Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

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düstern, adj.

Fundstelle: Band 6, Spalte 1823, Zeile 71
DÜSTERN adj.   n-erweiterung zu düster adj. ähnlich wie bei den adjektiven albern und schüchtern? 1 im bereich optischer sinneswahrnehmung. a vom mangel an licht, finster: 1665 düsterner mitter-nacht schimmer Lohenstein röm. trauersp. 108 LV. ⟨v1683⟩ sich in schacht oder düsterne winckel verstecken ders., Arminius (1689)1,680a. b dunkelfarbig schwarz: ⟨v1683⟩ durch anschmeltzung düsternen bleyes Lohenstein Arminius (1689)1,549b. 1790 eines gebürges, das .. es (gebäude) in einen düsternen schatten versenkt Bahrdt leben 1,81. 2 übertragen. a bedrückt, niedergeschlagen: 1677 mit düsternen augen Butschky Pathmos 521. 1784 ihre gesichtszüge sind düstern und unfreundlich Ackermann Arnold, beob. 1,202. b benommen: ⟨1783⟩ da er aber immer düstern, verwirrt, schlafsüchtig blieb Stoll, heilungsmethode (1787)1,39.

düstern, vb.

Fundstelle: Band 6, Spalte 1824, Zeile 9
DÜSTERN vb.   mnd. dǖsteren; nl. duisteren. abl. von düster adj. gehoben dichterisch. 1 eigentlicher gebrauch. a trans.; verdunkeln, finster machen: 1477 tenebrare. duystern. oder duyster machen voc. ex quo V 1b. 1866 säulen rauches, die den himmel düstern Lingg völkerwanderung 1,45. b intrans. α zuständlich. dunkel daliegen: 1790 kühler schatten düstert Kosegarten rhapsodieen 1,125. 1954 hinter ihm düsterte die nacht Schneider tag 173. schwach leuchten: 1716 ihr falschen liebessterne, / ihr düstert in der näh’ und gläntzet nur von ferne Celander sinn-ged. 377. unpersönlich: 1825 von außen düstert’s, wenn es innen glänzt Goethe I 3,19 W. β dunkel werden: 1819 eh noch diese hügel düstern Goethe divan 1,164 ak. 1954 der hinter ihm düsternde himmel Schneider tag 110. unpersönlich: ⟨1820⟩ im wald beginnt es zu düstern Heine s. w. 1,53 W. 1976 Duden wb. dt. spr. 2,601a. 2 von 1 her vereinzelt akustisch; dumpf verhallen: 1913 was ich im kreuzfeld kniend geflüstert / .. an säulen steigts, wo echo düstert Zur Linde ges. w. (1910)5,18. 3 übertragen auf verhaltensweisen. a trans.; betrüben, stören: 1773 kein sturm düstert die seelenruh / des beglückten Hölty 1,141 M. b intrans., auch mit richtungsergänzung; vor sich hinstarren, ernst blicken: 1896 sein schwarzes auge düstert in die menge Liliencron Poggfred 8.

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dürftiger
Zitationshilfe
„düstern“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/d%C3%BCstern>.

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