Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

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aufsterben, vb.

Fundstelle: Band 3, Spalte 784, Zeile 37 [Schrader]
AUFSTERBEN vb.   spätmhd. ûfsterben. 1 jmdm. durch tod als erbschaft zufallen: 1354 eyne halbe hufe artlandis .., die mir ist ufgestorben in: thür. wb. 1,371. 1464 eyne wese .., dy danne todis halbin .. deme egnanten herrn .. ledig zcu- und uffgestorbin was urkb. Pforte 2,1,243 B. 1594 sein väterlich erbe, das königreich Sicilien, so jm auffgestorben Spangenberg adelspiegel (1591)2,262b. 1670 so dem vater oder mutter .. von ihren eltern .. etwas aufstürbe an erbe und gut thür. geschichtsqu 9,140. 2 (aus)sterben; selten: ⟨1531⟩ die (täufer) jetz gar verleügnet vnd von jnen seind abgefallen, da sy doch auffgestorben weren Franck zeitb. 2(1550)180b. 1584 zuletzt ist solch geschlechte der graffen von Wünstorff auch gantz auffgestorben Bünting braunschw. u. lüneb. chr. 2,58a.

aussterben, vb.

Fundstelle: Band 3, Spalte 1508, Zeile 77 [Pfeifer]
AUSSTERBEN vb.   1 (von gattung, art, geschlecht, durch ausbleibende nachkommenschaft) aufhören zu existieren, (von personen) sterben, zugrundegehen, häufig lokal mit objektwechseldurch den tod der bewohner veröden’ . ausgestorben part.adj. verödet, leer, tot, nicht mehr existierend geläufig im vergleich wie ausgestorben: 1401 soliche wapen, die .. ußgestorben und ledig worden sin in: DRW 1,1117. 1415 menig lant starp gerwe us, daz nieman me do was Twinger in: (Straßb.) chr. dt. städte 9,759. 1420 wen welk broder eder suͮster dar uthsterfft, dem schuͮllet de olderlude senden to hulpe orem luͮchte eyn puͮnt wasses urkb. Hildesh. 3,412 D. 1529 achten wir fur gut, das man die kloster vnd stifft lasse so hin bleiben, bis sie aussterben Luther brw. 5,120 W. 1565 ein halber baͤcher vol gembsen vnschlit (als arznei gegen die schwindsucht) .. wie das an einem mann versuͦcht .. worden, deme sonst nichts helfen woͤllen, daß man .. nicht anders vermeint, denn er wuͤrde also auß vnd abs(t)erben Heyden Plinius 276. 1643 wann durch meine vermittlung nicht so viel heirahten gestifftet würden; so solte die welt bald außgestorben seyn Harsdörffer gesprächsp. (1641)3,9. 1680 eine rotte spitzbuben .. sind (zu zeiten der pest) in die außgestorbene häuser gangen und haben .. geraubet in: Buchner ärzte (1922)101. 1774 mein haus ist mir so einsam, wie ausgestorben K. E. Goethe br. 51,1 K. 1782 eine verlohrne oder ausgestorbene mundart Adelung lehrgebäude 1,17. 1793 mit Heinrich dem Dritten .. starb .. der zweig der Valois aus Meiners hist. vergleichung 1,455. ⟨1874/5⟩ in der bisherigen form ist die philologie am aussterben: ihr boden ist ihr entzogen. .. jedenfalls wäre es (der philologenstand) eine aussterbende rasse Nietzsche (1906)2,339. 1924 die straßen Berlins lagen wie ausgestorben da Damaschke leben 1,45. 1998 die letzten freilebenden wölfe in der Schorfheide starben anfang des 19. jahrhunderts aus berl. morgenpost (8.4.)17c. 2004 das bildungsbeflissene publikum .. ist im aussterben begriffen n. zürch. ztg. (24.6.)37a. 2005 arten mit geringen nährstoffansprüchen und hohem lichtbedürfnis sind .. vom aussterben bedroht ebd. (7.4.)47d. 2 nur vereinzelt, auslaufen, sich verjüngen: ⟨1464/70⟩ an des Peter Hallers seligen haus, das er (Sebolt Grolant) new wolt pawen, vorn .. anderhalb schu prait, die hin hinter außsturben und außgingen in viertzig schuen nach der leng, darmit er sein haus in ein winckelmeß procht Tucher baumeisterb 263 LV.

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Zitationshilfe
„aufsterben“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/aufsterben>.

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