eilig
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung ei-lig (computergeneriert)
Wortbildung
mit ›eilig‹ als Erstglied:
Eiligkeit
·
mit ›eilig‹ als Letztglied:
brandeilig
· voreilig · übereilig
· mit ›eilig‹ als Grundform: eiligst
· mit ›eilig‹ als Grundform: eiligst
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
schnell, in Eile
Beispiele:
einen eiligen Blick auf etw., jmdn. werfen
eilige Schritte waren zu hören
er lief eilig weg
sie antwortete eilig
er schrieb sich [Dativ] die Adresse eiligst auf
nur nicht so eilig!
wohin denn so eilig?
ich habe es eilig (= bin in Eile)
2.
dringlich
Beispiele:
eine eilige Aufgabe, Nachricht, Bestellung
einen eiligen Brief schreiben
dieser Brief, die Sache ist eilig
er hatte etwas Eiliges zu tun, zu besorgen
umgangssprachlich, abwertendsie hatte nichts Eiligeres zu tun, als die Geschichte allen zu erzählen
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
eilen · Eile · eilends · eilig · eilfertig · Eilbote · Eilbrief · Eilzug
eilen Vb. ‘sich rasch fortbewegen, hasten’. Das nur im Dt. und Nl. vorkommende Verb ahd. (um 800), mhd. īlen, asächs. īlian ‘bestrebt sein, sich bemühen, sich beeilen’, mnd. mnl. īlen, nl. ijlen ist wahrscheinlich eine Intensivbildung zur Wurzel ie. *ei- ‘gehen’, zu der aind. ḗti ‘geht’, griech. iénai (ἰέναι), lat. īre, lit. eĩti, aslaw. iti, russ. idtí, ittí (идти, иттии) ‘gehen’ und letztlich auch got. iddja ‘ich ging’ gehören. – Eile f. ‘Hast, Bestreben, etw. schnell zu erledigen’, ahd. īla (9. Jh.), mhd. īle ‘Eifer, Eile’. eilends Adv. ‘schnell, in Eile’ (15. Jh.), erstarrter, adverbiell gebrauchter Genitiv des Part.adj. eilende, mhd. īlend ‘eilend’; vgl. ahd. īlento Adv. (um 800). eilig Adj. ‘hastig, schnell, dringlich’, ahd. īlīg, mhd. īlec, mnd. īlich. eilfertig Adj. ‘bereit zur Eile, dienstbeflissen, überstürzt, hastig’ (16. Jh.). Eilbote m. (2. Hälfte 17. Jh.) für gleichbed., dem Frz. entlehntes Courier (s. Kurier); bei Adelung (1774) noch eilender Bote; vgl. bereits ahd. īlaboto (Hs. 13. Jh.). Eilbrief m. (1803), von Jahn (1835) für Expreßbrief vorgeschlagen, 1875 amtlich festgesetzt. Eilzug m. Mitte des 19. Jhs. im Sinne von ‘Schnellzug’; etwa 1930 wird amtlich festgelegt ‘nur an wichtigen Stationen haltender schneller Personenzug’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(die) Zeit drängt ·
(es ist) allerhöchste Zeit ·
(es ist) an der Zeit ·
(es ist) fünf vor zwölf ·
bedrohlich nahekommen (Termin) ·
brandeilig ·
dringend ·
eilig ·
es bleibt wenig Zeit ·
in engem Zeitrahmen zu erledigen ·
pressant ·
vordringlich ·
vorrangig ●
(es ist) 5 vor 12 fig. ·
(es ist) Eile geboten geh. ·
(es ist) allerhöchste Eisenbahn ugs. ·
höchste Eisenbahn ugs. ·
höchste Zeit ugs. ·
zeitkritisch fachspr., Jargon
Assoziationen |
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behänd(e) ·
eilig ·
flink ·
flott ·
flugs ·
hurtig ·
munter ·
rapid ·
rapide ·
rasch ·
schleunig(st) ·
schnell (Adverb) ·
zügig ●
geschwind veraltend ·
speditiv schweiz. ·
dalli ugs. ·
eilends geh. ·
fix ugs. ·
haste was kannste ugs., veraltend ·
hopphopp ugs. ·
im Nu geh., veraltend ·
in lebhafter Fortbewegungsweise ugs., ironisch ·
mit Karacho ugs. ·
mit Schmackes ugs., regional ·
mit einem Wuppdich ugs. ·
subito ugs. ·
umgehend geh., kaufmännisch, Schriftsprache ·
zackig ugs.
Assoziationen |
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(sehr) in Eile (sein) ·
(sich) beeilen müssen ·
es eilig haben ·
wenig Zeit haben ●
(es) pressiert ugs., süddt. ·
(jemandem) auf den Nägeln brennen ugs., fig. ·
(jemandem) unter den Nägeln brennen ugs., fig. ·
(sehr) knapp dran sein ugs. ·
(sich) sputen müssen ugs. ·
eilig (sein) ugs. ·
mir pressiert's (sehr) ugs., regional
Assoziationen |
|
(die) Zeit drängt ·
akut ·
dringend ·
dringlich ·
drängend ·
eilig ·
vordringlich ·
vorrangig ●
eilbedürftig Amtsdeutsch ·
prioritär geh.
Assoziationen |
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Verwendungsbeispiele für ›eilig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wer ein Taxi nimmt, hat es meist eilig, oft sogar sehr eilig.
[Chamrath, Gustav: Lexikon des guten Tons, Wien: Ullstein 1954 [1953], S. 19]
Er hat es nicht eilig, er kommt ohnehin zu spät.
[Fries, Fritz Rudolf: Der Weg nach Oobliadooh, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1966, S. 174]
Auf dem Bild trägt sie die Haare hinten eilig zusammengezwirbelt.
[Die Zeit, 13.02.1998, Nr. 8]
Selbst der historische Teil reicht zumindest für den eiligen Touristen aus.
[Die Zeit, 02.05.1997, Nr. 19]
Wer ein Taxi nimmt, hat es meist eilig, oft sogar sehr eilig.
[Chamrath, Gustav: Lexikon des guten Tons, Wien: Ullstein 1954 [1953], S. 19]
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