Ehe
f.
‘gesetzliche Verbindung von Mann und Frau’.
Aus dem
westgerm. Wort für
‘Gesetz, Recht, göttliches Gebot, Vertrag’
ahd.
ēwa,
ēwī
f.
(8. Jh.),
mhd.
mnd.
ē(we),
mnl.
ewe,
ee,
afries.
ā,
ē,
ēwe,
ēwa,
asächs.
ēo,
ēu,
aengl.
ǣ,
ǣw
entwickelt sich
(außer im
Afries. und
Asächs.)
die neue,
im heutigen
Dt. allein erhaltene Bedeutung
‘Ehevertrag, Ehe’.
Offen bleibt, ob das hier dargestellte
westgerm. Substantiv
mit dem unter
ewig
(s. d.)
behandelten
ahd.
ēwa
identisch ist und danach als Grundbedeutung
‘immerdar, ewig geltendes Recht’
angesetzt werden darf,
oder ob es mit
aind.
ḗvaḥ
‘Gang, Weg’,
Plur.
‘Gewohnheit, Sitte’
(verwandt mit
eilen,
s. d.)
zu verbinden und als
‘Gewohnheitsrecht’
anzusehen ist.
ehelich
Adj.
‘aus einer Ehe stammend, auf die Ehe bezogen’,
ahd.
ēolīh,
ēwilīh
(8. Jh.)
nur im Sinne von
‘dem Gesetz entsprechend, rechtmäßig’,
mhd.
ēlich
‘gesetzmäßig, ehelich’,
mnd.
ēlīk,
mnl.
eelic,
aengl.
ǣlic
‘gesetzmäßig’.
ehelichen
Vb.
‘heiraten’,
spätmhd.
ēlīchen,
mnd.
ēlīken.
ehebrechen
Vb.
‘die eheliche Treue verletzen’,
mhd.
ēbrechen;
Ehebrecher
m.
mhd.
ēbrechære;
Ehebruch
m.
spätmhd.
ēbruch.
Ehezerter
(
-zärter)
m.
‘Ehevertrag’
(16. Jh.),
entlehnt aus
lat.
charta
(s.
Charta).