Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

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1ähnlich, adj.

Fundstelle: Band 2, Spalte 87, Zeile 17 [Pfeifer]
1ÄHNLICH, ahnlich adj.   ahd. anolîh, (mit dentaleinschub) antlîh, mhd. enelich, ‘von den vorfahren (dem großvater oder der großmutter) herstammend(zu ahn bzw. ahne gebildet) hs.12.jh. antlichir auitvs, ahd. gl. 4,167,27 S./S. hs.13.jh. (non illum .. plebis) avitae anilich (,iuvit Juda parens) ebd. 2,534,15 (s. ahd. wb. 1,532). ⟨1425⟩ wenn daz erb umb daz niderland weder ändlich noch väterlich, sunder ein vetter erb ist in: Schmeller/F. bayer. wb. 1,86. 1449 das ir uns .. unnsere closter bey euch, die unser enlich und vetterlich erbe sein, vor halt (Nürnb.)chr.dt. städte 2,514. ⟨1468⟩ ist mein urendlich, endlich und vätterlich recht erbtheil öst. weist. 11,18. 1586 jhr anlich vnnd erblich wappen Hund stammenb. (1585)2,329. 1625 welcher clagt umb erb und aigen, als vätterlich, müeterlich, endlich (‘großväterlich’), ändlich (‘großmütterlich’) .. haab und güeter öst. weist. 1,40. 1772 zu spähn, / ob noch heimisch bei uns ahnliche tugend sei Voss s. ged. (1802)3,19.

2ähnlich, adj.

Fundstelle: Band 2, Spalte 87, Zeile 34 [Pfeifer]
2ÄHNLICH adj.   ahd. anagilîh, mhd. anelich, enlich, ellich, mnd. an(ge)lîk ‘passend’, ānelĩk, āntlĩk ‘ähnlich’, mnl. aengelijc, ae. angelic, an. ālīkr, got. analeiko adv. ‘auf gleiche weisesetzen germ. *ana(ga)līka- voraus, ein aus der präp. germ. *ana ‘an’ und dem adj. germ. *galīka- ‘gleich’ (vgl. *līka- ‘gestalt, körper’) zusammengesetztes adj. (in diesem sinne auch de Vries an. et. wb. 6a). bereits im 14. jh. überwiegen umgelautete formen, vgl. enleich ⟨u1360⟩ Johann v. Neumarkt 1,160 K., ⟨u1370⟩ ebd. 2,44,54,276 u.ö., aͤnlich ⟨u1375⟩ ebd. 3,182, enlich ⟨1401/17⟩ Johannes v. Marienwerder in: script. rer. pruss. 2,254,264.die von Kluge et. wb. 2110b angeführte schreibung einlich, ainlich ‘ähnlich’ für das 16. jh. kann nur selten belegt werden, vgl. obd. 1520/1 eynlich Hutten 1,388 B. 1548/64 einlich Dreytwein essling. chr. 207 LV und md. 1493 das die zamen antvogel in den federn einlich sin den wilden Petrus de Crescentiis, jagdb. 136 L. ⟨1548⟩ kein thier ../ das dem menschen einlicher ist (als d. affe) Waldis Esopus 1,187 K., 1689 einlich Beier schelten 129, wo etymologisierender anschluß an ein vorliegen kann. vgl. auch Wenzlau in: zfdwf. 6(1904/5)99 f.bis ins 17. jh. steht ähnlich gelegentl. der bedeutung ‘gleich, übereinstimmendnahe (s. unten Johannes v. Marienwerder, Thurneysser und Herberger). 1 in wesentlichen merkmalen übereinstimmend, entsprechend partiell gleich: E8.jh. duoemes mannan uns anachiliihhan (faciamus hominem ad imaginem et similitudinem nostram) Isidor 7,15 H. ⟨1130/40⟩ engelin sin si (menschen) anelich bücher Mosis 88 D. ⟨u1240⟩ si ist vil minniclîch und doch mîner swester nindert anelîch Kudrun 1239,2 M./Sch. ⟨u1360⟩ herr, wer ist dir enleich? (domine, quis similis tui?) Johann v. Neumarkt 1,160 K. 14.jh. weller das maigen ampt ine hat, der sol och zuͦ allen aenlichen gerichten für ainen keller das mâll bezallen (obd.) weist. 1,241 G. ⟨1401/17⟩ der ist nicht funden, der ym (dem begnadeten menschen) glich und anlich sy Johannes v. Marienwerrder in: script. rer. pruss. 2,197. 1522 die andern sprachen er ists, die andern aber, er ist yhm ehnlich Luther bibel 6,364 W. 1527 durch änliche gelegenheit Zwingli 5,909 E./F. 1556 simillimè .. gantz gleych, gar aͤnlich Frisius dict. 1213a. 1565 so ein vier oder vielseitige figur winckel hat, der jeder in sonderheit jedem winckel einer andern .. figur in ordnung gleich, darzu die seiten so gleichen winckeln entgegen gesatzt, eine proportz hat, so sind die beyde figurn einander ähnlich in: Schirmer wortschatz math. (1912)3. 1572 damit er (krug) .. gleich dieser figur enlich vnd gleichfoͤrmig gebauchet .. sey Thurneysser Pison 63. 1575 wer kein ehgesibete hat, .. ist meher eim jrrschweifigen vihe ahnlich, als eim .. kolbauren Fischart geschichtklitterung 99 HND. 1611 werden wir dem ebenbilde des herrn Jesv gleich vnd ehnlich Herberger trawrbinden 1,388. 1669 sein angesicht einem sterbenden ähnlich sahe Grimmelshausen Simplicissimus 88 Sch. 1675 der schnee-vogel ist .. dem grauirschen von leibe, schnabel und farben am ehnlichsten Martens reise beschr. 53 faks. 1714 zacken, so den kleeblättern in etwas ähnlich kommen Trier wapen-kunst 390. 1755 als ich mich .. von einer mir ähnlichen person zurückgehalten fühlte Lessing 2,275 L./M. 1844 jeder tag bringt mir etwas neues, .. bald einen wichtigen brief oder etwas aehnliches Hebbel III 3,27 W. ⟨1879⟩ daß Albertus der eigene sohn des alten sein müsse, weil er demselben .. so ähnlich sehe, wie ein ei dem andern Keller (1889)2,122. 1908 ähnlich wie Mohamed zog er (Hendrick) sich eine zeit lang in die wüste zurück Passarge Südafrika 186. 1968 daß das, was in der mappe lag, das wertvollste war, was der maler zu besitzen glaubte, er selbst hatte sich so ähnlich geäußert Lenz deutschstunde 2294. 1980 seine kollegen sind ähnlicher meinung Bastian beerdigung 34. meist umgangssprachl. etw. sieht jmdm. ähnlich entspricht ihm, ist ihm gemäß, ist typisch für ihn: 1774 das sieht ihm sehr ähnlich .. ist seiner art zu handeln .. gemäß Adelung wb. 1,164. ⟨1803⟩ das sieht ihnen ähnlich, herr Selicour! Schiller 14,221 G. 1878 o, das sieht dem papa ganz ähnlich! Raabe 13,93 H. 1909 vierhundert mark willst du hergeben? das sieht dir ähnlich. aus dir wird nie was werden Frenssen Baas 217. 1931 das sieht ihm wieder einmal ähnlich Fallada bauern 599 C. 2 als präposition mit dat. i.s.v. ‘entsprechend ⟨1873⟩ erklang .. ein heiseres „gack! gack!“, ähnlich dem unserer gänse Storm 3,177 K. 1931 die hülsenfrucht hat ja eine substanz ähnlich dem menschlichen gehirn Handel-M. hochzeit 501. 1968 ähnlich der sagendunklen historie Kunert kramen 107.

ähnlichen, vb.

Fundstelle: Band 2, Spalte 88, Zeile 41 [Pfeifer]
ÄHNLICHEN vb.   mhd. anelîchen. 1 jmdm. (einer sache) ähnlich sein (jünger ähneln): ⟨u1300⟩ daz sin bilde/ an schonheit mochte gelichen,/ an formen wol anlichen/ unseme herren Criste hl. Elisabeth 3148 LV. 1569 das nun der mensch ehnlicht viel mehr/ dem teuffel, als gott seinem herrn theatrvm diabolorum 488b. 1575 das er (junge) viel meher einem kleinen engelchen vom fron altar als eim menschen änlichet Fischart geschichtklitterung 225 HND. 1651 der alten (art) fast nichts mehr gleichet noch ähnlichet Zesen rosen-mând 16. 1710 ein solch bezeigen, so der grösten undanckbarkeit ähnlichte Cave, apostel 237. 1785 (eine mißgeburt,) die ein herz hatte, das so gros war wie der kopf selbst; der ähnlicht Kant völlig Jean Paul III 1,147 ak. 1817 Caroline, deren handschrift sogar deiner ähnlicht ebd. III 7,150. auch refl.: 1531 der ausserteil (d. wagenburg) einlicht sich einer stat maur Hedio Josephus 2,75a. ⟨1668⟩ so ähnlichet sich doch ihr (d. hexen) verstand mehr einem thummen .. thiere, als einem scharffsinnigen .. menschen Praetorius Blockes-berg 92 faks. 2 (sich) ähnlich machen: ⟨u1375⟩ die sich Christo enlichen vnd sich an das kreucz .. annageln Johann v. Neumarkt 3,98 K. 1798 das geähnlichte land ../ treibet hervor mit beeren den spross des ergrauenden oelbaums Voss verwandlungen 1,316.

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Zitationshilfe
„ähnlich“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/%C3%A4hnlich>.

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