Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

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droge, f.

Fundstelle: Band 6, Spalte 1411, Zeile 55
DROGE f.   lehnwort aus frz. drogue f. ‘chemisches material’, das wiederum auf mnd. drȫge adj. ‘trocken’ (in droge fate ‘trockne fässer’) zurückgeht. 1 pflanzlicher, tierischer oder mineralischer stoff. a im rohzustand vorwiegend als pharmazeutischer grundstoff: 1619 (mancher geizige apotheker) suchet mit fleiß nach den alten vnd verlegenen droguen Garzoni, schauwplatz 514a. 1784 daß man mit höchstens anderhalb hundert droquen(!) alles in der arzneikunde bis jezt mögliche bewerkstelligen könne Hahnemann schäden 179. 1931 .., wo zunder und wegekraut lag, bilse war dazwischen, ein rechtes hexenmittel. blitzschnell stahl ich von den drogen Blunck sprung 31. b zubereitet als medikament, auch aus mehreren stoffen zusammengesetztes präparat, auch in flüssiger form: 1935 die erzeuger von schnäpsen, nährpräparaten, drogen, zahn- und haarwässern Redlich reklame 30. 1964 wobei diese drogen eben nicht mehr irgendwelche, meist sehr komplizierte mischungen organischer stoffe waren, sondern neben den weiterhin verwendeten kräutern die minerale der anorganischen natur Hiller raum 134. 2 speziell psychopharmakon, jünger vor allem als rauschgift: 1951 so wie abgestumpfte morphinisten wahllos schließlich zu allen drogen, auch zu atropin, greifen Adorno moralia 460. 1979 kein bewußtsein für die droge alkohol? gött. tagebl. 46, Göttingen. weiche droge als weniger, harte droge als stärker gefährlich betrachtetes rauschgift: 1976 Duden wb. dt. spr. 2,572a. 1978 heroin oder eine andere harte droge gött. tagebl. 108, Göttingen. 3 übertragen; berauschendes mittel: 1959 die literatur ist eine droge geworden, die ein leben ersetzt, das nicht mehr möglich ist Dürrenmatt abendstunde 37.

dröge, adj.

Fundstelle: Band 6, Spalte 1412, Zeile 18
DRÖGE adj.   die nd. entsprechung zu hd. trocken adj. gelangt in Norddtld. in einzelnen verwendungen in die hd. schriftsprache. 1 trocken, getrocknet: ⟨1525⟩ so soll auch ein iedweder burger, inwohner und auslender frei sellen dröge fische akten bauernkrieg Mitteldtld. 2,419 M./F. hs.1704 daß er aber 2 dröge bäume jährlich .. zufällen befuget seyn sollte entsch. cölln. konsistorium 33 B. 1976 Duden wb. dt. spr. 2,572a. 2 übertragen auf die eigenschaft oder ausdrucksweise von personen, allzu nüchtern: 1887 zwar etwas dröge, scheint er doch ein äußerst braver kerl zu sein Allmers brw. 315 K. 1971 die dröge richtlinienprosa zeit 52,43.

drögen, vb.

Fundstelle: Band 6, Spalte 1412, Zeile 30
DRÖGEN vb.   aus nd. drȫgen vb. in Norddtld. ins hd. gelangte abl. von dröge adj. trocknen, dörren, meist im zustandspassiv: ⟨v1644⟩ etliche gedrögte palmbletter Mandelslo reyse-beschr. (1658)144 O. 1703 ein zeichen .., daß die capellen nicht wol gedröget seyn d. curiöse künstler 83.

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Zitationshilfe
„dröge“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/dr%C3%B6ge>.

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