Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

weltfeind, m.

weltfeind, m.
1)
'verächter dieser welt' (vgl. welt II A sowie dän. verdensfjende ordbog over det danske sprog 26 [1952] 1215); so in verschiedener lexikalischer bezeugung der älteren zeit (vgl. auch Luther 41, 530 W.: gottes feind und der welt feind sein): weltfeind contemtor mundi Stieler stammb. (1691) 462; welt-feind nemico del mondo (secolo) Kramer t.-ital. 2 (1702) 1315; welt-feind seyn hate the world Ludwig teutsch-engl. (1716) 2445; der weltfeind l'ennemi du monde Schwan nouv. dict. 2 (1784) 1032; vereinzelt wohl auch für einen menschenscheuen weltflüchtling, 'menschenfeind': weltfeind, m., ennemi du monde; misanthrope Mozin wb. d. frz. spr. 4 (1856) 1199; weltfeind vijand der wereld, menschenhater Akveld-Sicherer hoogdt.-nederl. wb. 1408.
2)
'feind der menschheit, allgemeiner feind': ja, auch aus dem Gallierlande hoffe er (Claudius Civilis) den weltfeind (die Römer) zu jagen Fouqué altsächs. bildersaal (1818) 2, 109; juden und bolschewisten sind (im sprachgebrauch der nationalsozialisten) weltfeinde V. Klemperer l. t. i. (1949) 218; s. auch wiss. beihefte z. zs. d. dt. sprachver., reihe 7, heft 50, 61 und: die wandlung 1 (1945-46) 364.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 10 (1954), Bd. XIV,I,I (1955), Sp. 1568, Z. 58.

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weithinausreichend welthinaus
Zitationshilfe
„weltfeind“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/weltfeind>.

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