Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

wendehoike, m.

wendehoike, m.,
eigentl. 'wendemantel' (zu hoike teil 4, 2, 1731), ein scherzhafter satzname für einen wetterwendischen, der den mantel nach dem winde dreht; auszerhalb des ndl.-nd. verbreitungsgebietes (s. Verwijs-Verdam 9, 2, 2141 f.; Schiller-Lübben 5, 668; brem.-nieders. 5 [1771] 227 sowie Mensing schlesw.-holst. 5, 595), nur sporadisch, fast ausschlieszlich bei hd. schreibenden autoren nd. oder daran angrenzender landschaften (auch dän. vendekaabe, schwed. vändkaͤpa sind nach nd. vorbild entstanden, s. Falk-Torp 1367 und Hellquist [³1948] 1390): solche nennet der herr προς καίρους, zeit voͤgel vnnd wetterhanen, vnnd wie wir sagen, Margreten wescherin, wendeheuken, wind vnnd wendementel Pomarius gr. postilla (Wittenberg 1589) 1, 284ᵇ; wendeheucken ..., so den herren nach dem munde schwatzen ebda. 1, 53ᵃ; Johann Agricola, der wendehöcke und interimsschmidt, endet disz jahr sein leben in der marck (16.-17. jh.) Joachim v. Wedel hausbuch 216 lit. ver.; wendeheuke wendemantel, spottname eines menschen, der in der religion sehr wetterwendisch oder ein heuchler ist; tournemanteau, apostat, qui change souvent de parti Schrader dt.-frz. 2 (1784) 1615. —
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1955), Bd. XIV,I,I (1955), Sp. 1751, Z. 51.

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Zitationshilfe
„wendehoike“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/wendehoike>.

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