Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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diechter, dichter, tiechter, tichter, n.

diechter dichter tiechter tichter, n.
nepos ist von diech femur abzuleiten, da die verwandtschaftsgrade von den gliedern des menschlichen leibes den namen erhalten, wie enkel an talus erinnert; vergl. Rechtsalt. 470.
der ohse und jenes rindes kalp
sint geswistertihter vaterhalp
Renner 7513.
ein kinds sun, ein dichter, änkel nepos. ein kinds kind sun, ein kinds dichter änkel pronepos Dasypod. 150ᵇ. 314ᶜ; so auch urtiechter; an kindeskinder die wir tichter nennen, nachgehende kindskinder als urtichter, groszurtichter Würzb. landesgerichtsordnung von 1618. das testierende tichter das. bei Schmeller 1, 427. tiechters tiechter abnepos Eheordnung zu Rotenburg an der Tauber 1656. tiechters frau pronurus. dasz der vatter oder ahnherr solch aufborgen ihrer söhne und diechtere bewilliget Frankf. reformation 2, 1. §. 4. Frisch 2, 371 nimmt auch dichter f. neptis an, tiechters tiechter abnepos abneptis, tiechters man progener. als eigenname in einem weisthum vom jahr 1460, Henne Diechter wonhaftig zu Unsenborn 3, 433.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1857), Bd. II (1860), Sp. 1099, Z. 39.

tiechter

tiechter,
s. diechter.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1891), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 480, Z. 32.

tiger, tieger, m.

tiger, tieger, m.,
mhd. tiger in der zusammensetzung tigertier, sonst mit der griech. - lat. form tigris; nhd. tiger, tieger (auch fem. wie im lat., s. bei klein III, 3, b und das tiger, nämlich tigerthier Stieler 2258. D. v. d. Werder Ariost 8, 67, 4); schwachformig gen. plur. der tiegern Haller tageb. 131 Hirzel.
1)
felis tigris Heyden Plinius im register (im text tigerthier) Nemnich 1602, z. b. königlicher tiger Göthe 15, 320;
du wagest dich so kühnlich in den wald,
als ob kein tieger um uns wohne.
Lichtwer fabeln 120 (3, 17);
(freistatt, der) so manches zarte lämmchen schon
sich vor wolf und tieger zugeflüchtet.
Bürger 97ᵇ;
daraus (aus dem thore des zwingers) rennt
mit wildem sprunge ein tiger hervor.
Schiller 11, 228;
wie zum raube der tiger schleicht.
Tiedge Urania 5, 378;
wenn der tiger schlau im dickicht lauscht.
Lenau 2, 204;
dasz ein marder ...
hier von einem tiger ward zerrissen.
203.
bildlich: der schwarze tiger des grausamsten schmerzes hing an seine brust geklammert. J. Paul Tit. 3, 131. — besonders von einem wildgrausamen menschen: den tyger (den blutdürstigen tyrann) erwürgen. Zigler Banise 266, 9 Bobert.; der verkappte tieger Robespierre. Klinger betr. (1803) 1, 350;
ein tiger ist sie.
Schiller 13, 354 (Turandot 1, 1).
2)
ein hund oder pferd mit getigerter haut Ludwig 1980, vgl. tigerhund, -pferd:
Ariel (zum geiste in hundsgestalt). tiger! da läuft's, tiger!
Schlegel der sturm 4, 1.
3)
der donnerkäfer, walker, scarabaeus fullo Nemnich 2, 1236. Brehm thierl. 6, 74; der gefleckte tiger oder harlekin, eine raupenart (s. tigerraupe) Oken 5, 1282.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1891), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 496, Z. 2.

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Zitationshilfe
„tiechter“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/tiechter>.

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