Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

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büffel, m

Fundstelle: Band 5, Spalte 960, Zeile 7 [Meyer-Hinrichs]
BÜFFEL m.   mhd. büffel. mnd. büffel; mnl. buf(f)el, nnl. buffel; ne. (veraltet) buffle, buff. lehnwort aus afrz. buffle m. (zur weiteren herkunft vgl. Lloyd/S. et. wb. ahd. 2,416f. ). im 14./15. jh. vereinzelt auch in der form buchel und buchfel. 1 (wild)rind von massigem körperbau mit ausladenden hörnern. bezeichnung für verschiedene arten der gattungen bubalus und syncerus: ⟨u1300⟩ lewparten, lewen, wilde swein,/ .. puffel, hirsen und hinden,/ .. di tier komen mit grosses schar/ zu dem wasser trincken dar Heinrich v. Neustadt Apollonius 10142 DTM. 1482 buchfel ein wilder ochße oder wildes rinde (Nürnb.) voc. theut. e 4a. 1541 ein boͤfel ist ein groß thier, wie auch ein beer, noch kan er keinn fuchs fahen Franck sprichw. 1,151b. 1569 auch geingen da gar ausserlesen. / aurochsen, pifel, wilde stier Thurneysser archidoxa M 3b. ⟨1608⟩ ich hab .. gesehen über zwey hundert büffel von der vorstadt Galata hinüber gen Scutari schwemmen Schweigger reyßbeschr. (1619)136. ⟨1682⟩ .. daß die bauren daselbst morgens frühe, bey aufgang der sonnen, die büffel in den pflug spannen Hohberg georgica (1687)2,306b. 1725 gegen abends umb 4 uhr waren meine ochsen am joch schon so müde oder faul, daß die treiber derselben fast selbst überm schlagen derselben hätten zu büffeln werden mögen Messerschmidt Sibirien 4,19 W. 1784 Afrika hat seine heerden von elephanten, zebra’s, hirschen, affen, büffeln Herder 13,64 S. 1827 unter dem namen büffel werden verschiedene arten einbegriffen und verwechselt. der gemeine büffel, der in Südeuropa als hausthier gehalten wird, ist zweifelhaften ursprunges Chamisso gewächse 53. ⟨1892⟩ in ein land will ich euch führen, wo tiger und büffel nebeneinander weiden G. Hauptmann ausgew. prosa 4,68 M. ⟨1913⟩ Jakob war der büffel seiner herde./ wenn er stampfte mit den hufen,/ sprühte unter ihm die erde Lasker‐Sch. leise (1968)83. 1953 viele büffel sah ich, die paarweise zwischen ihren hörnern ganze bäume schleppten. diese büffel sind zweifellos stärker als ochsen Loch bürger 83. 2000 in Solio leuchten die gelben stämme der fieberakazien, .. den wegrand flankieren abgestorbene äste, .. zwischendurch abgefressene knochen, ein halb verwester büffel zeit 14,91e. 2 grober, rücksichtsloser, ungebildeter mann; dummkopf: 1472/3 Bruno .. gar in wenig stunden erlernet hett das (der arzt) ein püffel was Arigo decameron 520 LV. u1523 dye pfaffen .. verstehen vnd lesen die schrifft nit, vnd seyn ßo grobe buͤffel, das sie kaum ein requiem koͤnnen singenn flugschr. ref. 1,27 C. ⟨1579⟩ das sechst vnnd letst, das jhre predicanten vngelehrte puͤffel seind, vnd ein arges vngeschickts leben fuͤhren Fischart binenkorb (1588) A 8a. 1645 manche zahrte jungfrau .. so übel verehliget würd, daß si in ihrer ehe keine fröliche stunde, wan si nähmlich bei einem solchen büffel und äsels‐kopfe das junge, lustige läben verschlühssen mus, zu gewarten hat in: dt. lit. 3,788 K. ⟨1657⟩ wann das glück einen püffel krönt, so muß iederman der kron gebührende reverentz machen Schupp lehrreiche schr. (1684)25. 1727 auf das land würden die ungeschicktesten püffel von knechten geschickt, welche die wirthschafft nicht verstünden Ludewig profession 12. 1797 ein dorfjunge foderte dessen tochter zur ehe. vater und tochter wollten nicht, und der büffel bekam den korb Laukhard leben (1792)4,2,103. 1883 zuschauer will der geist des dichters: sollten’s auch büffel sein! Nietzsche w. 2,384 Sch. 1925 nicht einmal anspucken möcht man euch, ihr undankbaren büffel! Weinheber waisenhaus 13. 2000 was hat sie (CDU) tatsächlich von Kohl hinter sich gelassen? so aber bleiben die debatten vordergründig – ist ‘der büffel’ Rühe oder das vielleicht verkannte heimchen Merkel oder doch opa Vogel vonnöten? in: frankf. allg. ztg. (1.3.)2d.

büffeln, vb.

Fundstelle: Band 5, Spalte 961, Zeile 11 [Meyer-Hinrichs]
BÜFFELN vb.   wohl abl. von puffen vb. ‘stoßen, schlagen’ (1DWB 7,2209), anbindung an büffel m. erst sekundär (vgl. Duden, et. 5194a). selten auch refl. 1 harte körperliche arbeit verrichten, sich plagen: 1562 das mancher (bergmann) offt hart vnnd lang puͤflen vnd schlagen muß, biß er den abraum vnd des ertzes dach durchsincket Mathesius Sarepta 56b. 1678 do der mann müde und in seinen thun sich abgemergelt, im acker sich müde gepüffelt, .. die frau ihm freundlich zuspreche, .. ihn auß seinen gedancken bringe Schultze/S. dissertatio 81. 2 angestrengt und ausdauernd lernen, sich mühsam wissen aneignen. typischerweise im kontext von schule und universität: 1737 man muß (in der jugend) beständig püffeln,/ .. daß man quid juris lernt verstehn Henrici ged. (1727)4,391. 1772 ich will mich gern noch weit mehr aller gesellschaft entziehen, um hier in der einsamkeit zu kahlmäusern (zurückgezogen studieren) und zu büffeln Lessing 18,61 L./M. 1840 wie sich mein kleiner Wilhelm freut und den wunsch für den 3. jänner, den geburtstag des papas auswendig büffelt und meine verse bewundert in: br. vormärz 96 W. 1871 ich büffle daran wie ein student, und meine hefte strotzen von nachschriften Villers br. eines unbek. 2,117 L./W. 1925 ich büffelte maßlos, um all die vielen lücken in mathematik, physik, englisch und französisch auszufüllen Persius menschen 7. ⟨1961⟩ du mußt büffeln und wieder büffeln, du hast noch ein paar jahre, dann wirst du ins leben hinaustreten, und dazu mußt du etwas können, sonst gehst du zugrunde Weiss abschied (1966)43. 2002 mir blieb nichts übrig, als fleißig zu büffeln Grass krebsgang 319.

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Zitationshilfe
„büffeln“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/b%C3%BCffeln>.

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