Einfalt
f.
‘Arglosigkeit, gutmütige Beschränktheit, Schlichtheit’,
ahd.
einfaltī
(8. Jh.),
mhd.
einvalt(e),
einvelte,
mnd.
ēnvōlt
‘Einfachheit, Einfalt’,
got.
ainfalþei
‘Einfalt’
sind Abstrakta zum Adjektiv
ahd.
einfalt
‘einfach, aufrichtig, rechtschaffen’
(8. Jh.),
mhd.
einvalt,
frühnhd.
einfalt,
asächs.
ēnfald,
mnd.
ēnvōlt,
aengl.
ānfeald,
anord.
einfaldr,
got.
ainfalþs,
das im Dt. allmählich ersetzt wird durch die jüngere Weiterbildung
einfältig
Adj.
‘arglos, beschränkt, töricht’,
ahd.
einfaltīg
(11. Jh.),
mhd.
einvaltec,
einveltic.
Die Bedeutungsentwicklung beider Adjektive
(der auch das Substantiv folgt)
führt von
‘einfach’
(im Gegensatz zu
doppelt,
vielfältig)
zu
‘schlicht, arglos’.
Der sich aus der Vorstellung
‘einfach, arglos, leichtgläubig’
ergebende geringschätzige Sinn
‘töricht, dumm’,
gelegentlich schon mhd.,
ist heute vorherrschend.
Zur Etymologie des zweiten Kompositionsgliedes s.
↗
falten,
↗
-falt.
Einfaltspinsel
m.
‘beschränkter, törichter Mensch’
(1732),
bald darauf in der Studentensprache geläufig
(s.
↗
Pinsel).