Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

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dachs, m.

Fundstelle: Band 6, Spalte 39, Zeile 64
DACHS m.   ahd. mhd. dahs. mnl. nnl. das; in as. Thahshem; norw. dän. svintoks. entweder mit stammhaftem s über germ. *þahsu-, lat. texere flechten, bauen, gr. τέκτων zimmermann, ai. táksati ‘bebaut, verfertigtanschluß an idg. *tek̑þ- ‘flechten, holzwerk zusammenfügenoder rückführung über germ. *þahsu, mit -s als kennzeichen des tiernamens wie in fuchs, luchs, auf idg. *tegu- dick. st. mask. der a-klasse, dessen s-ausgang doppeldeutig bleibt. übertritt in die i-klasse gelegentlich schon mhd. (vgl. schon 1200 dehsimist füssener sprachproben 32 W.), bis in jungen gebrauch immer wieder möglich ( ⟨1912⟩ dächse Löns s. w. 7,386 C.). schw. formen vom 15. jh. an häufig, aber wohl nicht über das 18. jh. hinaus. ahd. seit dem 11. jh., oft als glossem für melus und taxus, s. ahd. gl. 3,34,52 ff. S./S., 3,346,35 ff. u. ö. 1 meles meles, name eines zur familie der marder gehörenden jagdbaren raubtieres. seit alters gern in vergleichendem und redensartlichem gebrauch, auf eigenschaften und lebensgewohnheiten des tieres (gangart, wohnweise, winterschlaf u. a.) anspielend: ⟨u1300⟩ dirre ist gelwer denne ein wahs,/ jener snûdet als ein dahs Hugo v. Trimberg 366 LV. ⟨u1522⟩ glich wie die tachs und murmeltier/ also grabend ir üch in N. Manuel 25 B. 1691 er schläft wie ein dachs Stieler stammbaum 268. ⟨1781⟩ lichtmeß, wo der dachs aus dem loch geht, wenns wittert, und d’rin bleibt, wenns schön ist Bucher s. w. 6,409 K. 1829 ich singe ihr eins vor, das selbst die bären erschüttern, und dem dachs im winterschlaf die ohren spitzen wird gleich türmen Grabbe 1,426 ak. 1963 ein mischwald mit wildschweinen, dachsen, kreuzottern Grass hundejahre 21117. 2 dachshund, vom 17. bis ins späte 19. jh.: 1667 kont’ aber auch das schwein/ der koppel meiner wind’ und dachse schädlich seyn? Hallmann Urania 47. 1800 wie dachs und windspiel alle hunde heißen;/ die eigne rasse aber unterscheidet Schiller 13,115 nat. 1891 gedrängt vom unverwüstlichen dachs, folgt der verzweifelte gatte (fuchs), um dem gleichen schicksal zu verfallen Hammer wildbilder 55. 3 auf menschen übertragen. a unmittelbar von 1 her: 13./14.jh. (betrogener ehemann zum pfaffen, der sich in einer fischreuse versteckt:) kunt ir in riusen suochen/ vische, ir vil veiger dahs n. gesamtabenteuer 31,289 N. 1737 den rat Hallwachs,/ den dummen dachs,/ bekamst du zum collegen lieder Württemb. 655 S./M. ⟨1900⟩ wenn du nur pennen kannst, oller dachs Hartleben ausgew. w. (1911)3,231. b junger dachs für einen unerfahrenen, umgangssprachlich und wohl von 2 her: ⟨1900⟩ wollen sie mir jungem dachs die sache anvertrauen? Sudermann dr. w. (1923)2,22. 1956 man lacht über den jungen dachs (einen 18jährigen jungjäger) Bülow wilderer 79.

dachse, f.

Fundstelle: Band 6, Spalte 41, Zeile 27
DACHSE f.   vereinzelt als moviertes fem. zu dachs neben dächsin: 1710 daß die dachße um diese zeit, da sie am magersten ist, ihre jungen bekömmt Göchhausen notabilia (Weimar) 28.

dachsen, vb.

Fundstelle: Band 6, Spalte 41, Zeile 52
DACHSEN vb.   abl. zu dachs. 1 den dachs jagen: 1519 des artickel .. des tachsens halb Fischer schwäb. wb. 2,9. 17. jh. und modern mdal. schweiz. id. 12,347. s. auch rhein. wb. 1,1220. 2 in umgangssprache und mda. für schlafen, s. dachs 1: 1792 dachsen fest schlafen (Elsaß) Klein provinzialwb. 1,74. ⟨1899⟩ ‘morjen, junge! .. die madame da meinte, ihr dachstet noch .. um mittag Zobeltitz lichterfelderstr. (1911)78.

dächsen

Fundstelle: Band 6, Spalte 41, Zeile 60
DÄCHSEN pl.   ein älteres, aus Bayern stammendes und dort noch heute gängiges wort in der bedeutung nadelzweige, nadelreisig. mit s-suffix zu germ. *þak- (vgl. an. þak decke, dach; birkenreisig), s. zfmdaf. 13(1937)21: hs.15.jh. das wir am undern perg, genennt die Feldleiten, kain däxen sollen schlachen öst. weist. 3,26. 1537 tragend auff sein schultern ain grossen last von dürren beümen vnd reisich oder dechsen Schaidenreiszer odyssea 37a. ⟨1654⟩ bestraffung des unzulässigen reitens, schwendten, kohlen, schindelmachens, taxen schneiden, lännenheigen samml. baier. bergrecht 423a L.

dechse, f.

Fundstelle: Band 6, Spalte 474, Zeile 32
DECHSE f.   ahd. mhd. dehsa, dehse. parallelbildung zu gleichbedeutendem dechsel f. 1 queraxt, -beil: 12.jh. ahd. gl. 1,519,20 S./S. 13.jh. ebd. 3,122,21. 2 mdal.: 1955 dexe .. das dreieckige eisen, das den obern mühlstein dreht Schatz tirol. mdaa. 1,129.

dechsen, vb.

Fundstelle: Band 6, Spalte 475, Zeile 4
DECHSEN vb.   st. flexion. flachs oder hanf nach dem schwingen abklopfen: ⟨1234/55⟩ ez kam umb einen mitten tac,/ dô hôrte ich eine swingen:/ wan si dahs/ wan si dahs, si dahs, si dahs liederdichter 121 K. 1331 der werch in der stat swinget, blúwet oder tichset, der git oͮch an die stat drige schillinge thurg. urkb. (1917)4,574. ⟨1446?⟩ ain raut hat versetzt, daz nieman kain werch noch hanff in der statt techßen noch swingen sol konstanzer leinengewerbe 2,32 W. mdal. noch alem. anders im rhein.: 1928 die sense d[echsen] schärfen rhein. wb. 1,1298.

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Zitationshilfe
„dachsen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/dachsen>.

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