Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

aufmöbeln, vb.

Fundstelle: Band 3, Spalte 618, Zeile 63 [Scheider]
AUFMÖBELN vb.   1 jmdn., sich, etwas (wieder) herrichten verschönern, eigentl.alte möbelstücke aufarbeiten 1843 ick wer’ mir woll hier anderthalb stunden ufjemöbelt haben, um mir zu hause von dir ’ne pfeife vorroochen zu lassen? Glaszbrenner in: brand.-berl. wb. 1,288. 1966 die beiden fahrräder .. waren beschädigt und mißhandelt und wieder aufgemöbelt worden Otto zeit 64. 1984 wenn die großmutter sah, daß die mutter vor dem spiegel stand und sich zurechtmachte .., lief sie im schlafzimmer hin und her und sagte ..: was du dich schon wieder so aufmöbelst! Sasse d. fremden 5. 1998 in den jahren der allmählichen gleichstellung der jüdischen bevölkerung wurde das gebäude neugotisch aufgemöbelt n. zürch. ztg. (19./20.12.)33a. 2 jmdn. zurechtweisen, schelten: 1847 nu wünscht’ ick blos, sie hätten mir jesehn, / wie ick den sanften Heinrich ufjemöbelt. / i, sagt’ ick, so? ach so? na, det is schön! / hat er, mistfinke, sich nu ausgeschnäbelt? / .. so hab’ ick ihm möblirt Glaszbrenner volksleben 1,121. 1897 welche charakterfestigkeit gehört dazu, ausstellungscomité zu sein, das täglich aufgemöbelt kriegt in: brand.-berl. wb. 1,288. 1962 meine mutter hat’s schon nicht leiden können, wenn ich dasaß und löcher in die wand stierte. hat mich aufgemöbelt. meine kinder werde ich auch aufmöbeln, wenn sie stierig sind M. W. Schulz wir 83. 1993 Küpper wb. umgangsspr. 555b. 3 jmdn. verprügeln zuerst: 1890 ick hab’n (studenten) ooch schon lange mal orntlich eens ufmeebeln woll’n! in: freie bühne 1,280. 1950 dafür lauern sie an anderen tagen einzelnen arbeiterführern auf und verprügeln sie. .. hinterher kommen sie in einer gutsbrennerei bei rübenschnaps zusammen und prahlen miteinander, wie sie aufgemöbelt haben Strittmatter ochsenkutscher 201. 1999 aufmöbeln .. dreinschlagen, thür. wb. 1,347. 4 jmdn., etwas, sich aufmuntern, beleben, in schwung bringen, erheitern: 1937 man konnte ein bißchen trinken, um sich aufzumöbeln Fallada wolf 728. 1994 P.S., dessen leserbriefe und kritische sympathie uns stets aufmöbeln tagesztg. (Hamb., 10.11.)24. 1999 die ablenkung hatte sie wieder aufgemöbelt Duden, wb. dt. spr. 1,339a.

Im ²DWB stöbern

a b c d e f
armenunterstützung aufsteigung
Zitationshilfe
„aufmöbeln“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/aufm%C3%B6beln>.

Weitere Informationen …