scharf
Adj.
‘gut schneidend, geschliffen, spitz’,
übertragen
‘stark gewürzt, kalt, deutlich, genau, heftig, schonungslos’,
ahd.
s(c)arf(i)
(8. Jh.),
mhd.
scharf
und
ahd.
scarph
(9. Jh.),
mhd.
scharpf,
scharph,
scherpfe,
scherf;
frühnhd.
(
obd.
md.)
scharpf,
asächs.
skarp,
mnd.
scharp,
scherp,
mnl.
scarp,
scaerp,
scerp,
nl.
scherp,
afries.
skerp,
aengl.
sc(e)arp,
engl.
sharp,
anord.
skarpr
(‘eingeschrumpft, dürr, scharf, rauh, hart’),
schwed.
skarp
(
germ.
*skarpa-)
läßt sich verbinden mit
lett.
skarbs
‘rauh, grob’,
mir.
cerb
‘schneidend’,
aruss.
ščьrbъ
‘schadhaft’,
russ.
(älter)
ščerbá
(
щерба)
‘Riß, Lücke, Schramme, Narbe’
und führt auf die Labialerweiterung
ie.
*(s)kerb(h)-,
*(s)kreb(h)-
(s. auch
schürfen,
schröpfen)
der Wurzel
ie.
*(s)ker(ə)-
‘schneiden’
(s.
scheren1).
Schärfe
f.
‘Zustand des Scharfseins, Klarheit, Genauigkeit, Rücksichtslosigkeit’,
ahd.
s(k)erphī,
s(k)erfī
(9. Jh.),
mhd.
scherpfe,
scherfe
‘Stachel, (Speer)spitze, Rauhheit’.
schärfen
Vb.
‘scharf machen’,
mhd.
scherpfen,
scherfen,
asächs.
(gi)skerpian
(9. Jh.).
einschärfen
Vb.
‘mit Eindringlichkeit sagen, klarmachen’
(17. Jh.).
scharfmachen
Vb.
‘aufhetzen’,
Scharfmacher
m.
‘Aufhetzer’
(19. Jh.),
entstanden als Ausdrücke der Reaktion
für die Anführer streikender Arbeiter.
Scharfrichter
m.
‘wer mit dem Schwert oder Beil hinrichtet’
(14. Jh.),
zuerst
nsächs.
(
mnd.
scharprichter)
und
westmd.,
seit dem 16. Jh. allgemein verbreitete Berufsbezeichnung
für den Henker bzw. den Vollstrecker der Todesstrafe.
Scharfschütze
m.
‘im Schießen besonders ausgebildeter und daher treffsicherer Schütze’
(18. Jh.).
Scharfsinn
m.
‘Fähigkeit, besonders klar und logisch zu denken’
(17. Jh.),
Rückbildung aus
scharfsinnig
Adj.
(15. Jh.).