Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

bösern, vb.

Fundstelle: Band 5, Spalte 618, Zeile 11 [Exo]
BÖSERN vb.   mhd. bœsern. abl. von böse adj., möglicherweise unter einfluß von bessern vb. ; jünger überwiegend mdal. obd. und md., s. Crecelius obhess. wb. 1,192; Schemller/F. bayer. wb. (1961)1,293; schweiz. id. 4,1722. sich verschlechtern, verschlimmern, böser werden; etwas schlechter, schlimmer, böser machen: ⟨1240/50⟩ ich chlage der armen zu(o)versiht,/ daz man des an den dingen giht,/ si bosern und nemen abe,/ unz ouch die werlt ein ende habe Stricker kleindicht. 158,345 M. ⟨1394/5⟩ nach des (Karls IV.) tod sich die welt wunderleich hat gepösert öst. chr. 197 MGH. A15.jh. das machet mich sere fochten dun,/ dan ich han ubel gelebet/ und han myn leben gebosert pilgerfahrt d. mönchs 11277 DTM. 1522 die zeit hat sich verwandelt, die menschen haben sich gebösert, wer ietz die warheit wil sagen, dem wil man den kopff zerschlagen Pauli schimpf 20 LV. 1569 seine wunden (hat sich) sehr gebösert vnd geärgert, derwegen vnd weil er sich etwas schwach befande Amadis 172 LV. 1630 die zeit lehrt jeden was er thun vnd lassen soll, sie .. bessert, bösert, vnd macht mit den menschen was sie will Lehmann florilegium 920. 1706 hat es sich mit einem patienten geböseret, ist ein gesunder krank worden, so hat man .. die ursach gelegt auf dises tartarische saurtrank Scheuchzer natur-gesch. 1,1,22. 1741 bösern .. böser machen Frisch wb. 1,121a. 1839 das uebel statt sich zu bessern, bösert sich vielmehr immer fort hist.-polit. bl. 4,694. ⟨1884⟩ hier und dort ist nichts zu bessern, nichts zu bösern Nietzsche (1906)7,262.

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Zitationshilfe
„bösern“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/b%C3%B6sern>.

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