Eis
n.
‘gefrorenes Wasser’,
ahd.
(8. Jh.),
mhd.
asächs.
mnd.
īs,
mnl.
nl.
ijs,
afries.
īs,
aengl.
īs,
engl.
ice,
anord.
īss,
schwed.
is.
Für
germ.
*īsa-
lassen sich
iran. Parallelen beibringen,
awest.
aēxa-
‘Frost, Eis’,
isav-
‘frostig, eisig’,
pers.
yak,
afghan.
jah̨,
osset.
ich
(
ux)
‘Eis’,
wobei umstritten ist,
ob im
Iran. das
s
oder die Gutturallaute ursprünglich sind.
Specht
Dekl.
18
vertritt hinsichtlich des
Awest. die zweite Ansicht.
Einen altertümlichen Wechsel von suffixalem
s
und
n
sieht er
(
339)
dagegen zwischen den
germ.
und den zugehörigen
balt.
und
slaw. Formen
lit.
ýnis,
aslaw.
inii,
russ.
ínej
(
иней)
‘Reif’.
Erschließbar ist eine Wurzel
ie.
*ei-,
*ī-
‘Eis, Frost’.
Eisbahn
f.
‘Schlittschuhbahn’
(17. Jh.).
eisig
Adj.
‘eiskalt’,
mhd.
īsec;
in jüngerer Sprache übertragen im Sinne von
‘unnahbar, kalt, ablehnend’.
loseisen
Vb.
‘losmachen’,
eigentlich
‘ein im Eis festliegendes Schiff befreien’
(18. Jh.).
Eisvogel
m.
farbenprächtiger Vogel,
auch
Martinsvogel
und
Wintervogel
genannt,
ahd.
īsfogal
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
īsvogel.
Ursprüngliche Bezeichnung ist
ahd.
īsa(r)nfogal
(um 1100),
aengl.
īsearn,
eigentlich
‘eiserner Vogel’
(s.
↗
Eisen),
nach dem metallisch glänzenden Federkleid.
Hieraus ist
Eisvogel,
wohl unter Einfluß des Berichts bei
Plinius,
der Vogel brüte im Winter,
umgedeutet.