Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

topfgucker, m.

topfgucker, m.,
der sich um die kleinigkeiten der weiblichen hauswirthschaft bekümmert, als volksthümliche bezeichnung im obers. Müller-Fraureuth 1, 230; vgl.töpfen-, töpfchen-, töpfleingucker. der ausdruck wird auch schriftsprachlich gern gebraucht: Campe 4, 850; Hilpert 2, 116; Sarron, der in ritter Rolands küche immer der topfgucker gewesen war Musäus volksmärchen 3, 72; er ist der ärgste topfkucker von der welt Tieck 3, 319; aber es zeigte sich, dasz er dumm, kleinlich und klatschhaft war und ein lächerlicher topfgucker G. Keller 2, 46; ich wollte nur anzudeuten wagen, dasz die undankbaren leute seine herzogliche gnaden ab und zu verkennen — und kurz gesagt, in unverschämter dreistigkeit einen topfgucker nennen G. Freytag 12, 88; jene ... naturforscher findet man sich versucht, die topfkucker der natur zu nennen Schopenhauer 2, 207; wenn ich jetzt nach Berlin käme, blosz um mich zu bedanken, das sähe zu sehr nach dem topfkieker aus Bismarck briefw. des generals v. Gerlach 303. dazu der subst. inf. das topfgucken: toppgucken is nich! Hauptmann biberpelz 25. —
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1923), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 857, Z. 76.

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todängstlich torfkuh
Zitationshilfe
„topfgucker“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/topfgucker>.

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