ekelhaft, ekelerregend
eklig
Bedeutungsübersicht
- 1. ekelhaft, ekelerregend
- 2. [salopp] schwer zu befriedigen, pedantisch
- 3. [salopp] unangenehm
- [salopp, übertrieben] sehr
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
3.
salopp unangenehm
Beispiele:
salopp, übertrieben sehr
Grammatik: adverbiell
Beispiele:
man kann eklig dabei hereinfallen
sie hatte sich eklig geschnitten
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Ekel · ekeln · ekel · ekelhaft · eklig
Ekel
m.
‘Abscheu, heftiger Widerwille’,
im 16. Jh. vom Md. ausgehend
(öfters bei
Luther);
wohl Substantivbildung zu
ekeln
(s. unten).
Die Herkunft ist nicht geklärt.
Bedeutungsnah stehen sich
das wohl dem nd. md. Bereich entstammende Adjektiv
ekel,
auch
eikel,
und
obd.
heikel
(s. d.)
gegenüber,
wobei der
h-Anlaut,
ähnlich wie bei
heischen
(s. d.),
prothetisch hinzugetreten sein könnte,
sofern man für
heikel
nicht eine andere Herleitung vorzieht.
Nicht sicher gedeutet ist auch das Verhältnis von
ekeln
zu dem im Alem. neben
erken
bezeugten
erkeln,
erkelen
(16. Jh.),
vgl. noch
schweiz.
erggelen
‘physischen Widerwillen auslösen’.
Hierzu gehört das vereinzelt bezeugte
mhd.
erklich
‘ekelhaft’.
Das lange
ē
der Stammsilbe
ist wohl im Nd. und Md. kontrahiert aus
germ.
ai
(obd.
ei).
Die bis ins 18. Jh. festgehaltene Schreibung
Eckel
weist auf Nebenformen mit ursprünglicher Doppelkonsonanz.
Ekel
bezeichnet einen hohen Grad der Abneigung
und wird weithin eingeengt auf die Bedeutung
‘Reiz zum Erbrechen’.
Seit dem 18. Jh. wird
Ekel
n.
umgangssprachlich für
‘widerwärtiger, ekelhafter Mensch’
gebraucht.
ekeln
Vb.
reflexiv
‘Ekel empfinden’;
vgl.
mnd.
(vom Ostfäl. ausgehend)
ēkelen,
ēchelen
‘verdrießen, nicht gefallen, widerwärtig sein’.
Die Schreibung mit
ch
kann im Mnd. für
k
stehen,
aber auch auf den Übergang zu spirantischer Aussprache
des
k
nach
i
(und
e)
hinweisen.
Hd.
(noch lange ausschließlich md.)
seit dem 16. Jh.
eckeln,
daneben zunächst selten
ekeln.
Bei
Luther
auch im Sinne des mnd. vorherrschenden Gebrauchs
‘verdrießen, mißfallen, zuwider sein’.
ekel
Adj.
‘Ekel, Abscheu erregend, Ekel empfindend’
(daneben auch
eckel);
wie
Ekel
seit dem 16. Jh. bezeugt,
in jüngerer Zeit veraltend.
ekelhaft
Adj.
‘Ekel erregend’,
landschaftlich
(südd.)
auch
‘Ekel empfindend’,
im 17. Jh. aufkommend.
eklig
Adj.
‘unangenehm, widerwärtig’
(17. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
Synonymgruppe
Brechreiz auslösend
·
Ekel erregend
·
abscheulich
·
abstoßend
·
ekelerregend
·
ekelhaft
·
ekelig
·
eklig
·
widerwärtig
●
unappetitlich
auch figurativ
·
ungustiös
österr.
·
widerlich
Hauptform
·
bäh
ugs., Babysprache
·
degoutant
geh.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›eklig‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›eklig‹.
Verwendungsbeispiele für ›eklig‹, ›ekelig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Sie sind nicht immer nur eklig – komisch sind sie manchmal auch.
[konkret, 2000 [1998]]
Der Text ist streckenweise grausam, blutrünstig, um nicht zu sagen eklig.
[Die Zeit, 12.07.1996, Nr. 29]
Um den zu kriegen, brauchen sie mich aber nicht mit ekligen Details zu belästigen.
[Die Zeit, 06.07.2013, Nr. 26]
Das ist sehr eklig, aber das klingt wie richtig essen.
[Die Zeit, 16.06.2011 (online)]
Ein Mädchen zu küssen, das schon einmal einen anderen geküsst hat, wäre noch tausendmal ekliger.
[Die Zeit, 26.02.2007, Nr. 09]
Zitationshilfe
„eklig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/eklig>.
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