick
- tick, m.
- ticken, verb.
- tickern, verb.
- ticktack
- ticktacken, verb.
- tiech
- tiechter
- tiechter, n.
- tief, adj. und adv.
- tief, n.
- tiefanbetend, partic.
- tiefaufsteigend, partic.
- tiefauftönend, partic.
- tiefbau, m.
- tiefbedacht, partic.
- tiefbeklommen, partic.
- tiefbekümmert, partic.
- tiefbetonung, f.
- tiefbetrübt, partic.
- tiefbewegt, partic.
- tiefbewurzelt
- tiefblau, adj.
- tiefblick, m.
- tiefblickend, partic.
- tiefblüte, f.
- tiefbohrung, f.
- tiefbraun, adj.
- tiefbrennend, partic.
- tiefbutz, m.
- tiefdenkend, partic.
- tiefdenker, m.
- tiefdringend, adj.
- tiefe, f.
- tiefebene, f.
- tiefeindringend
- tiefelend, adj.
- tiefempört, partic.
- tiefen, verb.
- tiefenlinie, f.
- tiefenlänge, f.
- tiefenmesser, m.
- tiefer, m.
- tieferbost, partic.
- tieferforscht, partic.
- tieferkrankt, partic.
- tiefernst, adj.
- tieferschrocken, partic.
- tieferzitternd, partic.
- tieffassend, partic.
- tieffisch, m.
- tiefflutend, partic.
- tieffühlend, partic.
- tiefgang, m.
- tiefgebeugt, partic.
- tiefgeborsten, partic.
- tiefgebräunt, partic.
- tiefgebückt, partic.
- tiefgedacht, partic.
- tiefgefühl, n.
- tiefgefühlt, partic.
- tiefgeheim, adj.
- tiefgehend, partic.
- tiefgeholt, partic.
- tiefgekränkt, partic.
- tiefgekrümmt, partic.
- tiefgelehrt, partic.
- tiefgeneigt, partic.
- tiefgeprägt, partic.
- tiefgeprüft, partic.
- tiefgerichtet, partic.
- tiefgerührt, partic.
- tiefgeschlagen, partic.
- tiefgeschärft, partic.
- tiefgeschöpft, partic.
- tiefgesenkt, partic.
- tiefgesessen, partic.
- tiefgestimmt, partic.
- tiefgestürzt, partic.
- tiefgesucht, partic.
- tiefgesunken, partic.
- tiefgetreten, partic.
- tiefgetroffen, partic.
- tiefgewölbt, partic.
- tiefglühend, partic.
- tiefgriff, m.
- tiefgrund, m.
- tiefgrübelnd, partic.
- tiefgrüblicht, adj.
- tiefgründend, partic.
- tiefgründig, adj.
- tiefgänger, m.
- tiefhammer, m.
- tiefheilig, adj.
- tiefheit, f.
- tiefherzlich, adj.
- tiefhohl, adj.
- tiefhängend, partic.
- tieficht, adj.
- tiefinnen, adv.
- tiefkielig, adj.
- tiefkrank, adj.
- tiefland, n.
- tieflich, adv.
- tiefliegend, partic.
- tieflos, adj.
- tiefloth, n.
- tiefnis, f.
- tiefreichend, partic.
- tiefreif, adj.
- tiefrührend, partic.
- tiefschattend, partic.
- tiefschattig, adj.
- tiefschauend
- tiefschlafend, partic.
- tiefschmerzlich, adj. und adv.
- tiefschollig, adj.
- tiefschwarz, adj.
- tiefschweigend, partic.
- tiefschäftig, adj.
- tiefsehend, partic.
- tiefseufzend, partic.
- tiefsichtig, adj.
- tiefsinn, m.
- tiefsinnend, partic.
- tiefsinnig, adj. und adv.
- tiefsinnigkeit, f.
- tiefsitzig, adj.
- tiefstark, adj.
- tiefstechend, partic.
- tiefstelle, f.
- tiefstollen, m.
- tiefstudierer, m.
- tiefsumpfig, adj.
- tiefthal, n.
- tieftonig, adj.
- tiefträumend, partic.
- tiefung, f.
- tiefunterst, adj.
- tiefverborgen, partic.
- tiefverhüllend, partic.
- tiefverhüllt, partic.
- tiefverkümmert, partic.
- tiefverloren, partic.
- tiefvernarbt, partic.
- tiefverschuldet, partic.
- tiefverschwiegen, partic.
- tiefverstört, partic.
- tiefverwachsen, partic.
- tiefverwundet, partic.
- tiefwirbelnd, partic.
- tiefwundend, partic.
- tiefwünschend, partic.
- tiefzerrissen, partic.
- tiefäugig, adj.
- tiegel, m.
- tiegelbrei, m.
- tiegelbrenner, m.
- tiegelchen, n.
- tiegelfusz, m.
- tiegelgieszerei, f.
- tiegelkuchen, m.
- tiegellicht, n.
- tiegelmus, n.
- tiegelofen, m.
- tiegelprobe, f.
- tiegelzange, f.
- tiegen, n.
- tieger, m.
- tieger, m.
- tiele
- tier, n.
- tieren
- tifteln
- tigel, m.
- tiger, m.
- tigeranfall, m.
- tigerart, f.
- tigerartig, adj.
- tigerauge, n.
- tigerbein, n.
- tigerblick, m.
- tigerblume, f.
- tigerbohne, f.
- tigerbrut, f.
- tigerbändiger, m.
- tigerdecke, f.
- tigererz, n.
- tigerfell, n.
- tigerflecken, m.
- tigerfusz, m.
- tigerfüszig, adj.
- tigergegend, f.
- tigergeist, m.
- tigergekrös, n.
- tigergeschichte, f.
- tigergriff, m.
- tigergrimm, m.
- tigerhaufe, m.
- tigerhaut, f.
- tigerherz, n.
- tigerholz, n.
- tigerhund, m.
- tigeriltis, m.
- tigerin, f.
- tigerisch, adj.
- tigerjagd, f.
- tigerkatze, f.
- tigerkegel, m.
- tigerklaue, f.
- tigerkralle, f.
- tigerkraut, n.
- tigerlilie
- tigerlächeln, n.
- tigermark, n.
- tigermilch, f.
- tigermotte, f.
- tigermuschel, f.
- tigermutter, f.
- tigern, verb.
- tigernadel, f.
- tigerpelz, m.
- tigerpferd, n.
- tigerprobe, f.
- tigerrachen, m.
- tigerraupe, f.
- tigerreiher, m.
- tigerross, n.
- tigerschar, f.
- tigerschlange, f.
- tigerschnecke, f.
- tigerschnell, adj. und adv.
- tigerseele, f.
- tigersinn, m.
- tigerspinne, f.
- tigersprung, m.
- tigerstall, m.
- tigerthat, f.
- tigerthier, n.
- tigertute, f.
- tigertödter, m.
- tigerwald, m.
- tigerwolf, m.
- tigerwut, f.
- tigerzahn, m.
- tigerzunge, f.
- tigrisch
- tik
- tilatzen
- tiletzen
- tilgbar, adj.
- tilgen, verb.
- tilger, m.
- tilgerin, f.
- tilgicht, adj.
- tilgung, f.
- tiliri
- tilitz
- till
- tille
- tillen, verb.
- tilletzen, verb.
- tillmann
- tillmesser
- tilmann, m.
- tilnitz
- tiltap
- tiltap, m.
- timf, m.
- timmer
- timmerwurst, f.
- timnitz, f.
- timp, m.
- timpelmütze, m.
- timpenbiter, m.
- timpenbri, m.
- timpenbrot, m.
- timpendreher, m.
- timpenmehl, m.
- timpenn', m.
- timpenstuten, m.
- timpf, m.
- timpfel
- timpkanne, m.
- timpmütze, m.
- tinctur, f.
- ting
- tingel
- tingel, m.
- tinke
- tintart
- tinte
- tinte, f.
- tintenfasz
- tintenfisch
- tintenflasche
- tintenfleck
- tintenglas
- tintenhorn
- tintenjunker
- tintenklecker
- tintenklecks
- tintenmeer
- tintenmolch
- tintenschwärze
- tintensee
- tintenskizze
- tintenstrich
- tintenstufe
- tintenteufel
- tintentiegel
- tipfel
- tipp
- tippel
- tippen, verb.
- tirade, f.
- tirasz, m.
- tireli
- tirelieren, verb.
- tirili
- tirilieren, verb.
- tirmen
- tirmen
- tirmer, m.
- tirmung, f.
- tisch, m.
- tischbank, f.
- tischbecher, m.
- tischbedienung, f.
- tischbein, n.
- tischbereitung, f.
- tischbesucher, m.
- tischbett, n.
- tischbier, n.
- tischblatt, n.
- tischbohrer, m.
- tischbrett, n.
- tischbuch, n.
- tischbursch, m.
- tischchen, n.
- tischdecke, f.
- tischdecker, m.
- tischdienen, n.
- tischdiener, m.
- tischdienst, m.
- tischdrucke
- tischeck, n.f.
- tischecke, n.f.
- tischeln, verb.
- tischelung, f.
- tischen, verb.
- tischen, verb.
- tischende, n.
- tischer, m.
- tischerei, f.
- tischereignis, n.
- tischern, verb.
- tischfazelet, n.
- tischflügel, m.
- tischfrage, f.
- tischfreude, f.
- tischfreund, m.
- tischfreundschaft, f.
- tischfusz, m.
- tischförmig, adj.
- tischgast, m.
- tischgebet, n.
- tischgebrauch, m.
- tischgefangener, m.
- tischgeld, n.
- tischgenossenschaft, f.
- tischgenosz, m.
- tischgericht, n.
- tischgerät, n.
- tischgesang, m.
- tischgeschirr, n.
- tischgeselle, m.
- tischgesellin, f.
- tischgesellschaft, f.
- tischgesellschafter, m.
- tischgespräch, n.
- tischgestell, n.
- tischgezeug, n.
- tischglocke, f.
- tischgut, n.
- tischgutsche, f.
- tischgänger, m.
- tischhalter, m.
- tischhaupt, n.
- tischherr, m.
- tischhimmel, m.
- tischholz, n.
- tischhöflichkeit, f.
- tischkanne, f.
- tischkante, f.
- tischkeil, m.
- tischkleid, n.
- tischklopfen
- tischkonfekt, n.
- tischkorb, m.
- tischkrieg
- tischkrug, m.
- tischkästlein, n.
- tischlade, f.
- tischlaken, n.
- tischleerer, m.
- tischlege, f.
- tischlehen, n.
- tischlein, n.
- tischler, m.
- tischlerei, f.
- tischlerin, f.
- tischlied, n.
- tischlinie, f.
- tischmacher, m.
- tischmesser, n.
- tischmusik, f.
- tischmärlein, n.
- tischnachbar, m.
- tischnachbarin, f.
- tischnarr, m.
- tischnehmen, n.
- tischordnung, f.
- tischort, n., m.
- tischplatte, f.
- tischplatz, m.
- tischpolster, m., n.
- tischpresse, f.
- tischprophet
- tischpräsident, m.
- tischrat, m.
- tischraumig
- tischrecht, n.
- tischrede, f.
- tischredner
- tischreihe, f.
- tischring, m.
- tischrücken, n.
- tischsalvet, n.
- tischschiefer, m.
- tischschlosz, n.
- tischschragen, m.
- tischschuld, f.
- tischsegen, m.
- tischserviet, n.
- tischsitzen, n.
- tischsitzung, f.
- tischstatt, f.
- tischstil, m.
- tischtapét, n.
- tischtascheln, verb.
- tischteller, m.
- tischteppich, m.
- tischthat, f.
- tischtitel, m.
- tischtracht, f.
- tischtrucke, f.
- tischtrunk, m.
- tischtuch, n.
- tischtuchpresse, f.
- tischturnier, n.
- tischtüchlein, n.
- tischuhr, f.
- tischung, f.
- tischunterhaltung, f.
- tischverband, m.
- tischvermessung, f.
- tischverzierung, f.
- tischvetter, m.
- tischwarten, n.
- tischwein, m.
- tischwirt, m.
- tischwirtin, f.
- tischwäsche, f.
- tischzeit, f.
- tischzeug, n.
- tischzierde, f.
- tischzimmer, n.
- tischzorn, m.
- tischzucht, f.
- tischzwehle, f.
- titel, m.
- titel, m.
- titelbischof, m.
- titelblatt, n.
- titelbogen, m.
- titelbrauch, m.
- titelbuch, n.
- titelbuchstabe, m.
- titelchen, n.
- titelchen, n.
- titelfeld, n.
- titelfürst, m.
- titelgrosz, adj.
- titelheiliger, m.
- titelieren, verb.
- titelkaiser, m.
- titelkaufen, n.
- titelknecht, m.
- titelkupfer, n.
- titelkönig, m.
- titellos, adj.
- titelmarkt, m.
- titeln, verb.
- titelnarr, m.
- titelpracht, f., früher m.
- titelprunk, m.
- titelrolle, f.
- titelschall, m.
- titelschweif, m.
- titelsucht, f.
- titeltand, m.
- titelung, f.
- titelwort, n.
- titilieren
- titsche, f.
- titschen, verb.
- titte, f.
- titul, m.
- titular, adj.
- titularbischof
- titularbuch
- titularfest, n.
- titularfürst, m.
- titulargatte, m.
- titularkönig, m.
- titulatur, f.
- titulieren, verb.
- titulierung, f.
- tituskopf, m.
- titán, n.
- titánen
- titánin, f.
- titánisch, adj. und adv.
- toast, m.
- tob
- tob, adj.
- tobak, m.
- tobak, m.
- tobanfall, m.
- tobbreme
- tobel, m. und n.
- tobel, m. und n.
- tobeln, verb.
- toben, n.
- toben, verb.
- tobend
- tobendig, adj.
- tober, m.
- toberich
- toberig
- toberin, f.
- tobewelle, f.
- tobewut, f.
- tobgerste, f.
- tobheit, f.
- tobig, adj.
Zitationshilfe
„thun“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/thun>.
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