oft D-Südost , A , umgangssprachlich Synonym zu sowieso (1)
Das vor allem mündlich verwendete eh hat sich von
Bayern und Österreich ausgehend mittlerweile ins gesamte Sprachgebiet verbreitet und
wird immer öfter auch geschrieben.
Kollokationen:
als Adverbialbestimmung: eh keiner, nicht, nichts, schon; eh brav, egal, genug, klar, nett, okay, super
Beispiele:
Aber eines ist ja eh klar: Im Ernstfall muss
man zum Fachmann gehen. [Münchner Merkur, 08.03.2021]
Also einfach hinnehmen, weil man es eh nicht
ändern kann. [Allgemeine Zeitung, 09.03.2021]
Da kann E[…] noch lange reden,
denen glaubt er eh nichts mehr. [Luzerner Zeitung, 19.03.2021]
Der 15. November als Start‑Termin für die Weihnachtsaktionen ist
überhaupt nicht zu früh. Die Adventzeit ist ja eh
immer viel zu kurz. [Kleine Zeitung, 06.11.2001]
Offenbar nach der Devise »Eh schon wurscht«
sollen die Reste eines ausgebrannten Lastwagens mit einer Ladung
hochgiftiger Pflanzenschutzmittel in der Sicherheitszone um das
Kernkraftwerk Tschernobyl entsorgt werden. [APA-Meldungen digital, 29.02.1996]
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A , umgangssprachlich verwendet, um (widerwillig) eine Frage positiv zu beantworten oder einer Aussage zuzustimmen
Phrasem:
⟨ja eh
(= ja)⟩
Beispiele:
Falls Sie sich jetzt fragen, warum es dann um viel Geld überhaupt
eine Volksbefragung gab und ob man sich die nicht hätte sparen können –
ja eh. [Die Presse, 13.03.2013]
Dieses »ja eh« drückt Widerwillen aus.
Wenn mir jemand oberflächlich kommt: »Geht es dir gut?«, antworte ich
mit »ja eh«. [Wiener Zeitung, 04.09.2019]
Ein Beispiel: Monatelang habe Innenministerin Johanna
Mikl‑Leitner voriges Jahr auf die drohende Asylkrise hingewiesen.
»Hanni, ja eh«, habe man gesagt und ihr kein
Gehör geschenkt. [Salzburger Woche, 30.06.2016]
Das ganze Blabla über den Verfall der Ballkultur – ja
eh! Wer Wert auf Stil und Ambiente legt,
weicht ohnehin seit Langem auf den Philharmonikerball aus. [Tiroler Tageszeitung, 10.02.2010]
Sie ahnen wahrscheinlich, warum ich anruf. Ja, Herr
S[…], ja
eh. [Falter, 02.05.2007]