Trichter
m.
kegelförmiges Gerät mit Abflußrohr
zum Eingießen von Flüssigkeiten in enge Öffnungen.
Ahd.
trahtāri,
-eri,
trehtāri,
-eri
(11. Jh.),
trihteri
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
trihter,
spätmhd.
trahter,
frühnhd.
trehter
und
mnd.
trechter,
mnl.
trachter,
trechter,
nl.
trechter,
aengl.
trachter
sind Entlehnungen aus
spätlat.
trāiectōrium
n.
‘Trichter’,
einem Ausdruck der römischen Weinkultur,
eigentlich
‘Gerät zum Hinüberschütten’,
zu
lat.
trāicere
(
trāiectum)
‘hinüberwerfen, -bringen, übersetzen, aus einem Gefäß in ein anderes gießen’;
vgl.
lat.
iacere
‘werfen, schleudern, verbreiten’.
Der Vokalübergang im
Dt. von
a
über
Umlaut-e
zu
i
ist ungeklärt.
Die übertragene Bedeutung
‘Gerät, durch das man dem Menschen einen geistigen Inhalt eingießt’
begegnet zuerst zu Anfang des 16. Jhs.;
dazu
Nürnberger Trichter
nach dem 1647 zu Nürnberg erschienenen
Poetischen Trichter
von
Harsdörfer.
eintrichtern
Vb.
‘Flüssigkeit durch einen Trichter einfüllen’
(16. Jh.),
‘jmdm. etw. mühsam beibringen’
(18. Jh.).