Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

weltgeschichte, f.

weltgeschichte, f.,
komposition des 17. jhs. (über Notkers uuerltgescihten s. u. 1), die sich gegenüber gleichzeitig aufkommenden bildungen wie universalhistorie, universalgeschichte und welthistorie als geläufiger bestandteil der modernen historischen terminologie durchsetzt (s. u. 2 und vgl. P. E. Geiger das wort 'geschichte' und seine zusammensetzungen, diss. Freiburg i. Br. 1908, 80ff. und 85ff., ebda. weitere belege auch für universal- und welthistorie) und ihre entsprechung in ndl. wereldgeschiedenis, fries. wrâldskiednis gefunden hat, während in den übrigen germ. sprachen bildungen mit lat. historia üblich geworden sind: dän. verdenshistorie, schwed. världshistoria, engl. worldhistory (wohl eine nachbildung des dt. kompositums weltgeschichte, s. Murray 10, 2, 305). darüber hinaus finden sich mannigfache anwendungen in literatur- und umgangssprache, wobei zum teil die ursprüngliche bedeutung des grundworts geschehen bestimmend hervortritt (s. u. 1), zum teil jüngere sonderentwicklung vorliegt (s. u. 3).
1)
'das geschehen in der welt, die weltereignisse und -begebenheiten'. sonach vereinzeltem auftreten bei Notker (ih scêide mih fone diên diê in allen uuerltgescihten dina prouidentiam nebechennent 2, 23, 3 P. [ps. 9, 2]) — seit dem 17. jh. pluralisch nachweisbar: kleiner solothurnischer schauplatz historischer weltgeschichten Fr. Haffner (1666) titel; hieruͤber nam er von mir freundlich abschied, mit dienstlichem ansuchen, kuͤnfftiger zeit, mich mehrmalen, auf diesem berge Parnasso, bei ihme einzustellen, und wegen allerhand begebenden welt-geschichten, relation zu thun frantzös. Simplicissimus (1683) 2, 63; weltgeschichte (pl.) auventure del, cose accadute, successe nel mondo Kramer t.-ital. 2 (1702) 1316ᵃ; die universal-scribenten der mittleren zeit fangen entweder von erschaffung der welt, oder von Christi geburt geordnete annales von den weltgeschichten an Köhler teutsche reichshistorie (1737) 2; in neuerem sprachgebrauch allerdings auf dichterische einzelanwendungen beschränkt:
sie (Jesus u. d. jungfrau) gingen durch ein groszes thor,
worauf die weltgeschichten
aus sonnengold gestellet vor
A. v. Arnim s. w. 13 (1845) 18;
der ost sprach einen morgen lang
von alten weltgeschichten. ...
er sprach, wie Salomonis zwang
ihn vormals hielt in pflichten
Rückert ges. ged. 4 (1837) 126;
andre zeiten, andres dichten:
knabe wuchs zum mann herauf,
ihn umspann der weltgeschichten
wechselvoller, bunter lauf
Gerok auf einsamen gängen ¹⁶82;
hierzu stellt sich die umgangssprachliche wendung: undank? hm! das ist ja die alte weltgeschichte! Iffland theatr. w. 11 (1828) 22.
2)
'geschichte der menschheit'. diese bedeutung setzt die im 16.-17. jh. erfolgende begriffsentwicklung des grundworts voraus, die zu dem kollektiven singular geschichte 'gesamtheit von entwicklungsmäszig zusammengehörigen ereignissen' geführt hat (s. geschichte teil 4, 1, 2, 3863 [7], Geiger a. a. o. 9 ff. und Hennig d. gesch. d. wortes 'geschichte' in: dt. vierteljahrsschr. 16 [1938] 511 u. 516ff.).
a)
allgemein für das völkergeschick in vergangenheit und gegenwart: meere, bergketten und ströme sind die natürlichsten abscheidungen so der länder, so auch der völker, lebensarten, sprachen und reiche; ja auch in den gröszesten revolutionen menschlicher dinge sind sie die directionslinien oder die grenzen der weltgeschichte gewesen Herder 13, 38 S.; das eigentliche, einzige und tiefste thema der welt- und menschengeschichte, dem alle übrigen untergeordnet sind, bleibt der conflict des unglaubens und glaubens Göthe I 7, 157 W.; von hier und heute (der kanonade von Valmy 20. 9. 1792) geht eine neue epoche der weltgeschichte aus, und ihr könnt sagen, ihr seid dabei gewesen ebda. I 33, 75; was er (der geschichtsschreiber) thun kann, um zu der betrachtung der labyrinthisch verschlungenen begebenheiten der weltgeschichte ... die form mitzubringen, unter der allein ihr wahrer zusammenhang erscheint, ist diese form von ihnen selbst abzuziehen W. v. Humboldt ges. schr. 4, 47 akad.; die mär der weltgeschichte aufzufinden, jenen gang der begebenheiten und entwicklungen unseres geschlechtes, der als ihr eigentlicher inhalt, als ihre mitte und ihr wesen anzusehen ist Ranke in: aus zwei jahrtaus. dt. gesch. 5 Roloff; welche macht auch immer hinter den erscheinungen und heilungen von Lourdes stehe, sie kann dieselbe macht sein, die hinter der weltgeschichte steht und somit auch hinter dem italienischen unternehmen (denkt Napoleon III.) Werfel Bernadette (1948) 364; eine stadt von zwei millionen (Wien), ein land von fast fünfzig millionen empfanden in dieser stunde (des aufbruchs zum 1. weltkrieg), dasz sie weltgeschichte, dasz sie einen nie wiederkehrenden augenblick (der menschheitsgeschichte) miterlebten St. Zweig welt v. gestern (1947) 258. umgangssprachlich, auf den gang der weltpolitischen ereignisse in der jüngsten vergangenheit bezogen: 5 monate habe ich (während einer forschungsreise in Südamerika) von der weltgeschichte kein tüte lchen gehört W. Penck Puna de Atacama (1933) 129; sowie in der wendung weltgeschichte machen 'den verlauf der völkergeschichte maszgebend beeinflussen, historisch bedeutsame verhältnisse schaffen': wenn du die weltgeschichte und die männer, welche die weltgeschichte in den jüngsten jahrhunderten gemacht haben, richten willst Arndt schr. f. u. an s. lb. Deutschen 3 (1845) 6; herr von Wreech wird im investiturstreit zwischen Kowno und Wilna weltgeschichte machen ... und in die schulbücher eingehen A. Zweig einsetzg. e. königs (1950) 258. vereinzelt auch 'ära der menschheitsgeschichte': die harmonie der geister wird der anfang einer neuen weltgeschichte sein Hölderlin ges. dichtg. 2, 118 Litzmann; als kulturphilosophische definition findet sich u. a.: die weltgeschichte ist die darstellung des göttlichen prozesses, des stufenganges, in dem der geist sich selbst, seine wahrheit weisz und verwirklicht ... das vollbringt er in der weltgeschichte; er bringt sich als bestimmte gestalten hervor, und diese gestalten sind die weltgeschichtlichen völker ... gebilde, deren jedes eine besondere stufe ausdrückt und die so epochen der weltgeschichte bezeichnen Hegel philos. d. weltgesch. 1 (1944) 52 Lasson, ähnlich ebda. 178 u. ö., s. auch Eisler wb. d. philos. begr. (1910) 1371 ff.
b)
für den besonders in dichterischer phantasie mannigfaltig veranschaulichten begriff der menschheitsgeschichte:
dein blick durchfliegt den raum der weltgeschichte
Schiller 1, 302 G.;
die erde ist eine runde walze, die menschen sind einzelne stiftchen darauf, scheinbar arglos zerstreut, aber die walze dreht sich, die stiftchen stoszen hier und da an und tönen, die einen oft, die andern selten, das gibt eine wunderbare, komplizierte musik, und diese heiszt weltgeschichte (1824) Heine harzreise 61 Reclam;
ergreif ... das steuer
der weltgeschichte, fass' es keck!
Herwegh ged. e. lebendigen 2 (1844) 30;
dann glaubten sich die zwei jungen männer, die nun die zärtlichste freundschaft verband, eingetreten in den tempel der weltgeschichte; der zur zeit ihr dienende heiszblütige oberpriester (freiherr v. Stein) benahm sich freilich zuweilen nicht sehr hierarchisch U. C. Woerner d. könig hat gesprochen (1911) 88; diese ist häufig als bewegung aufgefaszt, als kontinuierlicher prozesz: es scheint der gang der weltgeschichte zu seyn, dasz eroberungen und vielfache vermischung die ursprünglich zahllosen stämme in einander schmelzen, und die, welche dieser verschmelzung unfähig sind, austilgen Niebuhr röm. gesch. 1 (1811) 15;
wie im thurm der uhr gewichte
rücket fort die weltgeschichte,
und der zeiger schweigend kreist,
keiner räth, wohin er weist
Eichendorff s. w. (1864) 1, 447;
wer die straszen kennt, auf denen das rad der weltgeschichte rollt, der weisz, wie sie bald hinauf, bald hinunter führen Ludw. Thoma ges. w. 2, 239; redensartlich, als ausdruck der verwunderung: da hört doch die weltgeschichte auf! Rother schl. sprichw. 1ᵃ (s. auch Müller-Fraureuth obersächs. 2, 654); wegen eines kleinen scherzes? hier steht die weltgeschichte still qu. a. d. j. 1936; zuweilen bis zur völligen personifikation belebt:
mich (don Carlos) ruft die weltgeschichte
Schiller 5, 1, 76 G.;
die weltgeschichte hatte ihr entscheidendes wort bereits gesprochen Dahlmann franz. rev. (1845) 79; (Dahlmann an Gervinus:) dabei unterlasse ich nicht, täglich nach osten zu schauen und mich zu fragen, ob das von dorther ein bloszes wetterleuchten oder ob es der donner der nahenden weltgeschichte ist, die ihr gegebenes wort zu lösen kommt (3. 12. 1853) briefw. zw. J. u. W. Grimm, Dahlmann u. Gervinus 2, 369 Ippel; namentlich griff er (Liebknecht auf dem norddeutschen reichstag am 17. 10. 1867) die politik Bismarcks schonungslos an und schlosz seine rede mit den worten: 'die weltgeschichte wird hinwegschreiten über diesen norddeutschen reichstag, der nichts ist als das feigenblatt des absolutismus' Bebel aus meinem leben (1946) 2, 45; die richtende weltgeschichte konnte ihm (Hannibal) daher den sieg nicht bewilligen Alten hdb. f. heer u. flotte (1909) 4, 627; ein witz der weltgeschichte, dasz 'der Jude Einstein' ostentativ von einer spanischen universität berufen wird V. Klemperer l. t. i. (1949) 36; die weltgeschichte läszt nicht mit sich spaszen H. Mann untertan (1949) 456; vereinzelt auch metaphorisch für einen groszen, weltpolitik treibenden staatsmann: Martin Degenbeck (einen schlichten zimmermann) überlief es heisz und kalt, dasz ihn kaum zwei schritte von der leibhaftigen weltgeschichte (Bismarck) trennten Ludw. Thoma ges. w. 2, 245.
c)
für die wissenschaft von der geschichte der völker, universalhistorie (vgl. Stieler stammb. [1691] 1747: weltgeschichte historia mundi, sive universalis).
α)
als wissenschaftszweig: er (Homer), vater der ältesten weltkunde und weltgeschichte, der griechischen geographie, genealogie, beredsamkeit, dichtkunst und mehrerer wissenschaften Herder 18, 423 S. (s. auch ebda. 15, 135); wie die weltgeschichte, wo es ihr gelingt, den wahren ursachlichen zusammenhang der begebenheiten darzustellen, viele räthsel in den schicksalen der völker ... löset A. v. Humboldt kosmos (1845) 1, 23; die universal- oder weltgeschichte verarbeitet die in den spezial- und partikulargeschichten gewonnenen ergebnisse zu einem nach räumlichen und zeitlichen verhältnissen wohlgeordneten ganzen. sie soll uns die zustände des gesamten menschlichen geschlechts, wie sie sich im laufe der zeiten gestaltet haben, nach ihren wichtigsten beziehungen und bedeutungsvollsten erscheinungen kennen lehren Meyers konv.-lex. 7 (1905) 678; historia mundi. handbuch der weltgeschichte, begründet von Fr. Kern (1952ff.) titel; als lehr- und studienfach: 1850 erhielt er die lehrkanzel für weltgeschichte an der universität Olmütz jahrb. d. Grillparzerges. (1890) 5, 149; professor ... der allgemeinen weltgeschichte an dem lyzeum zu Laibach ebda. 2, 90; aber sie (die welt) war da, es gab sie, und sie war, wie er aus der weltgeschichte wuszte, immer dagewesen H. Hesse glasperlenspiel (1952) 131.
β)
als wissensstoff: wenn uns in der schule die weltgeschichte vorgetragen wurde, zeichnete ich (Wilhelm Meister) mir sorgfältig aus, wo einer auf eine besondere weise erstochen oder vergiftet wurde Göthe I 21, 38 W.; zwar ist mir nicht viel von der weltgeschichte bekannt; nur dasz die alten Römer von sclaven bedient wurden, hab' ich gelesen Holtei erz. schr. 5 (1861) 28; die ungelehrten und ununterrichteten lernen daraus (aus Dahns 'ein kampf um Rom') auf die angenehmste weise ein stück weltgeschichte W. Scherer kl. schr. 2 (1893) 41.
γ)
als wissenschaftliche darstellung: nachdem aber vnmuͤglich die gantze weitleufftige weltgeschicht so kurtz zu fassen, ... hab ich mich dieses compendij gebrauchen ... muͤssen (1613) M. Rinckhart christl. ritter 107 ndr.; Boszuets weltgeschichte ... ist bei schönen tiraden ein declamatorisches luftgebäude Herder 23, 100 S.; eine allgemeine weltgeschichte von dreyszig bis vierzig quartbaͤnden allg. dt. bibl. 3 (1766) 140; die haͤuslichen angelegenheiten der koͤnige gehoͤren eigentlich nicht in eine weltgeschichte K. Fr. Becker weltgesch. (1801) 7, 429; was wäre es für ein genusz, die grandiose idee einer weltgeschichte vom standpunkte der schönheit, wozu die anfänge bei V(ischer) vorhanden sind, wirklich ausgeführt zu sehn (21. 12. 1856) Treitschke br. 1, 400 Cornicelius; weltgeschichte. völker — männer — ideen Veit Valentin (1952) titel, s. weiterhin die titel bei Dahlmann-Waitz (1931) 99ff.; das bild der frühgeschichte in den deutschen weltgeschichten der letzten 200 jahre Ingrid Hasse (1951, titel einer maschinenschriftlich vorliegenden Heidelberger diss.). gelegentlich auch für werke, die nur einen bestimmten zeitabschnitt aus der geschichte der bekannten kulturvölker darstellen: vide meine heurige welt-geschichte (wohl ein verweis auf: M. DC. LXVI. zodiacus Mercurialis, d. i. jährige europäische weltchronik) Prätorius anthrop. pluton. (1666) 1, 485; weltgeschichte der letzten 100 jahre (1815-1920) Fueter (1920) titel; eine weltgeschichte der neuzeit aber ist ... keine unlösbare aufgabe Kirn einf. i. d. geschichtswiss. (1947) 97; oder besondere einzelfragen universalhistorisch behandeln: weltgeschichte der literatur O. Hausser (1910) titel; weltgeschichte des aberglaubens J. v. Negelein 1 (1931) titel; weltgeschichte des rechts W. Seagle (1951) titel; kleine weltgeschichte der philosophie H. J. Störig (1952) titel.
3)
besondere einzelanwendungen in anschlusz an 2.
a)
an 2 c anschlieszend findet sich in freierer anwendung: das studium der sprachen des erdbodens ist also die weltgeschichte der gedanken und empfindungen der menschheit; sie schildert den menschen unter allen zonen und in allen stufen seiner cultur W. v. Humboldt ges. schr. 7, 2, 602 akad.
b)
auch sonst in mannigfacher, von verschiedenen bedeutungen des ersten kompositionsgliedes welt- bestimmter anwendung: die geschichte der Peterskirche interessirt mich mehr als jemals, es ist wirklich eine kleine weltgeschichte und ich wünsche, dasz wir die belege dazu sammeln (16. 11. 1795) Göthe IV 10, 330 W.; eine gesammtausgabe rundet den dichter erst in ein ganzes, sie ist die weltgeschichte seiner welt (1853) H. Lorm ausgew. br. (1912) 126;
ein jedes herz hat seine eigne weltgeschichte
Arno Holz in: mod. dichtercharaktere (1885) 149 Arent-C.-H.;
die weltgeschichte, dieses all's geschichte,
schreibt niemand
(1836) Stifter s. w. 17 (1929) 43;
ist sie (die weltgeschichte) nicht in wirklichkeit ein bloszer anhang zu der wahren weltgeschichte, nämlich der weltgeschichte der natur? Kirn einf. i. d. geschichtswiss. (1947) 97. vereinzelt bezieht sich weltgeschichte auf das zeitliche, von genusz oder hoffnung bestimmte geschick der menschen:
geniesze wer nicht glauben kann. die lehre
ist ewig wie die welt. wer glauben kann, entbehre.
die weltgeschichte ist das weltgericht.
...
was man von der minute ausgeschlagen,
gibt keine ewigkeit zurük (!)
Schiller 4, 30 G. (resignation v. 95).
c)
gelegentlich mit mehr oder minder ironischer anwenwendung der bezeichnung auf private verhältnisse verschiedener art: in einem verschlage sah ich neulich ... eine holzsäge und ein beil, die wohl dem alten hauswirt ... gehören mögen. man achtet auf den gang der weltgeschichte, und so merkte ich mir diese utensilien (1837) Tieck w. 3, 71 Klee (d. lebens überflusz); mit einem weltgeschichte in sich begreifenden blicke fragte sie (die empörte baronin) ihren gemahl: 'nun, wie findest du denn dieses?' W. Raabe s. w. II 2, 421 Klemm;
kaum wird der erste stich (zahnschmerzen) verspürt,
kaum fühlt man das bekannte bohren,
das rucken, zucken und rumoren —
und aus ist's mit der weltgeschichte,
vergessen sind die kursberichte,
die steuern und das einmaleins,
kurz jede form gewohnten seins,
die sonst real erscheint und wichtig,
wird plötzlich wesenlos und nichtig
W. Busch Balduin Bählamm in: humorist. hausschatz (1910) 242;
überall guckt er (der spatz) 'rein, alles will er wissen, alles will er haben, — die reinen Preuszen in der weltgeschichte der vögel Fontane ges. w. I 5 (1905) 62; in anschlusz an 2 a bzw. cγ: dann ... steck' ich ... meine pfeife an und rauche ... (beim zeitunglesen) in die weltgeschichte B. Auerbach schr. (1892) 5, 150; hierzu stellt sich letztlich die umgangssprachliche redensart in der weltgeschichte herumlaufen (-fahren u. dergl.), 'in der welt herumlaufen', wo weltgeschichte auf räumliche verhältnisse bezogen ist: da laufen (renn', gucken) se rum in der weltgeschichte (und wissen nichts) Müller-Fraureuth obersächs. 2, 654ᵇ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 10 (1954), Bd. XIV,I,I (1955), Sp. 1587, Z. 33.

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Zitationshilfe
„weltgeschichte“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/weltgeschichte>.

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