Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

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dain, adv.

Fundstelle: Band 6, Spalte 113, Zeile 5
DAIN adv.   s. darin.

1dein, pron.

Fundstelle: Band 6, Spalte 565, Zeile 5
1DEIN pron.   ahd. mhd. dîn. as. thîn, mnd. dîn; anfrk. thîn, mnl. nnl. dijn; afrs. thîn; ae. þīn, me. thī(n), ne. (älter und poetisch) thy, thine; an. þinn, isl. þinn, norw. dän. schwed. din; got. þeins. zugrunde liegt idg. *tei-no-s, eine verbindung aus dem lok. des pers. pron. *tei mit adj.- suffix *no- ‘bei dir befindlich, zu dir gehörig’. 1dein ist poss. pron. der 2. pers. sg. 1 adnominal, den artikel substituierend; weitaus die dominierende bedeutung, besonders in der anwendung a. a individualisierend, auf eine einzelne angeredete person bezogen. α die durch das pronomen bezeichnete person steht in einer subjektbeziehung zum zugehörigen nomen. αα ein zueigenhaben, besitz oder verfügungsrecht bezeichnend: E8.jh. mit dhinem faterum Isidor 38,10 H. 863/71 (daß ich) joh zi druton thinen (gottes) fuagi Otfrid I 2,54 E. ⟨v1022⟩ trî bûoh-staba bildônt tînen namen dux Notker 2,206 ATB. ⟨u1210⟩ biute mir vil schiere dîne hant liederdichter 1,130 K. u1466 dein silber vnd dein gold ist mein 1. dt. bibel 5,330 LV. ⟨1535⟩ der leidig satan, dein vnd vnser widersacher Witzel catechismus (Leipz. 1536) J 4a. ⟨u1640⟩ daß du .. deine geschicklichkeit wilt sehen .. lassen Moscherosch gesichte (1642)64. 1744 leidest du, daß man so mit mir in deinem haus umgeht? Holberg, z. 2. male 6 lust-sp. 151. 1871 alles, was du aus deinen kinderjahren behalten hast François Reckenburgerin 1,10. 1951 ‘halt deinen mund’, sagte Hanka H. W. Richter sie fielen 159. in verbindung mit eigennamen: ⟨E12.jh.⟩ enphahe, wise vaterheit, dines Christes sunhait benediktbeurer gebet 1,4 M. ⟨1240/50⟩ ich bin, herre, din Alyse Ulrich v. Türheim Rennewart 5266 DTM. 1782 dein aufrichtiger Schiller (briefschluß) Schiller br. 1,60 J. ⟨1945⟩ na, vertraust du deinem Theo wieder? Brecht stücke (1953) 6,272. akzidentielle zuordnung herstellend; bei größen, die im interessenbereich der angeredeten person liegen: ⟨2.h13.jh.⟩hs.u1430 du bist ein wunderlich man, das du wilt din gerecht straß laßen durch der lut klaffen, man muß alle straßen ritten Lancelot 1,568 DTM. 1681 herr Jesu, wenn ich schaue dich/ an deinem kreutze hangen Francisci rechenschafft 180. 1769 nun aber schlage, mein lieber .. knabe! deinen Uz, deinen Gleim .. auf Herder 3,324 S. 1960 ‘hast du deinen dampfer verpaßt?’ fragte er Lenz feuerschiff 175. die beziehung von dein zum zugehörigen nomen setzt das verhältnis einer gleichsetzung voraus, du zeigst, stellst deinen mann du zeigst, was du kannst: ⟨1718⟩ die kalten fieber zittern,/ nachdem sie jezt an dir den stärcksten gegner wittern./ so zeige deinen mann Günther 4,163 LV. 1909 da (beim wildern) stellst noch deinen mann, was? Bahr konzert 73. mit ellipse des nomens: ⟨822/40⟩ nu cumis thu te mînero dôpi, drohtin frô mîn,/ .. sô scolde ic te thînero duan Heliand 8972 ATB. ⟨1945⟩ ist es mein geld oder ist es deines? Brecht stücke (1953)6,270. ββ zur bezeichnung dessen, daß handlungen, verhaltensweisen, intentionen, äußerungen, bestimmte leistungen u. dgl. von einer angeredeten person ausgehen, sie zum urheber haben: ⟨E8.jh.⟩ cot almahtico, .. forgip mir .. dinan uuilleon za gauurchanne wessobrunner gebet 13 S. ⟨v1022⟩ in orbe terrarum scullen dîniu (gottes) egelîchen uuerh Notker 3,2,536 ATB. ⟨E13.jh.⟩ uns tuot dîner helfe nôt rosengarten 134 H. ⟨u1450⟩ swig Maria, laß sin din kallen,/ din rede wil mir nit woil gefallen rhein. ostersp. 1259 R. 1540 lieber gsel, es mag nit sein, darumb so laß dein warten Forster liedlein 102 HND. 1644 so solte deiner meynung nach, das wahre christenthumb wol schwärer seyn Hoburg krieg 257. ⟨1786⟩ diese weiber auch/ bedürfen deines schutzes, deines raths Stolberg (1820)5,150. 1845 dein liebevoller brief Feuerbach br. an seine mutter 1,53 K./U.-B. 1949 dein handeln ist ein bedenkliches zeugnis gegen dich Jahnn fluß 2,1,153. β die durch das pronomen bezeichnete person steht in objektbeziehung zum zugehörigen nomen; seltener als α: hs.821 truhtin god, .. forgip mir .. thina minna indi rehtan uuilleon fränk. gebet 2 S. ⟨A12.jh.⟩ ich machi dinin giwalt wit undi manincfalt,/ daz man dinin gilichin (jmdn., der dir gleicht) nimag findin in allin disin richin lob Salomons 4,5 M. ⟨u1370⟩ wo findet man denn einen, der dir helf, seint dein helfer vnd dein beschirmer yczunt .. begraben? Johann v. Neumarkt 2,228 K. 1654 wann du .. vor augen deinen mörder siehest Abele gerichtshändel 225. 1696 ich will dir (gott) allein leben .. ich will in deiner furcht und liebe leben Lüttichau pansophia 24. 1810 still, mein theurer herr./ ein lauter ruf spräch’ dir dein todesurtheil Fouqué held 2,30. ⟨1925⟩ ich will versuchen, auch für deinen lebensunterhalt mitzusorgen Klabund nachdicht. (1930)106. b generalisierend, auf eine unbestimmte gruppe von angeredeten personen bezogen. α die durch das pronomen bezeichnete person steht in subjektbeziehung zum zugehörigen nomen. αα ein zueigenhaben, besitz oder verfügungsrecht bezeichnend: hs.A9.jh. after diu ist auh ander gabot .. minno dinan nahistun monsee fragments 30,22 H. ⟨u1300⟩ wâriu lêre sprichet: ‘trahte niht sêre,/ wie sich dîn irdisch guot gemêre!’ Hugo v. Trimberg 10678 LV. u1515/20 wann du zu tisch wöllest gon,/ deine hend solt du vor geweschen hon tischzucht 48 LV. 1732 welt, dein purpur stinckt mich an,/ und womit ein reicher mann/ alle tage prahlet Henrici ged. (1727)3,143. 1953 es gibt melodien und lieder,/ .. die schlagen dein inneres nieder Benn 3,276 W. akzidentielle zuordnung herstellend: 1671 uberzeuch die fenster mit grüngeferbtem papyr und bilde mit einer nahtel, viel löchlein stechend, allerley bildnussen, so wirst deine tausend wunder deß .. durchstralenden .. liechtes sehen Schott, magia 440. ββ zur bezeichnung dessen, daß handlungen, verhaltensweisen, intentionen, äußerungen, bestimmte leistungen von einer angeredeten person ausgehen, sie zum urheber haben: u830 ih quidu iu, .. fon thinen uuorton uuirdistu girehfestigot .. Tatian 262,12 S. ⟨u1370⟩ o armer sunder, wo ist denn dein hoffnung, wo ist denn dein rew? Johann v. Neumarkt 2,92 K. ⟨v1666⟩ gehts dir nicht allzeit nach deim will/ sey zu frieden, gott heißt dich schweigen still Dannhauer catechismvs milch 10(1673)19. 1734 (mensch,) mache dich ja nicht zu einem sclaven deiner mißtrauischen raserey, .. sondern sey ein knecht .. gottes Scheibel sünden 54. ⟨v1945⟩ kein denken, ../ nackt sei dein leib und innig dein erkennen Kolmar w. (1955)283. β die durch das pronomen bezeichnete person steht in objektbeziehung zum zugehörigen nomen: 1489 zum ersten so solt du gedenckenn, das du von allen deinem gut nit mer hast .. dan so vil du zu deiner notturfft bedarfst versehung leib sel 161b. 1599 es ist ein andere gemeine schimpffredt: hast du ein schoͤne (frau) genommen? das ist dein schadt Rücker Guazzo, de conversatione 250. 1660 daher ein fremdes lob, das nicht dein eigen ist, dich nicht kan herrlich machen Boethius, bedenken 121. ⟨1807⟩ säume keinen augenblick, wenn du darin (in deiner lage) etwas zu deinem vorteil verändern kannst in: Ritter staatskunst (1954)1,263. 2 in der funktion eines adjektivs, nhd. mit abnehmender frequenz. a attributiv. in nominalphrasen mit artikel: E8.jh. oba dheru dhineru heilegun burc (super urbem sanctam tuam) Isidor 26,2 H. 863/71 ni weistu, waz ih sagen thir,/ thaz steit thaz thinaz enti in mines selbes henti? Otfrid IV 23,36 E. ⟨1060/5⟩ der din chârch sin/ ist gilich der nateren wiener genesis 5672 ATB. ⟨u1200/10⟩ ein dîn vürste Turkentâls/ den tôt von sîner hende enpfienc Wolfram Parzival 7128,8 L./H. ⟨1444⟩ so volgen wir dir nach, als die deinen getrewen diener Hartlieb Allexander (1478)38b. 1554 so mir dann die deinen dienst angenem sein woͤllen Wickram 2,81 LV. häufig dem nomen nachgestellt, ahd. frmhd. flektiert oder unflektiert, seit etwa ende des 13. jhs. nur unflektiert und nur am versende: 863/71 ist thaz herza thinaz mir warlicho holdaz? Otfrid V 15,28 E. ⟨u1120/30⟩ du und der man dine milst. genesis 13,15 D. ⟨1256/68⟩hs.u1310/30 in (d. i. ich nicht) wird ân die helfe dîne/ mîner pîne niemer wol gesunt liederdichter 1,244 K. 1662 herzliebe muetter mecht es gesein,/ ich gewert dich der bitte dein oberammergauer passionssp. 11 Q. mit ellipse des nomens: 863/71 ni ih gabi sela mina in wehsal bi thia thina Otfrid IV 13,46 E. ⟨u1210⟩ nu suln ouch wir gesellen sin,/ du der min und ich der din Gottfried 43726 R. ⟨1744⟩ wo ist wohl solch ein lied, das gleich den deinen klingt? Gottsched s. kl. ged. (1763) 158. 1949 ich jedenfalls habe keine kenntnis, die weiter reicht als die deine Jahnn fluß 2,1,228. in nominalphrasen mit anderen pronomina: u830 in thesemo thinemo tage (in hac die tua) Tatian 2116,6 S. 1489 dz mir solich dein heilig leyden, pitters sterben .. zu hilff .. kumen versehung leib sel 165b. ⟨v1703⟩ so wird diese deine meynung .. dich schrecklich trügen Kunckel collegium (1738)206. 1954 und was sagt dieser dein teuerster freund zu dem projekt? Mühr gold 281. b prädikativ, zur bezeichnung dessen, daß etwas einer angeredeten person zugehörig ist: 863/71 wir birun, druhtin, alle thin Otfrid V 24,7 E. ⟨u1200⟩ dô sprach der marcgrâve: .. / i’ne weiz niht, wer mir hiute mînen vergen sluoc./ .. dô sprach von Tronege Hagene: was der verge dîn?/ der wold’ uns niht füeren ../ dô sluoc ich den recken nibelungenlied 131604,1 B./B. u1480/1 schlegstu mich lam, der schad ist dein Folz reimpaarsprüche 8 b,154 F. 1581 wess ist diess kleidt?/ .. ach, hertzen Thisbe, ist es dein? Pyramus-sp. 42 LV. 1699 z. e. man betrachtet in der rechts-lehre ein hauß, so ferne auszumachen ist, ob es meine oder deine, frey oder dienend sey Titius lehn-recht 202. 1795 du kannst nichts dein nennen, als deine handlungen Erhard recht 125. 1954 dein ist die zeit, und das gericht ist dein Schneider sonette 95. – mein und dein, die beziehung von eigentum auf die eigene und eine andere person bezeichnend: ⟨u1300⟩ ez sprach der reine Senecâ:/ diu werlt mit fride möhte immer sîn/ denne zwei wörter, ‘mîn’ und ‘dîn’,/ diu machent angst unde nôt Hugo v. Trimberg 13988 LV. ⟨1614⟩ nicht aber, das die geitzigen sie (die welt) vnter sich theileten vnnd dasselbe, was gott ins gemeine geschaffen hat, in mein vnd dein verenderten fama fraternitatis (1616)127. 1964 er hat mein und d[ein] verwechselt (hat gestohlen) WDG 1,777b. 3 nominal, in substantivischer verwendung. a das deine das der angeredeten person zukommende, ihr anteil, ihre schuldigkeit: ⟨822/40⟩ te huuî uuêt thi thes ûsa uualdand thanc,/ thes thu thîn sô bifilhis endi antfâis eft than thu uuili? Heliand 81552 ATB. 863/71 firlih uns, druhtin, allen, thaz wir thaz thin io wollen Otfrid II 24,29 E. ⟨E12.jh.⟩ und ist iedoch daz unser din, du (gott) la daz din daz unser sin benediktbeurer gebet 1,8 M. 1605 es ist ein betrieger, welcher sich vnterstehet, mit lügen dich vmb das deine zu bringen Tancke waitzenbäumlein 74. 1616 arbeit fleissig vnd thu das dein Henisch t. spr. 671. 1804 laß mich nach haus. am besten wirst du deines,/ ich meines treiben, bist du mir gefolgt Hölderlin (1943)5,136 B. 1936 das meine soll mir, das deine dir gehören Rommen wiederkehr 194. b der, die deine eine der angeredeten person zugetane person: 1515 (das) macht das ydermann dich scheit/ vnd nymant mer gern ist der din Morszheim regiment 22 LV. ⟨1738⟩ ich liebe dich, und bin die deine t. arien 1,18 P. 1885 da hast du mich, nun bin ich die deine Ebers Serapis 161.

2dein, pron.

Fundstelle: Band 6, Spalte 567, Zeile 54
2DEIN pron.   s. deiner.

dein, n.

Fundstelle: Band 6, Spalte 567, Zeile 54
DEIN n.   substantiviert aus 1dein pron. 2 b, nur in der verbindung das mein und das dein. nur im sing., st. deklination den persönlichkeitsbereich oder das eigentum einer angeredeten person bezeichnend: ⟨2.h13.jh.⟩ hêrre, alsus mochte ich und mich/ werden ein dû und ein dich,/ und daz mir und al daz mîn/ gar ein dir und ein dîn d. sünden widerstreit 325 Z. 1794 daß es in einem solchen zustande keinen besitz, kein eigenthum, kein mein und dein giebt Hobbes, Leviathan 1,126. 1946 umso dringender ist erforderlich, daß so rasch wie möglich die notwendigen feststellungen über das mein und das dein getroffen werden A. Weber übergangswirtschaft 56.

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Zitationshilfe
„dain“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/dain>.

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