Psychologie sich etw., das man gesehen hat (Objekte oder Situationen) in der Erinnerung anschaulich, detailgetreu vorstellend
Kollokationen:
als Adjektivattribut: ein eidetisches Gedächtnis
Beispiele:
Die [wissenschaftliche Psychologie] vermeidet den Begriff »fotografisches Gedächtnis«, am nächsten kommt der Idee noch das »eidetische Gedächtnis«. Es beschreibt die Fähigkeit, eine Szenerie sehr detailliert im Gedächtnis zu behalten. […] [Die Zeit, 13.06.2013, Nr. 25]
Viele Romanciers haben diese eidetischen Fähigkeiten: Sie erinnern sich, was der anhatte, was die für ein Gesicht gemacht hat, wie das Zimmer aussah […]. [Neue Zürcher Zeitung, 28.09.2014]
Von Faber du Faur war […] ein talentierter akribischer Gebrauchsgrafiker. Er hatte ein eidetisches Gedächtnis oder zumindest viel Phantasie. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.06.2003]
Sein meisterhaftes Können beim Gebrauch der Werkzeuge [bei der Anfertigung von Puppenspielfiguren] ist zu loben, seine eidetischen Fähigkeiten – Gesehenes der Gestalt getreu wiedergeben […] zu können. [Berliner Zeitung, 27.11.1991]
[Ein Beispiel sind die] […] wichtigen Versuche […] über den sogenannten eidetischen Sehtypus, eine besonders bei Jugendlichen […] nachweisbare Fähigkeit, gesehene Bilder nicht nur zu erinnern, sondern sie nach Wegnahme der Bildvorlage, selbst nach längerer Zeit, auf einem leeren Wandschirm »leibhaftig« so zu sehen, als ob sie noch da wären. [Scheidt, Walter: Kulturbiologie, Jena: Fischer 1930, S. 76]