Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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tick

tick,
schallwort, nd. tik, franz. tic, gewöhnlich verbunden mit ablautendem tack, auch tuck.
1)
lockruf für hühner (das locken des hahnes nachahmend), tick-tick! Danneil 223ᵃ, tik tik! auch tuk tuk brem. wb. 5, 67; tikke tikke! Dähnert 486ᵃ.
2)
vom taktmäszigen schlage des uhrpendels und von ähnlich klingenden schlägen: die uhr, der puls geht tik tik Hennig preusz. wb. 275; tick tack (franz. tic tac) tic toc Frisch 962ᵃ: man hörte die tropfen tick tack, tick tack auf die ziegel herunter rauschen. Hauff werke (1869) 4, 423; mein herz schlägt tikketakk Schütze 4, 260; vernunft und witz schläft ein, wenn wie ein pendel sein (des Alexandriners) tiktak beständig schallt. Gervinus⁵ 4, 27; gehäuft tick-tick-tick, tack-tack-tack Elis. Charl. (1871) 123; subst. das ticktack, der pendel, die uhr Danneil 223ᵃ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1891), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 479, Z. 30.

tick, m.

tick, m.
1)
nd. tik, ein tickender schlag, eine tippende berührung (mit den fingerspitzen oder anderen spitzigen dingen) brem. wb. 5, 67. Dähnert 486ᵃ. Schambach 230ᵃ; kärnt. tick ein einmaliges berühren, neckerei Lexer 61, s. oberd. zick : tick für tack (engl. tap for tap) Schlegel Heinrich IV zweiter th. 2, 1; niederd. tikk oder tokk-takk-tukk spielen, ein kinderspiel (sieh ticken 2; schweiz. ziggi machen, spielen Stalder 2, 474).
2)
tick, tik, tic aus franz. tic, fehlerhafte oder lächerliche gewohnheit, wunderlicher einfall, laune, grille Frisch frz.-teutsch. wb. 962ᵃ, ital. ticchio hartnäckigkeit, einbildung Rädlein ital.-teutsch. wb. 430. Diez⁴ 406 vermutet im ital. ticchio das ahd. ziki böckchen, wie auch das gleichbedeutende capricio aus capra gebildet ist: er hat seinen eigenen tick. Frischbier preusz. sprichw. 3762; weil Elisens kammermädchen den tick hatte die verschwiegenheit zu spielen. Siegfr. v. Lindenb. 3, 54;
doch hat jeder seinen tick.
Voss ged. 4, 52f.;
wenn etwa der eine oder andere (staatsmann) den mystischen tick hat, womit er alle seine miszgriffe und miszgeschicke übertüncht. Klinger betr. (1803) 2, 53; die Engländer in Rom hatten einen andern tick: sie studierten nichts nach der natur. Hackert bei Göthe 37, 367; er (prof. Kästner) hat als mathematiker den besondern tick, die physiker anzufeinden. Göthe 54, 187; diese (schauspieler) haben den wunderlichen tick, die eigennamen undeutlich auszusprechen. 45, 159; es war sonst mit ihm (Tischbein) gut leben, nur ein gewisser tik war auf die länge beschwerlich. er liesz nämlich alles was er zu thun vorhatte, in einer art unbestimmtheit, wodurch er oft .. andere zu schaden und unlust brachte. 29, 324; der fehler kommt aus einem gewissen realistischen tic. an Schiller 184 (2, 121); weil er (Homer) bei jeder gelegenheit einen etwas bösartigen tik gegen die insel (Sicilien) äuszere. Seume spaziergang 267.
3)
geschicklichkeit, kunstgriff, kniff, vgl. engl. trick: vielen ist es (der freie erwerb) ein einfacher tick, .. vielen eine langsam zu erringende kunst. G. Keller ges. werke 1, 387.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1891), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 479, Z. 45.

tik

tik,
s. tick.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1891), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 499, Z. 72.

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Zitationshilfe
„tick“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/tick>.

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