Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

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dreifalt, adj.

Fundstelle: Band 6, Spalte 1361, Zeile 62
DREIFALT adj.   ahd. drîfalt, mhd. drîvalt. mnd. drēvolt. abl. von drei num. A mit suffix -falt. A heilsgeschichtlich. als eigenschaft, seinsweise gottes; prädikativ, seltener attributiv: E8.jh. dhazs dher forasago auh dhen selbun druhtin dhrifaldan in sinem heidim araughida (quem ut trinum in personis ostenderet) Isidor 20,10 H. ⟨1135/45⟩ zer drivalten gothaite paternoster 20,2 M. 1472 das got ouch eynig vnd driualt sey Jacobus de Theramo, úberwúndung 46a. B dreifach. 1 dreifach vorhanden, dreimal soviel; attributiv und prädikativ: 8.jh. (arcum) triumphalem siginomo edho dhrifalt ahd. gl. 1,153,5 S./S. 8./9.jh. triumfalem drifalt siginomo ebd. 1,152,5. ⟨v1022⟩ uuanda er driualta lengi habet Notker 1,852,18 P. ⟨u1085⟩ her havide drivalde zeinde (zu Dan. 7,5) annolied 13,1 M. ⟨u1280/5⟩ alse menges phenninges wert er dar inne nimet, daz sol er drivalt gelten schwabenspiegel 145b L. ⟨1524⟩ er treit von gold ein drifalt kron N. Manuel 88 B. ⟨1607⟩ der soll dryfalte buͦß darumb lyden rechtsqu. Argau I 4,319. 2 übertragen; in hohem maße, vermehrt: ⟨1240/50⟩ min leit ist so drivalt / daz .. Ulrich v. Türheim Rennewart 18872 DTM. ⟨A14.jh.⟩ drîvalt erz an dem alten vant, / dar nâch im ie sîn herze sent (nämlich den kampf) Virginal 51,12 Z. jünger noch vereinzelt mdal.: 1879 hê hed’t dübbeld un drêfold wër krägen (zurückbekommen) Doornkaat K. ofrs. spr. 1,328b. 3 dreimal wiederholt; adverbial: ⟨M14.jh.⟩ der vorsenger machete die repetitio wol drivalt: ergo merito etc. Seuse 21 B. 4 dreifach unterschieden, von dreierlei art; attributiv und prädikativ: ⟨u1240/50⟩ do Lucifer ein kint wart / übermuotes unde hohvart, / do wart ouch unrehter gewalt. / do was diu schulde drivalt Stricker bispelreden 3,24 Sch. ⟨A15.jh.⟩ das dreyualt weiß ist (der reinigung usw.) .. die erst ist stipffel der gewissen, die ander glantz der verstantnüß, die dritt weiß das füirlin der weißhait Bonaventura dt. 324 R.

dreifalt, f.

Fundstelle: Band 6, Spalte 1362, Zeile 21
DREIFALT f.   ahd. drîfaltî, mhd. drîvalt. abl. von dreifalt adj. A dreiheit. 1 dreifachheit: ⟨v1022⟩ sîn (des ternarius) driualti. ih meino nouenarius Notker 2,127 ATB. ⟨u1300⟩ frauwe muter, habent den gewalt / von mir in der drivalt / einer kuͤniginne glich, / gewaltig, her und eben rich Heinrich v. Neustadt zukunft 7641 DTM. ⟨1582⟩ sieben in dreyfalt bedacht / und in ein wesen vollbracht Epimetheus Pandora (1588)222. 2 übertragen; unaufrichtigkeit: ⟨u1300⟩ einvalt, wârheit unde sleht / hât drivalt, lügen und krump vertriben Hugo v. Trimberg 8747 LV. B heilsgeschichtlich, die trinität. seltener neben dreifaltigkeit f. A. 1 personal: hs.M/E12.jh. von den stvͦlin sin si ufstanden dvr di ehre vnd di vorhsami der hailgvn triualti regula st. Benedicti 22 S. 1657 die heilge dreyfalt .. sucht mich alle stunden Silesius wandersmann 96 HND. ⟨v1826⟩ die heilige dreifalt (überschrift) Baggesen poet. w. 2,303 B. 2 als eigenschaft, seinsweise gottes: ⟨u1200/10⟩ den hôhsten got al eine, / des drîvalt ist gemeine / und al gelîche gurbort Wolfram Parzival 7817,14 L./H. u1521 gott vatter in trifalde kirchenlied 3,372 W. 3 bildliche darstellung der trinität. archaisierend: ⟨1922⟩ ich .. ließ langsam die heilige dreifalt vorbeiwandeln Carossa (1949)2,23.

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Zitationshilfe
„dreifalt“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/dreifalt>.

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