Rahmen
m.
‘festgefügtes Gestell’,
(vgl.
Bilder-,
Fenster-,
Tür-,
Webrahmen),
‘Gestell der Kraftwagen (Chassis) und Fahrräder’,
übertragen
‘Umwelt, Umgrenzung, Umgebung, Hintergrund, Gesamtzusammenhang, in den einzelnes sich einfügt’,
ahd.
rama
f.
(um 1000),
mhd.
ram(e)
f.
‘Stütze, Säule, Gestell, Web-, Stickrahmen’,
mnd.
mnl.
rāme
m.,
nl.
raam
n.,
Herkunft unsicher.
Vielleicht verwandt mit
Rand
(s. d.)
und
(als
to-Ableitung?)
Ranft
‘Brotkanten’
(s. d.),
ahd.
ramft
(9. Jh.),
mhd.
ranft,
ramft
‘Einfassung, Rand’,
sowie mit
got.
rimis
‘Ruhe’
und
außergerm. mit
aind.
rámatē
‘beruhigt, läßt ruhen, steht still, rastet, weilt, ergötzt sich’,
rambhá-
‘Stab, Stütze’,
griech.
ēréma
(
ἠρέμα)
‘leise, still, ruhig’,
lit.
rãmas
‘Ruhe’,
rìmti
‘ruhig werden’,
rem̃ti
‘stützen’,
ram̃tis
‘Stütze’.
Dann wäre Anschluß an die Wurzel
ie.
*rem(ə)-
‘ruhen, sich aufstützen, stützen’
möglich.
Anders
Schüwer
in: Jb. d. Vereins f. nd. Sprachforsch.
104 (1981/82) 82 ff.,
der im Anschluß an
Heinertz
in: Moderna Språk
48 (1954) 229 ff.
die im
Ahd. und
Mhd. auftretende Bedeutung
‘Stütze, Säule’
für sekundär hält
und auf Grund von
engl.
(aus dem
Afrz.)
frame
‘Rahmen, Gestell, Gebälk’
(und wohl auch
asächs.
hrama
‘Gestell’)
h-Anlaut
für das
Germ. annimmt,
also
germ.
*hramō
f.
bzw.
*hraman-
m.
‘Lattengestell, Umzäunung, Flechtwerk’
voraussetzt
(einem
anfrk.
*hrama
folgt nach
FEW 16, 235 f.
als Entlehnung
afrz.
raime
‘Stange zum Aufhängen von Kleidung’,
frz.
rame
‘Gestell zum Spannen von Textilien’).
Als Verwandte werden angeführt
aengl.
hremman
‘einengen, behindern’,
anord.
hremma
‘fassen, klemmen, drücken’,
got.
hramjan
‘kreuzigen’
(d. i.
‘an ein Gestell heften’),
russ.
(landschaftlich)
krómy
(
кромы)
Plur.
‘Webstuhl’,
so daß von
ie.
*krem-,
*krom-
‘Gestell aus Latten, hölzerne Umzäunung’
ausgegangen werden kann.
Schüwer
verbindet damit auch als Labialerweiterung
Rumpf
(s. d.)
und schließt den Komplex an die unter
rümpfen
(s. d.)
genannte Wurzel an.
Im Deutschen lange Zeit mit unterschiedlichem Genus,
vgl.
ahd.
rama
f.,
mhd.
ram(e)
f.
und als schwaches Mask.
mhd.
(
md.)
rame,
mnd.
rāme;
danach
nhd.
die Rahm(e)
und
der Rahme,
seit
Adelung
allgemein
der Rahmen.
rahmen
Vb.
‘mit einem Rahmen versehen’
(um 1800);
dazu
einrahmen
Vb.
umrahmen
Vb.
(19. Jh.).