Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

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dank, präp.

Fundstelle: Band 6, Spalte 212, Zeile 63
DANK präp.   infolge, wegen, durch. abl. von dank m., das schon seit der mitte des 18. jhs. in verbindung mit dativobjekt in einer elliptischen formel mit dem sinn einer kausalen präposition verwendet wird (s. dank m. B 2 f ζ). vorwiegend mit dativischer, daneben jünger sehr häufig mit genitivischer rektion. öfter auf positiv als auf neutral oder negativ gewertete verhältnisse bezogen; meist vor sachlichem, selten vor persönlichem objekt: 1885 der verkehr hat dank den neugeschaffenen verkehrsmitteln riesig zugenommen Sach heimat 194. ⟨1905⟩ weil nun auch Ertzum dank dieser lächerlichen Fröhlich in eine tragische rolle geriet H. Mann ausgew. w. 1,508 ak. ⟨1927⟩ dank der offenen fenster .. wehte wenigstens die frische verregnete abendluft reichlich in diesen ort der hoffnungslosen A. Zweig streit (1928)156. 1958 dass ein markenartikelfabrikant dank seiner intensiven werbung eine grössere stabilität des absatzes erreicht Steuber werbung 36.

dank, m.

Fundstelle: Band 6, Spalte 213, Zeile 3
DANK m.   ahd. mhd. danc. as. thank, mnd. dank; mnl. danc, nnl. dank; afrs. thaͦnk; ae. me. þank, ne. thanks pl.; an. þokk f., norw. takk, schwed. tack, dän. tak; got. þagks. verbalsubst. zu denken (s. u. A), a-klasse. auf gelegentlichen übertritt in die i-klasse deutet der in den anwendungen A 1 und B 3 d α nicht seltene pl. dänk(e). im übrigen ist der plur. ungebräuchlich. ein n. a. sg. danke begegnet im 15. und 16. jh.: 1439 das got .. lobe und dangke geseit .. werde basler chr. 4,44 V. 1578 den .. dancke Beyer hochzeit 359. A das denken, der gedanke, das, was und woran man denkt; weniger auf abstrakt gedankliches als auf den jeweiligen bewußtseinsinhalt, auch und besonders auf ein wollen oder begehren bezogen. ahd. und mhd. mindestens gleichberechtigt neben B, im älteren nhd. allmählich verdrängt und nur in formelgeschützten verwendungen (s. 2 c. d β. γ. δ. e) darüber hinaus fortlebend, vereinzelt bis heute, dabei aber wohl durchweg von B her empfunden. 1 das denken allgemein wie der einzelne gedanke, s. noch danke m.: 863/71 nist es wiht in thanke, mit iru (der caritas) man iz ni wirke Otfrid V 25,18 E. hs.12.jh. aller der sunden, die ich ie getet an danchen, an worten, an werchen wessobrunner glaube II 37 S. ⟨1260/80⟩ mich habent denke dar zuo brâht/ daz ich tac unde naht/ muoz grôzen kumber dulden Pleier Tandareis 1285 K. hs.1524/6 vnd legt sich nyder mit verdrieß./ sein denck warenn so mancherlay erz. aus altdt. hss. 229 LV. 1624 das auch an verachtung der poeterey die jenigen nicht wenig schuldt tragen, welche ohn allen danck poeten sein wollen, vnd .. jhre vnwissenheit vnter dem lorbeerkrantze verdecken Opitz poeterei 510 HND. schweiz. häufig in der verbindung sinn und dänk schweiz. id. 13,607 mit belegen des 15. bis 17. jhs. hier ferner von der mitte des 17. bis ins späte 18. jh. in der rechtssprachlichen bedeutung bedacht, bedenkfrist: 1652 woruffen H. einen dankh begert schweiz. id. 13,608. 1757 ebd. 2 wille, absicht, zustimmung, gefallen, geneigtheit; aus der schon unter 1 vorwiegenden anwendung auf emotional bestimmtes denken spezialisiert, aber dies fast ausschließlich in formelgebundenem, besonders vornhd. sehr geläufigem gebrauch. a frei in der gr. χάρις, lat. gratia entsprechenden lehnbedeutung gnade, gunst, nur ahd. und as.: ⟨822/40⟩ neuan that hie thuru thes kêsures thanc/ fan Rûmuburg rîki habda Heliand 666 ATB. 863/71 thaz was io ana wank allaz, druhtin, thiner thank Otfrid IV 1,49 E. so vielleicht: ⟨v1022⟩ dînes (d. i. gottes) danches lebo ih Notker 3,2,363 ATB. vereinzelt auch später noch in freier wendung, etwa soviel wie gefälligkeit, erwünschtes: ⟨1435⟩ daran thut dein liebe uns und dem reich ehre und sunderlich dank und wolgefallen chr. Bamb. 1,108 Ch. ⟨1467⟩ würzb. polizeisätze 134 H. b in genitivischem meines dankes, eigenes, gutes dankes, seit Notker besonders im bloßen gen. dankes; mit adverbialer funktion, vom ahd. bis an die schwelle des nhd. in den bedeutungen mit absicht, freiwillig aus eigenem antrieb, gern: u830 ira thankes (ultro) erda birit zi eristen gras, after thiu ehir Tatian 276,2 S. hs.12.jh. wizzente oder unwizzente, slafente oder wachente, danches oder undanches oder swie so ich sie (die sünden) gefrumete benediktbeurer glaube I 26 S. ⟨1201/3?⟩ Philippes künec, die nâhe spehenden zîhent dich,/ dun sîst niht dankes milte Walther 1119,18. 20 K. 1440 do sind die erwirdigen herren .. der stifft .. vnd ein raͮt daselbs ir guͦten dancks vnd frien willens (übereingekommen) rechtsqu. Argau I 5,118. aufs ahd. und, für lat. gratis, auf mhd. bibelübersetzung beschränkt in den bedeutungsschattierungenumsonst, gratis’ (s. a) oderohne veranlassung grundlos’: 863/71 era thesses werkes gab ih iu mines thankes (gratis accepistis) Otfrid III 14,101 E. ⟨v1022⟩ et expugnauerunt me gratis vnde iro danches irfuhten sie mih. vngesculdet sluogen sie mih Notker 2,469,8 P. hs.1378 di vursten iageten mich ires dankes zwei psalter aus d. 14. jh. 249 DTM. c mit negierenden oder negierend gemeinten präpositionen, wobei dank mit possessivpronomen, genitivattribut oder ohne beifügung steht. meist seit dem frmhd., z. t. bis tief ins nhd. hinein. α ohne und, mit kürzerer geltung, sonder (meinen, jmds.) dank gegen oder ohne jmds. willen oder zustimmung. von dieser grundvorstellung aus durch den kontext besonders im mhd. oft nuanciert als widerwillig, gezwungenermaßen, wohl oder übel, ungern, unfreiwillig, unabsichtlich, unwillkürlich, ohne weiteres, zum trotz u. ä.: ⟨v1150⟩ den ubelen tuvel er bedwanc/ daz er ane sinen danc/ wider gab den selben brief armer Hartmann 115,3 M. ⟨u1200⟩ ern vüert sî sunder mînen danc/ nimmer eines ackers lanc Hartmann Iwein 64645 B./L. ⟨u1340⟩ wer sich zu irem munde rot/ furbaz dann iht nohen bot,/ der entsub wol sunder dank/ daz ez (süßer duft) uß irem munde drank minneburg 3439 DTM. ⟨E14.jh.⟩ begebit sich eyn man in den ordin und in den gehorsam an sines elichin wibes dang Rothe rechtsb. 74 R. ⟨u1400⟩ do du keiser Iulium in einem rören schiffe über das wilde mer furtest one dank aller sturmwinde Johannes v. Tepl ackermann 118 K. 1531 das ich muste doctor werden, on meinen danck, aus lauter gehorsam Luther w. 30,3,386 W. 1627 (wir) gefangen genommen .. wurden, musten vns doch ohne danck wider loß lassen Aldenburgk west-indian. reiße M 2a. 1729 man wird mir ohne danck die eintz’ge tochter nehmen Seemann Turnus 72. β über, mhd. auch unter (meinen, jmds.) dank gegen jmds. willen: ⟨u1170⟩ wainet hie in diseme lebene danc willen (freiwillig) iwer sunti, daz ir da zênir werelt icht beduûngenlîche ûntir iwern danc muͦzzit wͦffin speculum ecclesiae 51 K. ⟨u1250/72⟩ sol man sie über irn danc dâ von bringen (von unrechtem gut) Berthold v. Regensburg 1,122 P./S. ⟨u1400⟩ wann er under iren dank/ nützt iren stolzen leib Kaufringer 14,728 LV. 1544 so man eim krancken menschen .. wolte wein uber seinen danck eingiessen (bearbeitung) Luther w. 52,206 W. 1611 fürwar du must mir jhn (den löwen) weisen vber deinen danck Helvicus jüd. hist. 1,125. vgl. noch über dank ëssen mehr als gut tut schweiz. id. 13,609. γ wider, selten gegen (meinen, jmds.) dank (und willen) in gleicher bedeutung, vom frnhd. bis ins frühe 19. jh., vgl. noch Adelung wb. (1811)1,1384: 1472/3 mit grossen freüden Rusticho wider allen danck vnd willen Alibech sie wider heyme gen Capsa füret Schlüsselfelder decameron 237 LV. ⟨1588⟩ der herrschafft dienet ich mit zwang,/ thet alles wider meinen danck Ringwaldt warnung [1589] I 6b. 1766 die sittlichen antriebe, die uns oft wider den dank des eigennutzes fortreißen Kant 2,335 ak. ⟨1806⟩ dass selbst die entschiedensten verfechter jener denkart gegen ihren dank und willen .. noch immer etwas besseres sind, als wofür ihre worte sie ausgeben Fichte 7,33 F. δ speziell wider, seltener ohne, vereinzelt für des teufels oder henkers dank, auch wider, ohne aller welt dank u. ä., aus mhd. verwendung im sinne von γ nhd. zuunbedingt, durchaus, unter allen umständen’ weiterentwickelt vgl. noch Adelung wb. (1811)1,1384: 1541 desselbigen Erastae woͤllen wir bleiben, wider des teufels danck Witzel onomasticon 25a. 1596 weil jhr (verschollener) herr graff Otho ohne des teuffels danck todt sein muͤst Letzner dassel. chr. 1/4,7b. 1672 daß sie kein gestohlen gut, wiewol es ihr eigen war, annehmen, sondern fürs teufels danck vor den richter gebracht haben wolte simplician. Jan. Perus 1,69. ⟨1742⟩ wenn er gleich wider des henkers dank gehen wollte J. E. Schlegel 3,570 Sch. d in den auch unter B begegnenden präpositionalverbindungen zu dank und, z. t. damit sich überschneidend, mit dank, seltener für dank, mhd. auch in dank, meist in fester verbalbindung. α jmdm. ist, wird, kommt etwas zu dank u. ä. ist ihm angenehm, willkommen, gefällt ihm. nur vereinzelt über das 16. jh. hinaus, schweiz. noch lebendig, s. schweiz. id. 13,609: ⟨1150/60⟩ du salt hie silue wirt sin,/ wandiz mir zo danke is,/ daz du minis gotis (d. i. gutes) gerochis könig Rother 978 F./K. ⟨M14.jh.⟩ solte mir daz leit sin? es solte mir wunderlich zuͦ dancke sin Tauler 18 DTM. 1455 das das (geschenk) euren gnaden wol geviel und zu guten dannkch kem privatbr. d. ma. 1,58 S. 1530 wan es mir zuo dank was, daß ich mit ganzer hut (mit heiler haut) heim macht schweiz. id. 13,609. 1834 das oratorium wird mir immer mehr zu dank Mendelssohn-B. br. 62,42 M.-B. nur selten mit aktivischem sinn jmdm. zu dank sein ihm gefällig sein: 1576 zum kelner./ sey du auch fleissig mir zu danck,/ auff das wir haben guten tranck Rollenhagen Tobias 44 HND. in nur mhd. variante mir ist in danke (daraus oft endanc) im sinne von ich bin zufrieden begnüge mich: ⟨1060/5⟩ so sol got sin in danch,/ ube wir zeinem phaffen chomen (sagen die übermütigen gottlosen) wiener genesis 1107 ATB. β jmdm. etwas zu (vereinzelt mit) dank (bzw. danke) tun, machen zu gefallen tun und, in konkreterer verbalbindung, etwas so tun, daß jmd. daran gefallen hat, damit zufrieden (und insofern dafür dankbar) ist. bis ins 19. jh. geläufig, aber noch heute möglich, wenn auch häufiger mdal. als literarisch und wohl von B her verstanden. vgl. bereits: ⟨822/40⟩ siu habde ira drohtine uuel/ githionod te thanca Heliand 7506 ATB. ⟨1210/20⟩ wer kan nû ze danke singen?/ dirre ist trûric, der ist frô:/ wer kan daz zesamene bringen? Walther 11110,27 K. 1545 (Sanheribs bote zu den Israeliten:) thut mir zu dancke, vnd gehet zu mir er aus Luther bibel 11,1,111 W. 1768 daß sich jeder, der .. sich selbst ein dolmetsch wird, auch zuversichtlich hingehen, und für die schaubühne, und mit unserm danke übersetzen könne Sonnenfels schaubühne 206 WND. 1819 schenk’ ich (der schenke) meinem herrn zu danke,/ nun so küßt er mir die stirne Goethe divan 1,189 ak. ⟨1917⟩ niemand dürfe sich ihr zu dank (ihr zuliebe) die stunden des festes verkürzen Sudermann rom. I (1921)6,68. γ zu dank, seltener mit oder für dank haben, nehmen, an- oder aufnehmen zustimmend, zufrieden, willig, gern nehmen, mit etwas einverstanden sein; im 18. jh. auslaufend: ⟨1250/4⟩ der (brosamen) si muͦste do gezemen/ und si ze danke muͦsten nemen Rudolf v. Ems weltchr. 17367 DTM. 1431 die von Nuͤernberg: 100 unde 80 pherde achzig schuczen met búßen 60 schuczen met armbrusten .. daz wil man nit zuͦ danke han (bei einem heeresaufgebot) dt. reichstagsakten 9,560. 1643 disen unsern spruch beede parteien mit dank auf- und angenommen rechtsqu. St. Gallen I 1,568. 1792 für eine acceptation wird auch dieß gelten können, wenn ein ehegatte die erklärung des andern mit dank anzunehmen versichert Siebenkees v. letzten willen Q 7a. frnhd. vereinzelt keinen dank nehmen mit nichts einverstanden sein: ⟨u1480⟩ Hagenbach kam hochmuͤtigklich,/ .. er luͦgt im rat hin und wider/ .. er nam keinen danck reimchr Hagenbach 329a M. δ in den verbindungen zu, mit (gutem) dank bezahlen, entrichten u. ä. aus der bedeutungzur zufriedenheit’ zu der von ‘zur genüge, völlig, vollgültigversachlicht; vom 15. bis ins 17. jh. geläufig: z.j.1417 wir sy gancz vnd gar mit bereytem gelde vnd guten groschen .. czu dancke beczalit vnd vorgulden habin daz selbe gelt script. rer. lusat., n. f. 1,56. 1670 dem Niderländer aber sein ausgelegter reiß- zehrungs- mühe- und gerichtsunkosten .. mit danck bezahlt Abele unordn. (1669)2,11. wohl noch hierher: 1774 für einen schlag, welcher mir vor dem kriege mit fünfhundert talern zu allem danke bezahlet wurde, erhalte ich jetzt kaum die hälfte Möser 4,178 ak. ε mit danke absichtlich oder mit zustimmung, in untypischer verbalverbindung, gelangt nicht bis ins nhd.: ⟨v1022⟩ taz er imo ondi, mit ̂Otachere ze uehtenne, unde ube er in uberuuunde, Romam ioh Italiam mit sînemo danche ze habenne Notker 1,1,5 ATB. ⟨1210/45⟩ ez geschach niht sunder danc,/ ez ergie mit danke Neidhart 90,26 H./W. e die umstrittene (s. Luther w. 35,457 anm. 4 W.), weil mehrdeutige (s. u. B 2 c δ. 3 a) verbindung keinen dank dazu haben (sollen) u. ä., die formelhaft vor allem, original oder in nachschriften, bei Luther begegnet, aber älter und vielleicht nd. ursprungs ist, gehört in solchen zeugnissen hierher, die im sinne von ohne jmds. willen oder zustimmung, ob man will oder nicht, nolens volens interpretiert werden müssen. oft zwischen dank A und B schillernd, weil wider willen gewährtes keinen anspruch auf dank begründet: 1515 wer es (was er ihnen gesagt hatte) inen nit zuͦ willen, vnd zuͦ danck, dz sie das dann nemen für vnwillen, vnd haben keinen danck darzuͦ, vnd das menglich wider gieng da er har kummen wer Eulenspiegel 80 HND. 1527/30 yr worth sol untergehen, wen noch 24 keyser do weren, und sollen es keinen dang haben (nachschr.) Luther w. 31,2,355 W. 1530 (sie) sollen das hellische feur dazu haben auff jhren kopff, und keinen dank dazu ebd. 30,2,366. eher hierher als zu B 2 c δ oder 3 a: 1528/9 das wort sie sollen lassen stan/ und kein danck dazu haben Luther w. 35,457 W. gelegentlich nachklingend: 1745 wenn ich es der frau Vielgutin sage, so muß sie es glauben, und keinen dank dazu haben Mylius aerzte 60. B dank als erkenntlichkeit für empfangenes gutes, soweit sie als empfindung (die ein denken, gedenken voraussetzt) bewußt ist oder sich im wort oder tun äußert. heute fast ausschließlich so und schon im ahd. mit deutlichen, aber noch verhältnismäßig undifferenzierten ansätzen. im mhd. wird die verlagerung der wortbedeutung von A nach B noch dadurch vorbereitet, daß die unter A oft mitgegebene vorstellung zufriedenheit, wohlgefallen leicht in die der dankbarkeit überwechselt (s. z. b. A 2 d β). innerhalb von B ist die grundsätzlich scharfe grenze zwischen den anwendungen 1, 2 und 3, namentlich bei formelgebundenem gebrauch nicht immer erkennbar. 1 gefühl und bewußtsein der verpflichtung für empfangene wohltat, dankbarkeit. a (es) jmdm. dank wissen gratiam habere, jmdm. (für etwas) dankbar sein; manchmal die bedeutungden (gefühlten) dank auch aussprecheneinschließend, namentlich dort, wo die wendung vor dem ausgesprochen wird, dem sie gilt (s. auch unten 2 b ende). vom ahd. bis heute. ursprünglich und noch im 18. jh. mit genitivobjekt, das in pronominalem es später als akk. mißdeutet wurde, so bis heute erhalten blieb und nun auch regelrechtes akkusativobjekt ermöglichte, soweit nicht, seit dem 17. jh., präpositionales objekt mit für an seine stelle trat. vereinzelt begegnet akkusativisches pronominalobjekt schon früh (s. u. Lancelot) 863/71 thes (für eine einladung) wizun (wir) thank thanne richemo manne,/ githankon worton sinen joh diofo imo ouh ginigen Otfrid III 3,27 E. ⟨1187/9⟩ machstu sie hin vor triben,/ das weiz ich dir iemer danc Heinrich v. Veldeke Eneide 10877 DTM. ⟨2.h13.jh.⟩hs.u1430 ich han uch noch mit großen eren gehalten .. das solt ir mir zu recht danck wißen Lancelot 1,256 DTM. 1525 des ich mich wol zu erinnern und desselben e. l. hohen vermeglichen dank weis akten u. br. Georg v. Sachsen 2,68 G. 1648 ist es nicht vnbillich, daß vor ewren guten willen ich euch allen möglichen danck wisse Sohle Kichote (1928)167. 1766 wer wird ihm (dem dichter) diese kleine üppigkeit nicht vielmehr dank wissen Lessing 9,109 L./M. 1957 ich begann, der prinzessin Margret .. für ihren besuch in Kenya .. dank zu wissen Schomburgk Afrika 324. b in gleichem sinne jmdm. dank tragen, haben, aber geringer verbreitung und zeitlich begrenzter geltung: hs.u.1485 das der, so allermeist schuldig was,/ vnd dem er ouch den merteil schanckt,/ zuͦ im solt haben den grösten danck donaueschinger passionssp. 100 DLE. 1537 deren halben ich e. h. vnsterblichen pflichtigen danck trag Schaidenreiszer odyssea IIa. 1624 an statt mir danck zuhaben,/ .. er (Cupido) hat mir einen pfeil getrucket in mein hertz Opitz t. poemata 16 HND. 1790 ja, mein kindchen, das erfrischet;/ du hast ganz gewiß mir dank Goethe I 12,142 W. c zu, mit dank haben, annehmen, erkennen mit dem gefühl des dankes, dankbar; bis etwa 1800 geläufig, dann hinter mit dank in ähnlichen und anderen verbindungen unter 2 e zurücktretend: E15.jh. das (geschenk) hatten si zuo vas thochem danck schweiz. id. 13,610. 1648 sind feine wort welche wir .. mit danck annemmen Hottinger wägweyser (1647)2,230. 1763 die nachwelt wird es auch gewiß mit größtem dank erkennen allg. forstmagazin 1,218 S. 1903 auf die liebe der menschen muß man nicht rechnen, sondern sie als geschenk gottes mit dank annehmen Hilty br. 42. d in anderen festen verbindungen, teils schon älteren wie dank verdienen, teils jüngeren wie jmdm. dank schuldig, zu dank verpflichtet sein: ⟨1505⟩ wiltu ein danck gegen eim verdienen, so gib im dz du im schüldig bist Geiler sünden (1518)65b. 1727 mein lehrmeister, dem ich wegen der an mir erwiesenen treue, noch itzo allen danck schuldig bin tadlerinnen 2,179 G. 1838 daß .. die gesammtheit den privat-gesellschaften, welche .. ihr capital auf die anlage von eisenbahnen verwenden, zu dank verpflichtet ist Camphausen eisenbahn-gesetzgebung 125. ⟨1942⟩ wenn wir von der ehrfurcht und dem dank absehen, die wir dem meister aller Deutschen auch auf diesem gebiet für jede lehrstunde schuldig sind Schröder ges. w. (1952)3,313. e in freier, abgelöster verwendung erst nhd., häufiger seit dem 18. jh., aber bis heute hinter dankbarkeit weit zurückbleibend: 1525 aber des ist alles vergessen, da ist keyn danck noch besserunge Luther w. 17,2,180 W. 1643 danck sind danckbare gedancken Moscherosch cura 90 HND. ⟨v1747⟩ voll lust und dank, begreifen, finden, fühlen, schmecken, seh’n Brockes vergnügen 9(1748)249. 1834 schon längst hat es uns gedrängt, ihnen unsern dank und unsere freude zu bezeugen Rietschel brw. 1,234 E. 1955 angriffslust oder angst, dank oder groll, liebe oder haß Bovet weg 73. 2 ausdruck der erkenntlichkeit in worten, danksagung, dankesworte. auch in dieser bedeutung zunächst nur in festen verbalen bindungen. a dank sagen gratias agere, ahd. frmhd. auch danca tuon, neben ahd. mhd. genâde sagen, oft auch genâde unde danc sagen (s. gnade V 1DWB); nicht als ‘dankgefühl mitteilen’, sondern als ‘dankesworte sprechenaufzufassen. älter mit genitivischem, vereinzelt dativischem ( ⟨n1291⟩ er seite ../ den worten und dem willen danc Reinfrid v. Braunschw. 14294 LV), jünger mit präpositionalem sachobjekt. α religiös, ein dankgebet sprechen, (gott) preisen, jünger dafür eher einfaches danken: ⟨822/40⟩ thô sagda he uualdande thanc Heliand 7475 ATB. u830 thar sie azun thaz brot thanca tuonte truhtine (gratias agentes domino) Tatian 282,3 S. ⟨u1235⟩ des wart ie gote danc geseit Rudolf v. Ems Alexander 4806 LV. 1554 nachdem sie nun gessen hand, gott dem herren lob und danck gesagt, seind sie auffgestanden Wickram 2,50 LV. ⟨1758⟩ izt huben sie alle an, dem vater der menschen ihren dank zu sagen Geszner schr. (1762)1,92. ⟨1937⟩ sag den dank, Andreas! – jetzt eßt’s! Billinger dr. [1956]2,289. β im zwischenmenschlichen verkehr soviel wie sich bedanken: ⟨u1150⟩ er tete ( ⟨u1170⟩ sagite S 1819) Daolyme danch Lamprecht Alexander V (1923)1309 M. ⟨A14.jh.⟩ dem priestre Onie saltu/ danc sagen, wande dir hat nu/ got din leben hie gelazen/ durch sines gebetes sazen Maccabäer 7822 LV. 1592 der koͤnig Clodoueus sagt jhme danck seines guten willens Hertzog chr. Alsatiae 1,127. 1673 ich sage dank für das anbieten irrthum d. schulfuchses 170. 1826 ein meister, wie Jean Paul, dem ich hiemit für diese stelle meinen herzlichen dank öffentlich sage Hauff mem. 1,91. 1937 für ihren gruß und wunsch sage ich herzlichen dank Barlach leben 227 D. mhd. auch in weiterer bedeutung, jmdn. loben, preisen: ⟨1215/20⟩ ouch muos man im des sagen danc/ daz er sô hêrlîche warp klage 1106 B. γ speziell, aber selten von den dankesworten eines aus dem amt scheidenden (und der dankenden erwiderung darauf), wofür etwa gleichzeitig abdanken (s. d.) aufkommt und sich durchsetzt; doch vgl. noch danken 1 d β. besonders mnd. gebräuchlich: 1492 went or verundetwyntich man (ratsmitglieder)/ hedde on den danck ghedan (Braunschw.) chr. dt. städte 16,195. 1530 (jährlich zu einem bestimmten termin soll) ein schultheus .. sein ampt ufgeben und daby den herren seins ampts dank sagen; demnach soll ein stattschriber ime von wegen eines raths seiner amptsversehung vlißigen dank sagen schweiz. id. 13,611. nicht sicher, ob noch hierher: 1726 wan ich ihn einem punct .. werde fehlen, wil gern mein abscheid begehren und der kirchen wegen wiedere confirmation ewigen tank sagen qu. sendgerichte 51 K. b in späteren gleichbedeutenden verbindungen teils festen, teils gelegentlichen gebrauchs hinter a zurückbleibend. vor allem dank opfern (lutherbiblisch), dank abstatten (besonders 18. jh.), dank aussprechen (dies mit möglichem ansatz in 1, aber als analog zu a aufzufassen) ⟨1250/60⟩ swie vil dâr manich biden began,/ die mit im wolden rîden,/ her sprach ‘ich wil durch strîden/ al eine varn nû van hin.’/ wan grôzen danc gaf hie in Berthold v. Holle Crane 4153 B. 1545 opffere gott danck (1524, 1531 danckopffer), vnd bezale dem hoͤhesten deine geluͤbde Luther bibel 10,1,261 W. 1642 lob vnd danck wird außgesprochen/ vnsern gott zu seinem preiß Voigtländer oden 1,59. 1842 den mitgliedern der kesselschen verschönerungscommission unsern dank abzustatten Rosenkranz skizzen 1,108. ⟨1921/2⟩ richte also herrn Klamm meinen dank für die aufnahme aus Kafka schloss (1951)40 B. 1962 hat bürgermeister Brandt .. den polizisten .. dank ausgesprochen europaarch. 17,2, D 434 C. gelegentlich hierher das sonst mehr zu 1 a gehörende dank wissen: ⟨u1200⟩ wer sol dem des wizzen danc,/ dem von stæte liep geschiht,/ nimt der stæte gerne war Walther 1197,1 K. 1669 derowegen verändert ich auch meine reden, und wuste ihm grossen danck vor die herrliche mittel (arzneien) Grimmelshausen Simplicissimus 114 Sch. c dank haben dankesworte empfangen in älterer sprache von dieser scharf umrissenen bedeutung her auch abgewandelt. α habe dank, imperativisch oder optativisch, bis ins 18. jh. (vor allem im 16. jh.) auch dank habe. daneben auch in anderen optativwendungen wie er soll, muß dank haben u. ä. seit dem mhd. als dankesformel im sinne vonsei bedankt’, älter gern in der erwiderung eines grußes oder wunsches: ⟨u1147⟩ ‘liebe’, sprach er, ‘habe danch ..’ kaiserchr. 12065 MGH. 1559 Adam. gott gruͤsse dich mein hertz liebes weib. Eua. danck habet mein hertz lieber hauswirt L. Jacobi dialogvs B 4a. 1581 Placidus: .. godt wend euch balt all ewren schmertz./ Pyramus: danck musst ihr haben, fromme leut Pyramussp 32 LV. 1654 habe danck für deine treue,/ die stets bliebe frisch und neue Logau sinnged. 177 LV. 1796 haben sie nochmals dank für alles gute Goethe IV 11,85 W. 1940 hab’ wenigstens für den guten willen meinen dank Brehm gewalt 60. β mhd. und bis ins ältere nhd. oft in erweitertem sinne. soviel wie sei gelobt, gepriesen: ⟨u1200⟩ Gunther, ritter edele, des schuzzes habe danc nibelungenlied 13461,2 B./B. 1538 voran die liebe nachtigal/ macht alles froͤlich vberal/ mit jrem lieblichem gesang,/ des mus sie haben jmmer danck Walter musica A 3a faks. auch ironisch abgeschwächt im sinne von schön und gut, meinetwegen: ⟨u1230⟩ swen brôt von weize dunket kranc,/ der mache bezzerz und hab danc Freidank 2132,11 G. 1534 herzog Georg: man sol der oberckeit gehorchen .. danck habt, wer ist oberkeit? (nachschr.) Luther w. 37,255 W. vereinzelt auch mit einer wendung ins kausative (s. γ. fε. ζ): ⟨u1200/10⟩ ir vürspan wart sô vertân/ daz es mîn tôrheit danc sol hân Wolfram Parzival 7270,4 L./H. γ mhd. und noch im 16. jh. in kausaler bedeutung (s. auch f ε. ζ sowie dank präp.), soviel wie ‘das ist zu verdanken ⟨1299⟩ daz mîn red ist sô lanc,/ des hab dîn wîsiu frâge dank Seifried Helbling 8,414 S. 1593 ist durch dise einhaͤlligkeit die macht .. der statt Rom sehr gemehret worden: danck haben die verstaͤndige vnd großmuͤtige frawen (mercè delle saggie e magnanime donne) Noyse hofmann k 7b. δ keinen dank (dazu) haben (sollen) unbedankt bleiben (sollen), von der gleichen und gleichzeitigen verbindung unter A 2 e und B 3 a grundsätzlich, wenn auch in vielen fällen nicht eindeutig zu unterscheiden: 1527 thu vth den rock vnd mackt nicht langk,/ gyff ohn my her vnd hebbe keyn danck;/ den nach bliffstu ynn myner schuldt Waldis verlor. sohn 32 HND. 1529 was sie (die gewissenlosen handwerker und bauern) ersparet, gestolen und gesamlet haben, .. das sollen sie .. den landsknechten zu samen bracht haben und keinen danck dazu haben Luther w. 30,2,181 W. ε selten außerhalb optativischer aussageform: ⟨1150/60⟩ her bat sie grozen danc haven könig Rother 2834 F./K. 1616 verehrtte dem armen bauern souil an spanischer mintz als ein halbe cronnen, dariber hette ich hohen danckh Krafft reisen 53 LV. ⟨1947⟩ ich misch mich gewiß nicht wieder in die sachen von andern leuten. ich seh’s ja doch: ich habe davon nie dank Fallada jeder stirbt (1959)39. d seltener in anderen verbindungen gleichen sinnes, unter denen nur dank nehmen (vor allem seit dem 18. jh.) und negiertes keinen, schlechten dank verdienen (besonders im 16. und 17. jh.) einigermaßen fest geworden sind: ⟨1250/4⟩ Jael oͮch im sange enpfie/ dang und lob, des si begie Rudolf v. Ems weltchr. 18135 DTM. 1515 also nam Vlenspiegel vrlob vnd schied daruon, vnd verdient niergen grossen danck Eulenspiegel 75 HND. 1717 o unendliche liebe! nimm unendlichen danck davor Schmolck wander-stab 34. ⟨1924⟩ nehmen sie für diesmal, mit meinem dank, alle grüße und wünsche Rilke br. 2,437 A. im 16. jh. (den höchsten) dank erwerben, wo dank den sinn von ruhm annimmt: 1505 in dem stryt erwarb Decius für all Roͤmer den hoͤchsten danck .. vnnd mit vßschlahen der er vnnd des vorteils tett er noch gressern rom erlangen Schöfferlin /W. Livius 68a. e mit dank, älter auch zu dank etwas tun mit dankesworten. vor allem mit, zu dank annehmen, erkennen u. ä.: 1509 (er) begabet all frawen .. gar kostlichen, das sy auch zu grossem danck auff namen Fortunatus 70 HND. 1538 mit bit dz reich anzunemen, aber er schlegts mit danck ab Franck Germaniae chr. (o. o.) 216a. ⟨1688⟩ solches erkennen die anwesenden .. stände und unterthanen .. mit unterthänigstem und demüthigstem dancke grosser herren reden 295 L. 1799 anbei sende euer hochwürden die communicata .. mit gehorsamstem dank zurük Bernritter br. (1786)2,42. 1903 mit dank akzeptiert Lauff Pittjewitt 138. f jmdm. sei dank und andere, meist durch verkürzung daraus gewonnene formeln des danksagens. α gott (jünger auch dem himmel) sei (lob und) dank (s. gott 1DWB 4,1,5,1098 f.), von religiösem oder sonst ernstem bis zu floskelhaft entleertem gebrauch absinkend; oft in parenthetischer verwendung. seltener, aber weniger abgenutzt in der schon ahd. bezeugten kurzform gott (lob und) dank: ⟨v1022⟩ sed sospitatis auctori grates .. aber gote dang, ter dia gesundeda gibet Notker 1,1,55 ATB. v1408 dat wir got danck starck ind gesont syn privatbr. d. ma. 1,21 S. 1632 wir gott lob vnndt danckh .. vnsere freyheiten .. gebraucht haben stadtb. Zipser Neudorf 137 W. 1771 gott sey danck worum ich warb, ist mir worden Goethe Götz 1,205 ak. ⟨1892⟩ aber, gott sei dank, ich habe mich an gedichten herangebildet Fontane ges. w. (Berl. o. j.) I 8,9. 1946 Rotenhan würde vor Ziema nicht stramm zu stehen brauchen. gott sei dank Edschmid recht 478. β dank (sei) jmdm. oder einer sache, im 18. jh. auch dank sei es jmdm.; in älterer sprache sporadisch seit der mitte des 18. jhs. geläufig: ⟨881/2⟩ ioh allen heiligen thanc ludwigslied 56 S. 1782 der gelehrte gute mann! dank sey es ihm Sulzer altes 86. 1916 dank euch, ihr lieben eltern! gott befohlen kriegsbr. gefall. studenten 165 W. γ elliptisch mit adjektivattribut, auch mit ironischem sinn. älter nur das heute ungebräuchliche großen dank: 1620 o herr Niemand, großen dank schausp. engl. komödianten 148 T. 1782 gute freunde, tausend dank Goethe I 12,109 W. ⟨1815⟩ mich prellen? großen dank! Müllner dr. w. (1828)5,315. 1825 ei, schönen dank! hier ist nicht gut zu weilen Grillparzer I 3,130 S. 1886 besten dank für deine vielen bemühungen Engels brw. 191 K. 1960 ‘danke’, sagte ich, ‘vielen dank’ Lenz feuerschiff 245. selten mit abhängigem gen.: 1806 herzlichen dank der briefe und nachrichten Chamisso (1836) w. 5,154. δ zu bloßem dank verkürzt: ⟨2.h14.jh.⟩ ‘gnade unde dang’, sprach sie, ‘edel man!’ Johan ûz d. virgiere 2724 P. ⟨1774⟩ dank, Jonathan, für die fünf thaler Bode Schandi (1776) 5,66. ⟨1935⟩ dank für dies wort – von ganzer seele dank! Dwinger reiter (1941)192. ε von β her zu kausaler bedeutung abgeschwächt (s. auch B 2 c γ und dank präp.) in der vom späten 18. bis zur mitte des 19. jhs. bezeugten, oft parenthetisch gebrauchten verbindung dank sei es mit dat.; positiv aber auch negativ gewertete ursachen bezeichnend: 1786 die deutschen wundärzte .. sind das nicht, was sie sein sollten, werden es auch wohl, dank sei es unserm phlegma .. nie werden Schwabe stadt-physikus 1,228. ⟨1852⟩ hält sich aber, dank sei es seiner .. kerngesunden hanswurstennatur, stets über wasser Holtei erz. schr. (1861)12,33. ζ vor allem das ebenfalls unter β begegnende bloße dank mit dativischem objekt wird um die mitte des 18. jhs. unter allmählichem verlust seiner zunächst parenthetischen verwendung wie eine kausale präposition gebraucht (s. auch dank präp.), aber noch bis ins späte 19. jh. meist, wie die häufige großschreibung beweist, als das substantiv dank verstanden. vereinzelt bleibt ein älteres zu dank gleicher bedeutung: 1644 ich befand mich (eurer dapferkeit zu danke) (mercè del vostro valore) so übel zugerichtet Werder Loredano, Dianea 281. 1767 einer lebens-art, welche (dank seiner dichterischen phantasie!) mehr das leben eines gottes, als eines sterblichen schien Wieland Agathon (1766)2,15. 1899 Palästina, wo die städte Kanaans, dank ihrem von bereits unzähligen colonien genährten handel, blühten Gobineau, menschenracen (1898)2,56. g in selbständiger, von festen oder vorgegebenen gebrauchsweisen unabhängiger verwendung festigt sich dank im sinne von danksagung, dankesworte nach gelegentlichen vorgriffen erst im älteren nhd.: ⟨u1194⟩ wan ir beleip ân valschen wanc/ gnâde lop unde danc/ .. von allen, diez vernâmen Ulrich v. Zazikhoven 8670 H. ⟨1473/8⟩ das (kleinodien) tailt er gar der werden schar;/ nach dannck si kerten haim Fuetrer Persibein 510,7 ATB. 1551 deßgleich so wir gewert der bitt,/ das er (der für uns die bitte getan hat) uns mit eim danck verdritt Wickram 6,54 LV. 1616 vmb danck dienet keiner (er verlangt mehr) Henisch t. spr. 1,644. 1794 beym gebet und dank Hobbes, Leviathan 1,327. ⟨1838⟩ ohne eines wortes des dankes mächtig zu seyn Gaudy 13,108 M. 1906 und ohne dank, mit schwerem blick,/ ging er zu seinem schiff zurück Dehmel ges. w. 1,53. 1954 noch bewahre ich seine letzte postkarte, einen dank für wünsche zu seinem 50. geburtstag Schneider tag 184. 3 ausdruck der erkenntlichkeit in einer handlung oder etwas gegenständlich greifbarem. a als lohn, belohnung, aus der sicht des empfangenden. seit dem ahd. in deutlichem gebrauch, der aber spätestens im nhd. durch lohn und seine sinnverwandten mehr und mehr zurückgedrängt wird. gern in der pleonastischen verbindung dank und lohn oder in verbalen wendungen wie (keinen) dank haben, verdienen u. ä.: 863/71 lon ni habes thu es nihein,/ ouh fona gote ana wank so ni quimit thir es thank Otfrid II 20,8 E. ⟨1210/45⟩ daz ich hân gedienet âne lôn und âne danc Neidhart 99,19 H./W. 1539 drumb ist er lohns und danckes werd,/ ich geb ihm, was sein hertz begert Ackermann /V. dr. 63 LV. 1610 mit welcher bottschafft sie dazumal bey den Türcken grossen danck verdienten .. daß sie .. ein jeder zwo kleidungen .. bekommen hetten Heberer servitvs 371. 1752 der arme mann Reineke aber hat keinen dank dafür: der doch seinen eigenen vater übergeben hat, um euch das leben zu retten Gottsched Reineke 50 B. 1830 daß ihm alsdann die krone sammt der kaiserin zum danke werde Uhland (1865)1,39. 1941 sich zu verschwenden ohne einen gedanken an dank und lohn H. W. Seidel/T. antlitz 32. ungewöhnlich: 1817 vielleicht hätte man viel mehr dank und vortheil vom leben, wenn man sich wechselsweise gerade heraus spräche, was man von einander erwartet Goethe I 31,278 W. b für ein tun als gegenleistung, vergeltung dessen, dem gutes widerfahren ist, also aus der sicht des handelnden; gratiam referre. seit dem mhd. in mäßigem gebrauch: ⟨1150/60⟩ ich wise dich uf den scaz min,/ des nim dir trut geselle,/ swe uile du willis ../ ich ne uersume dich minis dankis nich könig Rother 3082 F./K. 1530 (mein bekenntnis) sol mein danck sein dem herrn fur sein bitter leiden Luther w. 30,2,609 W. 1783 gedenke, daß du der heiligen kirche einen dank schuldig bist .. und gelobe ein reiches meßgewand in die sakristei Musäus volksmärchen 191,76 Z. 1941 welch ein schöner dank und abschied: deutsche soldaten bastelten das symbol für glückhafte zukunft .. eine wiege held. jahr 1,101 B./H. seit alters formelhaft etwas zu(m) dank tun zur vergeltung, belohnung: ⟨u1270⟩ kunde ich, herre, sprechen, nigen als ich solde/ iu zu danke Albrecht v. Scharfenberg Titurel 1629,1 DTM. ⟨v1605⟩ euch will ich geben reichen solt/ zu einem danck an silber vnd golt Ayrer d. ä. 1,66 LV. 1793 eines gelübdes, das er und seine kriegsgenossen, zum dank für ein so glänzendes glück, gelobt hatten Bode Montaigne, gedanken 1,32. ⟨1936⟩ er bat um einen trunk milch, und weil er nichts in der tasche fand als seine rindenpfeife, zog er sie noch einmal hervor und blies eine weise zum dank darauf Waggerl wagrainer tgb. (1939)89. c auf negativ gewertetes bezogen, sowohl unter dem aspekt von a wie von b. α mit ausdrücklich abwertendem attribut, besonders in der verbindung schlechten dank verdienen u. ä.; seit dem mhd., und hier auch in der von 2 a her entlehnten verbindung dank sagen: ⟨u1200⟩ swie harte sô in durste, der helt doch niene tranc/ ê daz der künic getrunke: des saget’ er (der könig) im vil bœsen danc nibelungenlied 13978,4 B./B. 1560 der (der die wahrheit sagt) wirdt auch kleinen danck verdönen./ man wirdt sein spotten und in hönen Sachs 9,174 LV. 1627 käyser Rudolphus wenig danck damit verdienet hat, daß er den Böhmen in dem majestätbrieffe die religion hat vergünstiget, da haben .. die jesuiter allerhand practicken darwider gemacht discurs v. jetzigen kriege B 1a. 1859 daß wir uns dann ihrer entledigen – freilich ein schlechter dank für geleistete dienste Ratzeburg standortsgewächse 308. β häufig in ironischem gebrauch, frei oder in den wendungen der welt, des teufels dank und namentlich das ist, ist das der dank: 1520/9 do ward mir des düffel dank schweiz. id. 13,614. 1548 das (guttaten an fremden kindern) wirdt mit vnflat vnd mit stanck/ bezalt, denn solchs ist der welt danck Waldis Esopus 172a. ⟨1550⟩ (ihr) land mich hie alleinig ston!/ ist das der danck, den jr mir gendt/ schweiz. schausp. 2,147 B. 1665 so bekam auch die Anna Bulleyn zuletzt .. des henckers danck Francisci traur-saal 1,141. 1767 zum danke ruft man sie zurück .. und ruiniert dadurch diese leute Schlözer u. Russland 187 W. ⟨1896⟩ Giovanni: .. nein, diese weise schnute, die er immer zieht, und wie er mich ankuckt, just als wenn er mich – Petrarca: so, das ist der dank für die unterweisung Hille ges. w. (1916)153. 1931 mutig tritt sie auf gegen die verirrungen der partei .. als dank dafür wird sie von der partei ausgeschlossen blut u. boden 95b K./Sch. γ in älterer sprache gelegentlich auch strafe: ⟨1593⟩ Biream hencker: nu steige da auff disen banck/ vnd fuͤr dein kupplen hab den danck Birck ehespiegel (1598)131. ⟨1721⟩ unterfienge sich aber einer, der kirche zum verdruß mit gebannten umzugehen, der sollte zum danck mit dem grossen bann beleget werden Pertsch kirchen-bann (1738)361. d in begrenztem umfang kann sich die anwendung a vergegenständlichen. α vor allem in der bezeichnung des turnierpreises, vom mhd. bis in die erste hälfte des 19. jhs.; älter gelegentlich auch von anderen kampf- und wettstreitpreisen: ⟨E14.jh.⟩ mit stechen, brechen vnd turnieren/ .. iglicher dor nach rang,/ obe im werden mochte der dang 7 meister 53,32 K. 1477 ein gesellenstechen umb etliche dencke uf dornstag darnach zu bestellen privatbr. d. ma. 1,173 S. 1533 so hab ich darinnen (in den olympischen spielen) gesigt, vnd den andern vnd vierdten danck erstritten Boner Thucidides 121a. 1648 (Athene zu Paris:) so solt du mir alßbald den danck und apfel geben Weckherlin ged. 2,366 LV. 1798 und der ritter sich tief verbeugend, spricht:/ den dank, dame, begehr ich nicht Schiller 1,367 nat. 1839 ich (ritter Konrad) .. verstach manchen speer, gewann manchen dank Immermann 2,90 M. β nur vereinzelt für sach- oder barlohn: 1590 man sol bruder Kloußen spil erhören undt dann dem schuollmeyster ett[wa]z dancks thuon schweiz. id. 13,614. 1832 (er) begehrt für diese mühen baaren dank Matthias posten 2,145.

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dama dankverdiener
Zitationshilfe
„dank“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/dank>.

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