Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

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durstig, adj.

Fundstelle: Band 6, Spalte 1815, Zeile 24
DURSTIG adj.   ahd. durstac, mhd. durstec. mnd. dörstich; mnl. dorstich, nnl. dorstig; afrs. thorstich; ae. þurstig, þyrstig, me. thursti, thirsti, ne. thirsty; dän. tørstig, schwed. törstig. abl. von durst m. der stammvokal besonders im 16. und 17. jh. auch -ü- (so auch noch im grundwort von zuss. wie blutdürstig), vom 13. bis 16. jh. vereinzelt auch -o-. 1 eigentlicher gebrauch. a durst habend; von lebewesen und deren organen; oft substantiviert: hs.A9.jh. huuanne kasahum uuir dih hungragan odo dur sta gan odo gast monsee fragments 21,7 H. ⟨u900⟩ thaz uuazzer gabist du mir, / daz ih mer ubar tac neliufi hera durstac Christus u. d. Samariterin 22 S. ⟨u1220⟩ du wers durstich inde hüngerich rhein. marienlob 2502 LV. hs.u1400 do begunde he (Jesus) royffende vnd schriende mit eynre heysser durstiger stymmen Christi leiden 76 P. 1632 welches gesaltzen schmeckt, dürstig macht, .. solches helt saltz in sich Hörnigk saurbrunnen 17. 1740 wie schmackhafft es (wasser) sey, empfindet der durstige Rohr phytotheol 503. 1823 wie ich jetzt diesen wein in die durstige gurgel gieße Bäuerle theater (1820)5,1,10. ⟨1970⟩ ‘.. trink nicht so schnell!’ ‘ich bin aber durstig ..’ Simmel Jimmy (1971)642. von pflanzen und erde, die unter trockenheit leiden, nach wasser verlangend: u1466 die tier des ackers schauten auff zuͦ dir: als die durstig erde zuͦ dem regen 1. dt. bibel 10,31 LV. 1665 kein honig-thau erfrischt so durstge saaten Lohenstein röm. trauersp. 37 LV. 1907 keime, die kaum erst durstige wurzeln senken Strausz u. T. n. balladen 174. prädikativ mit ergänzung (mit nach, im genitiv oder im infinitiv mit zu): ⟨v1022⟩ durstega sûozes uuazeres Notker 3,2,426 ATB. hs.u1485 bistu turstig nach gutem win donaueschinger passionssp. 230 DLE. 1680 als er nach dem trüben wasser der wollust durstig ward Lohenstein blumen 13. b von durst bestimmt durch durst geprägt: 1575 sein durstig anligen Fischart geschichtklitterung 167 HND. ⟨1833⟩ ich habe einen durstigen einfall Eichendorff gesamtausg. 1,904 B./ G. 1922 während es (kind) in durstigen zügen trank Strausz u. T. tag 180. c durst hervorrufend: 1572/87 ain mahl wirdt die hell genannt hell vnnd durstig faustb. wolfenbüttler hs. 51 H. ⟨1870⟩ ’s ist ein durstiger dienst Raabe 8,25 H. 2 übertragen. gierig, begierig. im älteren nhd. mag türstig adj. ‘verwegen, kühn’ hier mit hineingespielt haben; z. b. überwiegt der umlaut in zuss. wie blutdürstig. meist mit ergänzung (mit nach, an, zu, im genitiv oder im infinitiv mit zu); fast ausschließlich prädikativ verwendet: ⟨v1022⟩ pediu uuâren sie .. hungerge ioh turstege sanctȩ fidei Notker 3,3,803 ATB. ⟨u1220⟩ uns durstich herz steit zuͦ dir offen rhein. marienlob 411 LV. ⟨1508/16⟩ frow Angnes .. was so durstig ires vatters tod zuͦ rechen Brennwald schweizerchr. 1,154 L. 1664 daß ihr euch frembder sachen / so dürstig nehmet an Hohberg Ottobert 1, O 5a. 1735 meine seele, die leer und durstig sasse gesangb. Herrn-Huth 240. 1808 wer jemals heiß wünschte, wem die ganze seele zum langen bangen wunsche ward, .. ihr hehres kind (Jesus) reichte dann aus vollen händen erfüllung dem durstigen nieder Isidorus orientalis Guido 254. 1871 hausblumen wenden ihre blätter instinktmäßig dem fenster zu, durstig nach sonnenlicht Foote, menschensystem 234. 1956 den langen durstigen kuß, den die junge herrin auf seine lippen drückte Döblin Hamlet 55. speziell mordgierig, blutrünstig: 1543 das sie duͤrstige blut hunde und moͤrder sind der gantzen christenheit Luther w. 53,520 W. 1752 er ritt auf der schneide des schwerts auf sie an. .. / kaum ein viertheil in nod entrann dem durstigen eisen Bodmer Noah 53.

dürstig, adj.

Fundstelle: Band 6, Spalte 1816, Zeile 12
DÜRSTIG adj.   s. türstig.

durstiglich, adj.

Fundstelle: Band 6, Spalte 1816, Zeile 20
DURSTIGLICH adj.   abl. von durstig adj. häufig mit umlaut dürst-. 1 durstig: 1518 mit dürstigklichen schmerczen / der her .. / hing an dem creücz Folz meisterlieder 77,136 DTM. ⟨v1777⟩ wir haben .. / der götterbluttrauben erstlinge! / getrunken aus hohen kelchen dürstiglich Willamov schr. (1779)59. 2 übertragen, gierig, verlangend; anlehnung an türstiglich adj. ist nicht auszuschließen: 1556 zum pabstum̄ (des er doch lang durstigklich begaͤrt hatt) Stumpf Heinrych IV. 10b. 1780 sie küßten sich, .. / .. so rasch, so durstiglich Wieland I 13,103 ak.

dürstiglich, adj.

Fundstelle: Band 6, Spalte 1816, Zeile 32
DÜRSTIGLICH adj.   s. türstiglich.

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Zitationshilfe
„dürstiglich“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/d%C3%BCrstiglich>.

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