so, dass eine erwartete Funktion oder Wirkung nicht erbracht, erzielt werden kann
Kollokationen:
als Adjektivattribut: eine dysfunktionale Familie, Politik; ein dysfunktionaler Staat
Beispiele:
In Italien ist das politische System derart
dysfunktional, dass keine Fortschreibung von
politischen Entscheidungen gelingen kann. [Die Welt, 31.12.2012]
Misstrauen in den Staat und Politik mache beide noch
dysfunktionaler, was wiederum die Wut auf sie
steigere. [Die Zeit, 13.10.2011, Nr. 42]
Ökonomen haben […] darauf hingewiesen,
dass eine Firma auch »zu viel« Unternehmenskultur haben kann. Diese wird
dann dysfunktional, wenn die bestehende Kultur den
Geschäftserfolg nicht mehr sichert oder das Unternehmen gar an einer nötigen
Neuausrichtung hindert. [Neue Zürcher Zeitung, 30.05.2008]
Die Geschwister wollen nichts miteinander zu tun haben, sind mit
ihren eigenen Angelegenheiten vollauf beschäftigt, die Eltern sind ihnen
lästig, und auch die Enkelkinder sind keine kleinen Engeln, sondern ebenso
rücksichtslos wie ihre eigenen Eltern. […] Kurz, eine
gekonnt dargestellte dysfunktionale Familie, wie man
heutzutage sagt. [Die Welt, 20.09.2008]
Architekt Behnisch baute einen pathetischen Kultbau für den höheren
Geist, der sich menschlichen Zwecken nicht beugen will. In der Praxis
verkommt das Bauwerk damit zu einer buchstäblich leeren, gebauten Geste, die
Repräsentation zwar großspurig behauptet, aber in Wirklichkeit verhindert.
Denn Konzentration und Zentrierung sind hier kaum möglich; das Bauwerk ist
in höchstem Maß dysfunktional. [Berliner Zeitung, 23.05.2005]
So ziehen es ca. 90 Prozent aller Jura‑Studierenden vor, sich nach
Ablegung aller universitären Scheine auf die Staatsprüfung bei einem
privatwirtschaftlichen Repetitor (Einpauker) vorzubereiten. Damit wird
deutlich, daß das derzeitige Studium nicht einmal seinen eigenen Ansprüchen
gerecht wird, Studierende an der Hochschule examensgerecht auszubilden. Es
ist schlichtweg dysfunktional. [die tageszeitung, 30.10.1990]