Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

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dreifaltig, adj.

Fundstelle: Band 6, Spalte 1362, Zeile 55
DREIFALTIG adj.   mhd. drîvaltec. mnd. drēvoldich; mnl. drievoudich, nnl. drievoudig. abl. von dreifalt adj. nbf. dreifältig seit dem 13. jh., anscheinend zuerst im md., jedoch wenig später auch im obd.beginnend im frnhd. und etwa mitte 17. jhs. sich durchsetzend, gilt eine semantisch motivierte distribution der umgelauteten und der nichtumgelauteten wortform: dreifaltig in der bedeutung A, dreifältig in der bedeutung B. – im jüngeren nhd. in der frequenz zurückgehend. A heilsgeschichtlich, bezogen auf die trinität. 1 als eigenschaft, seinsweise gottes; prädikativ, seltener attributiv: hs.12.jh. nu bitte ich .. dich .. drivaltigiu einheit klagenfurter gebete II 1,5 M. hs.u1430 da er siczet ware got / treyueltig erz. aus altdt. hss. 31 LV. 1526 das got dreyfaltig ist jhn den personen (bearbeitung) Luther w. 10,1,2, 294 W. 1947 (gott ist) dreifaltig, aber vor allem dreieinig Barth dogmatik im grundriß (Stuttg.) 53. 2 in erweiterter anwendung; attributiv: ⟨1130/40⟩ uns / trenkent da dri chopphe beuollen / erlich. der dri ualtigen gelovbe (glaube an die trinität) bücher Mosis 83 D. 1855 das auf dieses (göttliche) urbild zurückweisende dreifaltige leben des (menschlichen) geistes Delitzsch psychol. 135. 1937 diese dreifaltige abbildung gottes auf die menschliche gemeinschaft Moock aufbau 28. B dreifach. 1 dreifach vorhanden, dreimal soviel; attributiv seltener prädikativ: ⟨u1160⟩ (die jungfrauen) habent an ir sêle die drîualtigen corône st. trudperter hohes lied 97,5 M. ⟨1.h14.jh.⟩ got der geb úch schon / darumb trivaͤltigen lön Friedrich v. Schwaben 1766 DTM. ⟨v1510⟩ so hestu dry faden zuͦ der schnuͦr des gebettes, wenn ein dryfaltige schnuͦr brichet gar kum Geiler bilgerschafft (1512)66b. 1555 das die proportion aͤnlicher veßten zalen dryfeltig souil sey als .. Scheybl Euclides 162. u1630 das maßzehlende (zahlwort) .. einfaltig, zweyfaltig, dreyfaltig etc. Ratke schr. 164 I. 1822 darf ich mich .. des wohlwollens gegen die wanderjahre .. erfreuen, welches mir bis jetzt dreifältig zu gesicht gekommen Goethe I 41,1,366 W. 1867 als ich zurückkam, fand ich euren lieben dreifältigen brief Justi br. aus Italien 31 K. 1881 e drǖfeltigs hus ein haus mit 3 stuben schweiz. id. 1,821. 2 übertragen; vermehrt stark: ⟨u1300⟩ im sich bot/ mit drivalteger grozer not/ der bekorunge strit väterb. 4706 DTM. 1832 (die woge) hebt sich zu dreifältigem tosen geschwellt Droysen Aischylos 2,138. 3 dreimal wiederholt; attributiv und adverbial: ⟨2.h14.jh.⟩ durch das drifeltig gepet, das dein kint (Christus) vor seinem tod tet in: Johann v. Neumarkt 4,338 K. 1507 wurde aber yemants betretten, der zum dritten male gestolen hette, vnd soͤllicher drivaltiger diebstal mit gutem grundt .. erfunden wurde carolina 2,82 K. 1779 so ist alles doppelt und dreyfältig gesagt Hamann brw. 4,77 Z./H. 4 dreifach unterschieden, von dreierlei art; attributiv und prädikativ: ⟨u1170⟩ div kûsce ist driualtec. ein chûsce ist, die gehite lûte under ein ander habent, .. speculum ecclesiae 108 K. ⟨v1510⟩ das dz woͤrtlin amen würt dryfaltig genommen, oder es bedeüt dryerley Geiler pater noster (1515) N 3d. 1691 daß zwey oder dreyfältige arten in einem subjecto könten seyn Horlacher beweiß 34.

dreifältig, adj.

Fundstelle: Band 6, Spalte 1363, Zeile 35
DREIFÄLTIG adj.   s. dreifaltig.

dreifältigen, vb.

Fundstelle: Band 6, Spalte 1363, Zeile 37
DREIFÄLTIGEN vb.   mhd. drîvaltigen. abl. von dreifaltig adj. B. etwas verdreifachen: 1297 so svlen wir .. den zins drivaltigen corp. altdt. originalurk. 4,157 W. u1466 ein gedryueltigte fúrlauben waren sy (tristega enim erant, Ez. 42,6) 1. dt. bibel 9,408 LV. lexikalische tradition bis anfang 18. jhs.

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Zitationshilfe
„dreifältigen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/dreif%C3%A4ltigen>.

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