empirisch
Adj.
‘auf Erfahrung beruhend’,
entlehnt aus
lat.
empīricus
‘der Erfahrung folgend’
(nur substantiviert
und nur in bezug auf Ärzte und Heilkunde),
griech.
empeirikós
(
ἐμπειρικός)
‘erfahren’,
substantivisch
‘Angehöriger der empirischen Ärzteschule, die (in Reaktion auf eine Überbetonung der Theorie) nur die Erfahrung als Grundlage der Medizin gelten läßt’.
Vereinzelt seit dem 16. Jh. bezeugt,
zunächst vielfach geringschätzig auf Heilkundige bezogen,
die ihre Kenntnisse als Praktiker erwerben,
dann
(2. Hälfte 18. Jh.)
Fachwort der Philosophie und Wissenschaftssprache.
Empirie
f.
‘Erfahrung, auf Beobachtung der Tatsachen beruhende Erkenntnismethode’,
entlehnt (Mitte 18. Jh.) aus
spätlat.
empīria,
griech.
empeiría
(
ἐμπειρία)
‘Erfahrung, durch Erfahrung gewonnene Einsicht, Kenntnis’,
im
Griech. besonders von der Praxis der empirischen Ärzteschule.
Empiriker
m.
‘Vertreter der Empirie’,
zunächst für einen Heilkundigen ohne wissenschaftliche Ausbildung
(Mitte 18. Jh.),
lat.
empīricus,
griech.
empeirikós
(s. oben).
Ausgangspunkt der
griech.-lat. Wortfamilie ist
griech.
émpeiros
(
ἕμπειρος)
‘erfahren, kundig’,
eine Bildung mit
griech.
en
(
ἐν)
‘in’
zu
griech.
pé͞ira
(
πεῖρα)
‘Versuch, Erfahrung’,
also eigentlich
‘in der Erfahrung seiend’.