Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

aufsteifen, vb.

Fundstelle: Band 3, Spalte 772, Zeile 21 [Schmitt]
AUFSTEIFEN vb.   etwas steif, starr, fest machen und damit abstehen oder in die höhe stehen lassen; übertr. auch von gestik u. benehmen, meist als part.adj. aufgesteift ‘unnatürlich, gezwungen ⟨1645⟩ da sich .. die wangen anfiengen zu bleichen, die brüste zu hangen, daß ich sie mit trad muste auffsteiffen Moscherosch gesichte (1646)3,219. v1664 die auffgesteiffte stirn wird billich ausgelacht, / wenn sich der salben eys wil bey den runtzeln trennen Gryphius ged. 114 LV. ⟨1746⟩ der erbe weis den runden hut / nicht recht gemächlich anzugreifen; / .. er wagts, zwo krempen aufzusteifen Gellert (1769)1,9. ⟨u1770⟩ warum wollen sie ihre gesichtsmuskeln aufsteifen, um ein zurückhaltendes ansehen zu haben? Möser 2,229 A. ⟨1816⟩ staunen / ob dieser neuen wunderbaren tracht, / den locken .. / und aufgesteiftem haar Tieck (1828)3,414. ⟨1833⟩ die weibsleute mit ausgewaschenen, aufgesteiften hauben, alle fest versiegelt ebd. 22,104. ⟨1894⟩ mein vater .. sagte mit aufgesteifter heiterkeit: .. Fontane (1919) II 1,99 jub. 1920 wenn der blutumlauf .. gehemmt wird. dann haben wir ein schwammartiges, gelatinöses, elastisch schwappendes, gleichsam aufgesteiftes konvulut innerhalb des starren schädels Schleich ich 53. auch ‘jmdn. zurechtweisen 1998 dan muß ich wieder mol aufsteifen wb. obs. mdaa. 1,115b ak.

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Zitationshilfe
„aufsteifen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/aufsteifen>.

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